klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

Klimaschutz als kommunale GemeinschaftsaufgabeA 4Neben den für die Biomasse spezifischen Kooperationspartnern wie Forst- und Landwirtschaftsind auch bei dieser Energienutzungsform die Bürger wichtige Kooperationspartnerder Kommunen. Durch umfassende Information über die Effizienz vonBiomasseanlagen können vorherrschende Vorurteile beseitigt werden. Auch solltendie Bürger zu einem frühen Zeitpunkt in die Planung miteinbezogen werden, umihre Bedenken mit zu berücksichtigen und eine hohe Akzeptanz zu schaffen. Als Kooperationspartnerbieten sich zudem Beteiligungsgesellschaften an. Potenzielle Partnersind beispielsweise Energieversorgungsunternehmen und Brennstofflieferanten,aber auch private Investoren wie Anlagenhersteller oder Wärmekunden (vgl. Fischer2004, S. 4).Auch im Bereich der Wasserkraftnutzung können Bürger finanziell beteiligt werden,entweder über Spenden oder in Form einer Beteiligungsgesellschaft, wie im Beispielder Gemeinde Vöhrenbach im Schwarzwald. Dort wurde mit Hilfe einer Beteiligungsgesellschaftein stillgelegtes Wasserkraftwerk an der Linachtalsperre reaktiviertund 1998 neu in Betrieb genommen. Von den 1,1 Mio. DM Investitionskosten fürdas Kraftwerk wurden Anteile in Höhe von insgesamt 700.000 DM von Bürgern erworben,die sich mit dieser Beteiligung die Möglichkeit, am Projekt mitzuverdienen,gesichert haben. Zudem konnten durch die Bürgerbeteiligung die Akzeptanz für dasVorhaben und eine Attraktivitätssteigerung des Standorts erreicht werden (vgl. Agenturfür Erneuerbare Energien 2010).Kooperationen BiomasseKooperationenWasserkraft3.3.3 Energiesparprojekte in öffentlichen GebäudenEin an Bedeutung gewinnender Ansatz ist das Einwirken auf das Energieverbrauchsverhaltender eigenen Belegschaft oder der Nutzer von öffentlichen Gebäuden (z.B.Verwaltungsmitarbeiter, Lehrkräfte, Schüler). Die Kommunen mit ihren Einrichtungenund Betrieben beschäftigen zahlreiche Mitarbeiter und können durch die Förderungeines klima- und energiegerechten Nutzerverhaltens des Personals einen wichtigenmultiplikativ wirkenden Effekt erzielen. Information des Personals (z.B. durch das Intranet),Fortbildungsveranstaltungen (unter anderem Hausmeisterschulungen), interneEnergiesparprojekte bezogen auf spezifische Einrichtungen, Betriebe und Nutzergruppenoder finanzielle Anreize und Beteiligungen der Kommunen als Arbeitgebersind Instrumente zur Bewusstmachung und Beeinflussung des Nutzerverhaltens derBeschäftigten. Eine positive Beeinflussung des Nutzerverhaltens im kommunalen Bereichkann auf die Energieverwendung (Raumwärme, Beleuchtung, Elektrogeräte)sowie auf die Verkehrsmittelwahl ausgerichtet sein. Das kommunale Energiemanagementbzw. die kommunalen Energiebeauftragten spielen hierbei eine entscheidendeRolle ( Kap. A1 3.2, C2 1).Klimaschutzprojekte in Schulen und Kindergärten in kommunaler Trägerschaft stellenfür Städte, Gemeinden und Kreise eine Möglichkeit dar, Lehrkräfte, Schüler, Erzieherund Kinder für Themen wie Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energienzu sensibilisieren. Auch wenn die Kommunen keinen Einfluss auf den Lehrplanhaben, so können sie dennoch Schulen mit geeigneten Lehrmaterialien unterstützen.Lehrkräfte können z.B. im Rahmen von Projekttagen oder -wochen verschiedene klimarelevanteThemen im Unterricht aufgreifen ( Praxis-Beispiel Schwalm-Eder-Kreis).Bei der Umsetzung einer Solaranlage auf dem Schuldach können z.B. jahrgangsübergreifendeProjektgruppen gebildet werden, die den gesamten Projektablauf von derPlanung bis zu Installation und Öffentlichkeitsarbeit begleiten und mitorganisieren.Eine Anzeige, die an zentraler Stelle im Gebäude über die CO 2 -Einsparung und An-Energieverbrauchsverhaltenin öffentlichenGebäudenKlimaschutzprojekte inBildungseinrichtungen147