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klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

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Inhaltliche Anforderungen an kommunale KonzepteB 1sowie mittelfristig e<strong>in</strong> anderer Lebens- und Wirtschaftsstil der Akteure. Dabei musses nicht (nur) um Verzicht gehen. Veränderungen sollen und können auch diskutiertwerden, um volkswirtschaftlich, gesundheitlich und sozial nachhaltiger zuleben, als das derzeit der Fall ist.Konzept e<strong>in</strong>er 100%-<strong>Klimaschutz</strong>-KommuneVor dem H<strong>in</strong>tergrund der zunehmenden Bedeutung des <strong>Klimaschutz</strong>es und der Festlegung ambitionierterCO 2 -Reduktionsziele auf Bundesebene können <strong>Kommunen</strong>, die <strong>Klimaschutz</strong> <strong>in</strong>tegrieren wollen,bei der Zielsetzung noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter gehen und sich auf den Weg zu e<strong>in</strong>er „Null-Emissions-Kommune“ oder „Klimaneutralen Kommune“ begeben. Viele <strong>Kommunen</strong> haben das bereits getan undwollen „CO 2 -frei“, „klimaneutral“ oder „100%-erneuerbare-Energien-<strong>Kommunen</strong>“ werden.Obwohl realistischerweise e<strong>in</strong>e Reduktion der Emissionen auf null nicht möglich ersche<strong>in</strong>t, haben sichdennoch diese Begriffe etabliert, h<strong>in</strong>terlegt mit verschiedensten Strategien und Maßnahmen. Doch wasist notwendig, um <strong>in</strong> die Nähe e<strong>in</strong>er Null-Emissions-Kommune zu kommen, sowohl <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en als auch<strong>in</strong> großen <strong>Kommunen</strong>? Diese Frage hat sich das Bundesumweltm<strong>in</strong>isterium gestellt und dazu e<strong>in</strong>e umfassendeDef<strong>in</strong>ition erarbeitet, die im Folgenden beschrieben wird.H<strong>in</strong>tergrund-InformationWas ist e<strong>in</strong>e Null-Emissions-Kommune?Angestrebt werden soll e<strong>in</strong>e Reduktion der CO 2 -Emissionen bis 2050 um 95 Prozent gegenüber demBezugsjahr. Damit e<strong>in</strong>hergehend muss der Verbrauch an Endenergie deutlich reduziert werden (Richtwert60 Prozent Endenergiee<strong>in</strong>sparung). Die drei Säulen e<strong>in</strong>er solchen Strategie s<strong>in</strong>d langfristig ökologischund ökonomisch s<strong>in</strong>nvolle Maßnahmen zurAusschöpfung der Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz, zum Energiesparen und zur Entwicklunge<strong>in</strong>es nachhaltigen Lebensstils,Nutzung erneuerbarer Energien, <strong>in</strong>sbesondere aus regionalen Quellen, undSchließung von regionalen Stoffkreisläufen.E<strong>in</strong>bezogen werden die Energieverbräuche und CO 2 -Emissionen <strong>in</strong> den von der Kommune bee<strong>in</strong>flussbarenBereichen: öffentliche E<strong>in</strong>richtungen, private Haushalte, GHD und Verkehr. Der Kommune stehtes frei, die Industrie <strong>in</strong> die Bilanzierung zu <strong>in</strong>tegrieren, auf jeden Fall sollte dieser Sektor <strong>in</strong> die Maßnahmenplanungmit e<strong>in</strong>bezogen werden. Energierelevante Stoffströme wie z.B. Biogaserzeugung oder verschiedeneMethoden der Abfallverwertung können bei der Emissions-Bilanzierung berücksichtigtwerden.Für die Kommune bedeutet dies mittel- und langfristig e<strong>in</strong>en umfassenden Strukturwandel. Um diesesZiel zu erreichen, muss sie e<strong>in</strong>e langfristige Strategie entwickeln und <strong>Klimaschutz</strong> <strong>in</strong> alle Bereiche <strong>in</strong>tegrieren.E<strong>in</strong> zentraler Punkt der Strategie ist die Optimierung der lokalen Energiesysteme <strong>in</strong> der Kommune.An erster Stelle stehen daher Maßnahmen zur Energiee<strong>in</strong>sparung, zur Effizienzsteigerung und zur Nutzunglokaler Ressourcen. Maßnahmen der Emissions-Kompensation sowie des „Imports“ von Strom aus erneuerbarenEnergien (z.B. von W<strong>in</strong>d-Offshore-Strom) s<strong>in</strong>d nur <strong>in</strong> begrenztem Umfang möglich.Dadurch soll gewährleistet werden, dass <strong>in</strong> Null-Emissions-<strong>Kommunen</strong> lokale Strukturen gestärkt werdenund die regionale Wertschöpfung gesteigert wird. Langfristig werden durch den ger<strong>in</strong>geren EnergieverbrauchKosten e<strong>in</strong>gespart und die Kommune wird unabhängiger von fossilen Energieträgern. <strong>Kommunen</strong>,die sich bereits jetzt für e<strong>in</strong>e Null-Emissions-Strategie entscheiden, nehmen <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>eVorreiterrolle e<strong>in</strong>. Die Lebensqualität <strong>in</strong> der Kommune wird entscheidend verbessert und die Attraktivität<strong>in</strong>sgesamt erhöht.Wie kann dieses langfristige Ziel verfolgt werden?Insgesamt ist es notwendig, dass e<strong>in</strong> Entwicklungspfad, d.h. e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derungsl<strong>in</strong>ie der CO 2 -Emissionenund des Endenergiebedarfs, ermittelt wird. Um das Vorgehen <strong>in</strong> überschaubare Schritte e<strong>in</strong>zuteilen,werden, ausgehend von den im Jahr 2050 zu erreichenden Energie- und CO 2 -Reduktionszielen, Zwischenzieleermittelt. Die aus dieser Zielsetzung abgeleiteten Maßnahmen müssen sich an den Zwischenzielenorientieren. In e<strong>in</strong>er Null-Emissions-Kommune müssen langfristige Managementprozesse<strong>in</strong> Gang gesetzt werden. In regelmäßigen Abständen ist e<strong>in</strong>e Energie- und CO 2 -Bilanz zu erstellen, undes muss kont<strong>in</strong>uierlich geprüft werden, ob die Maßnahmen wie geplant umgesetzt und Zwischenzieleerreicht wurden. Entsprechend dieser Notwendigkeit müssen das <strong>Klimaschutz</strong>management bzw. begleitendeInstitutionen wie z.B. e<strong>in</strong> <strong>Klimaschutz</strong>rat vom Geme<strong>in</strong>de- oder Stadtrat mit ausreichend Kompetenzenausgestattet werden.193

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