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klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

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Handlungsfeld EnergieC 23.2 IndustrieIm Industriesektor werden im Wesentlichen Betriebe des Verarbeitenden Gewerbesmit über 20 Beschäftigten zusammengefasst. Dazu zählen <strong>in</strong>sbesondere Branchenwie Kraftfahrzeug<strong>in</strong>dustrie, Ernährungs<strong>in</strong>dustrie, Chemische Industrie, MetallverarbeitendeIndustrie, Masch<strong>in</strong>enbau.Die Verbrauchsstruktur des Sektors Industrie ist, abhängig von der jeweiligen Brancheund der Produktpalette, sehr heterogen. Für die vielfältigen Anwendungen werdenkaum allgeme<strong>in</strong>verbreitete Querschnittstechnologien e<strong>in</strong>gesetzt. Es überwiegt derEnergiee<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der Prozesstechnik. Die e<strong>in</strong>gesetzte Endenergie wird zu etwa 70Prozent für die Prozesswärmeerzeugung, zu 20 Prozent für die Bereitstellung mechanischerEnergie und die Beleuchtung sowie zu zehn Prozent für die Raumwärmeerzeugungverwendet.Der Anteil des Energieverbrauchs der Industrie am Gesamtenergieverbrauch liegt <strong>in</strong>Deutschland bei knapp 30 Prozent. Der Anteil dieses Sektors an den gesamten kommunalenCO 2 -Emissionen variiert je nach kommunaler Struktur erheblich (etwa zwischennull und 60 Prozent). Der niedrige Wert betrifft kle<strong>in</strong>ere, ländliche Geme<strong>in</strong>denohne nennenswerte Industrie, die vorwiegend als Wohnstätten genutzt werden. Derhöhere Wert trifft auf große <strong>Kommunen</strong> mit erheblichem Industriebestand zu. E<strong>in</strong>igewenige Betriebe können bereits sehr große Anteile (bis ca. 40 Prozent) der CO 2 -Emissionen e<strong>in</strong>er Kommune verursachen. Die Emissionen aus Industrieprozessens<strong>in</strong>d stark an das Produktionsniveau gekoppelt. Speziell die CO 2 -Emissionen bildenhauptsächlich den Konjunkturverlauf ab, wobei steigende Produktionszahlen bei derEisen- und Stahl<strong>in</strong>dustrie, der Chemischen Industrie sowie der Zement<strong>in</strong>dustrie dieEmissionen ansteigen lassen.In diesem Sektor haben <strong>Klimaschutz</strong>maßnahmen besondere Bedeutung, da zum Teilmit wenigen Maßnahmen große CO 2 -M<strong>in</strong>derungseffekte erreicht werden könnenund umweltbewusst hergestellte Produkte über das Verteilernetz weit über die Grenzender Kommune bekannt werden.Die <strong>Kommunen</strong> haben im Vergleich zu den anderen Verbrauchssektoren (Haushalte,Kle<strong>in</strong>verbraucher) e<strong>in</strong>en deutlich ger<strong>in</strong>geren E<strong>in</strong>fluss auf die Energieverwendung <strong>in</strong>Industriebetrieben. Indirekt ist jedoch e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>flussung durch Information und Motivationmöglich. In diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d die Energieversorger von Bedeutung,da sie über die Energiekostenabrechnung (Energielieferverträge) direkt mit denIndustriebetrieben Kontakt haben und maßgeschneiderte Energiedienstleistungenanbieten können.Im Industriesektor zu Energiesparmaßnahmen zu motivieren, erweist sich als anspruchsvollesHandlungsfeld für die <strong>Kommunen</strong>, welches sie auf Grund ihrer eigenenbegrenzten Kapazitäten oft nur mit kooperationswilligen Unternehmen gestaltenkönnen. E<strong>in</strong> konstruktiver Dialog ist Voraussetzung für die Erschließung wirtschaftlicherEnergiee<strong>in</strong>sparpotenziale im Produzierenden Sektor. F<strong>in</strong>anzielle Förderung rationellerEnergieverwendung im Industriesektor ist lediglich den Stadtstaaten (imRahmen der Landesförderprogramme) oder größeren Städten (<strong>in</strong> Zusammenarbeitmit Energieversorgern) möglich.Besonders bei der Industrie s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten der <strong>Kommunen</strong> <strong>in</strong> derRegel eher begrenzt. Die Zuständigkeiten zur Senkung des Energieverbrauchs s<strong>in</strong>ddirekt <strong>in</strong> den Betrieben angesiedelt und werden, soweit sie kurzfristigen Amortisati-Heterogene Verbrauchsstruktur<strong>in</strong> der IndustrieBedeutung im kommunalenKontextRolle der <strong>Kommunen</strong>Hemmnisse383

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