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klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

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A 2<strong>Klimaschutz</strong> und StadtplanungPraxis-BeispielVertragsmuster für B<strong>in</strong>dung an bestimmte EnergiestandardsDie Stadt Hannover verfolgt z.B. das Ziel, bei der Vergabe von städtischen Grundstücken grundsätzlichdie Errichtung von Wohngebäuden auf geeigneten Grundstücken im Passivhausstandard, sonst m<strong>in</strong>destensim Niedrigenergiehaus-Plus-Standard der Stadt zu vere<strong>in</strong>baren. Der nach Änderung der EnEV2009 def<strong>in</strong>ierte Standard setzt voraus, dass die Wärmeverluste über die Gebäudehülle des Gebäudes(Wert H’ T ) 15 Prozent unter dem Wert des Referenzgebäudes nach der EnEV 2009 liegen (dies entsprichtder Anforderung an die Gebäudehülle für das KfW-Effizienzhaus 70 (2009)) und dass das Gebäudenur 85 Prozent des Primärenergiebedarfes des Referenzgebäudes benötigt (dies entspricht derAnforderung an den Primärenergiebedarf für das KfW-Effizienzhaus 85 (2009)). Ziel ist es damit, dassgeplante (neue) Gebäude m<strong>in</strong>destens als Niedrigenergiehaus-Plus erstellt werden, deren Wärmeverlusteüber die Gebäudehülle und der Primärenergiebedarf 15 Prozent unter dem gesetzlichen Standard derEnEV 2009 liegen.Als weitere Anforderungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Hannover bei der Umsetzung des Baustandards Niedrigenergiehaus-Plus die Anschlusspflicht für Fern- und Nahwärmeversorgung und e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>deststandard für Gas-Brennwert-Anlagenvorgesehen. Um bei dem E<strong>in</strong>bau von Wärmepumpen zu gewährleisten, dass dieEmissionswerte des Heizsystems nicht höher s<strong>in</strong>d als die von Gas-Brennwert-Anlagen, s<strong>in</strong>d Anforderungenauf Grundlage der geltenden Förderrichtl<strong>in</strong>ie des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle(Bafa) e<strong>in</strong>zuhalten. Für die Beheizung von Kam<strong>in</strong>en/Kam<strong>in</strong>öfen s<strong>in</strong>d nach § 9 Abs. 1 Nr. 23 a)BauGB nur bestimmte emissionsarme Brennstoffe zu verwenden (z.B. Holzpellets).Vor Beurkundung der Kaufverträge wird der Käufer verpflichtet, der <strong>Klimaschutz</strong>leitstelle e<strong>in</strong>e Berechnungdes zu erwartenden Heizenergiebedarfs mit der Passivhaus-Vorprojektierung (PHVP) vorzulegen.Die PHVP vom Passivhaus-Institut Darmstadt ist e<strong>in</strong>e stark vere<strong>in</strong>fachte Version des Passivhaus-Projektierungs-Pakets(PHPP) und dient zur groben Ermittlung des zu erwartenden Heizwärmebedarfs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ersehr frühen Planungsphase. Nach Fertigstellung des Gebäudes ist der Wärmeschutznachweis auf derGrundlage e<strong>in</strong>es speziellen, die Besonderheiten e<strong>in</strong>es Passivhauses berücksichtigenden Berechnungsverfahren(PHPP-Rechenverfahren 2007) durch e<strong>in</strong> von der Stadt anerkanntes Qualitätssicherungsbürozu testieren und der <strong>Klimaschutz</strong>leitstelle vorzulegen. Käufer, die die Forderungen nicht e<strong>in</strong>halten, zahlene<strong>in</strong>en zehnprozentigen Aufschlag auf den Grundstückskaufpreis.Textvorschlag: Verkauf an Bauträger – sofern ke<strong>in</strong>e Passivhausbauweise vorgesehen ist(MFH/RH/DH-Bebauung)Käufer ...... verpflichtet sich, das geplante Gebäude wenigstens <strong>in</strong> Niedrigenergiebauweise-Plus (2009)(NEH-Plus (2009)) zu errichten, d.h. die Wärmeverluste des Gebäudes über die Außenbauteile (Wert H’ T )und der Primärenergiebedarf müssen wenigstens 15 % unter den Werten des Referenzgebäudes gem.den gesetzlichen Anforderungen der Energiee<strong>in</strong>sparverordnung 2009 (EnEV 2009) liegen. Dies entsprichtdem aktuellen Standard der Gebäudehülle und des Primärenergiebedarfs, wie er für entsprechende günstigeKredite (z.B. durch Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW „Effizienzhäuser“, erforderlich ist).H’ T ist e<strong>in</strong>e Kenngröße aus der Energiee<strong>in</strong>sparverordnung und bezeichnet den spezifischen, auf diewärmeübertragende Umfassungsfläche bezogenen Transmissionswärmeverlust e<strong>in</strong>es Gebäudes.Käufer ...... hat sich dazu vor Vertragsbeurkundung bei der Landeshauptstadt Hannover (Bereich Umweltschutz,Sachgebiet <strong>Klimaschutz</strong>leitstelle, Pr<strong>in</strong>zenstraße 4, 30159 Hannover) beraten lassen.Das/Die zu errichtende/n Gebäude ist/s<strong>in</strong>d mit Fernwärme zu beheizen, sofern die Stadtwerke HannoverAG e<strong>in</strong>en Anschluss an das öffentliche Fernwärmenetz anbietet. Ist ke<strong>in</strong> Fernwärmeanschlussmöglich oder wird dieser zu ungünstigeren Konditionen als bei vergleichbaren Objekten im übrigenVersorgungsgebiet angeboten, so ist die Wärmeversorgung direkt oder über e<strong>in</strong> Nahwärmenetz durche<strong>in</strong>e Versorgungsanlage mit Kraft-Wärme-Kopplung (Blockheizkraftwerk) sicherzustellen.Falls nachgewiesen wird, dass e<strong>in</strong>e Wärmeversorgung mittels Kraft-Wärme-Kopplung nicht wirtschaftlichdurchführbar ist, ist/s<strong>in</strong>d das/die Gebäude durch e<strong>in</strong>e zentrale Heizungsanlage mit Heizwärmeund Warmwasser zu versorgen. Es dürfen nur Heizsysteme verwendet werden, deren Emissionswertenicht höher s<strong>in</strong>d als die von Gas-Brennwert-Anlagen. Ausgenommen hiervon s<strong>in</strong>d automatisch beschickteBiomasse-Heizkessel (z.B. Pelletkessel), welche die Emissionsgrenzwerte des Bundesamtes fürWirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) e<strong>in</strong>halten. Um bei dem E<strong>in</strong>bau von Wärmepumpen zu gewährleisten,dass die Emissionswerte des Heizsystems nicht höher s<strong>in</strong>d als die von Gas-Brennwert-Anlagen,s<strong>in</strong>d Anforderungen auf Grundlage der geltenden Förderrichtl<strong>in</strong>ie des Bundesamtes für Wirtschaft undAusfuhrkontrolle (Bafa) e<strong>in</strong>zuhalten. Zulässig s<strong>in</strong>d z.Z. Wärmepumpen mit e<strong>in</strong>er Jahresarbeitszahl vonm<strong>in</strong>destens 3,5 (bezogen auf reale Arbeitszeittemperaturen). Die Jahresarbeitszahl ist nach der geltendenFassung der VDI 4650 (2009) unter Berücksichtigung der Jahresarbeitszahlen für Raumwärme undfür Warmwasser zu bestimmen.48

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