klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

A 1Klimaschutz als kommunale Querschnittsaufgabezung von aufgestellten Leitbildern, Zielsystemen und Maßnahmenprogrammen überwachtund – falls notwendig – nachjustiert werden (vgl. Kreft u.a. 2008, S. 5).Fachliche AufgabenNetzwerkarbeitKlimaschutzmanagerDie fachlichen Aufgaben des Klimaschutzmanagements sind unter anderen (vgl.BMU 2010c, S. 4):Fachliche Unterstützung bei Vorbereitung, Planung und Umsetzung einzelnerMaßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept bzw. Teilkonzept,Durchführung interner Informationsveranstaltungen und Schulungen,methodische Beratung bei der Entwicklung konkreter Qualitätsziele, Klimaschutzstandardsund Leitlinien (z.B. Qualitätsstandards für die energetische Sanierung).Um die Klimaschutzaktivitäten besser bekannt zu machen und die Umsetzung voneinzelnen Klimaschutzmaßnahmen zu erleichtern, sollte das Klimaschutzmanagementeine intensive Netzwerkarbeit betreiben. Dazu gehört z.B. (vgl. BMU 2010c,S. 4):Aufbau von Netzwerken und Beteiligung externer Akteure (z.B. Verbände) beider Umsetzung einzelner Klimaschutzmaßnahmen,inhaltliche Unterstützung und Vorbereitung der Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Zulieferungvon Texten).Im Rahmen der Erstellung eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes ist es insbesonderezur Koordination der Aufgaben besonders zu empfehlen, einen Klimaschutzmanagereinzustellen. Zu seinen Aufgaben sollte gehören, den Informationsfluss über dasKlimaschutzkonzept oder Teilkonzept(e) sowohl verwaltungsintern als auch extern zusichern und die übergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung wichtiger Akteureherbeizuführen (vgl. BMU 2010c, S. 3). Der Klimaschutzmanager sollte zudem konkretfür die Umsetzung einzelner Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept verantwortlichsein und die kommunalen Klimaschutzaktivitäten kontinuierlich evaluieren. Besonderswichtig für einen Klimaschutzmanager sind seine kommunikativen Kompetenzen: „DerKlimaschutzmanager soll […] ,die Energie versprühen, um andere zu motivieren, Energieeinzusparen!‘ Das Begeistern für den Klimaschutz sowie die Kommunikation derProjekte in der Öffentlichkeit sind seine Tätigkeit.“ (Spohr 2009, S. 25)Praxis-BeispielAnsprechpartner:Klimaschutzbeauftragterder Kreisstadt BadHersfeld,Guido Spohr,Kleine Industriestraße 1,36251 Bad Hersfeld,06621/1 66 17,spohr@stadtwerke-hef.deKlimaschutzmanager Bad HersfeldSeit Mai 2009 ist in der Kreisstadt Bad Hersfeld (30 000 Einwohner) ein Klimaschutzmanager zur Umsetzungdes städtischen Klimaschutzkonzepts aktiv. Möglich wurde diese Einstellung durch die Förderzusagedes Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, für die ersten dreiJahre eine solche „beratenden Begleitung“ zu finanzieren. Nach der dreijährigen Förderung übernimmtdie Stadt die Vollfinanzierung der Stelle. Diese ist bei den Stadtwerken verortet und formal dem FachbereichImmobilienmanagement der Stadt Bad Hersfeld angegliedert. Primäre Aufgaben des Klimaschutzmanagerssind die schrittweise Umsetzung und Weiterentwicklung des vorliegendenKlimaschutzkonzepts. Dabei steht die nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Energieeffizienz undKlimaschutz im Vordergrund. Zu seinen zentralen Tätigkeiten zählen die Koordination, Initiierung undUmsetzung von Klimaschutzprojekten unter Einbeziehung von Bürgerschaft, Verwaltung, Stadtwerken,Unternehmen, Multiplikatoren und sonstigen Stellen, die für den Energieeinsatz relevant sind. Zudemist er für die Öffentlichkeitsarbeit sowie Überprüfung und Evaluierung der kommunalen Klimaschutzaktivitätenverantwortlich. Zu den bisher umgesetzten Projekten gehören beispielsweise die Installationvon Bürgersolaranlagen auf kommunalen und privaten Flächen sowie die Initiierung und Koordinationdes energetischen Altbausanierungsprogramms „Bad Hersfeld saniert sich“ für private Hauseigentümer.Weiterhin wird ein energieeffizientes Sanierungskonzept für kommunale Liegenschaften entwickelt.Forciert wurde von Beginn an das Thema Neutrale Energieberatung. Hier greift die Stadt auf die Zusammenarbeitmit der Verbraucherzentrale zurück. Weiterhin stellt die Information privater und unternehmerischerVerbraucher mittels regelmäßiger Informationsveranstaltungen, beispielsweise derHersfelder Energie-Treffs oder der Energie- und Klimatage, einen zentralen Baustein der Klimaschutzaktivitätenin Bad Hersfeld dar.26