klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

A 4A4 Klimaschutz als kommunaleGemeinschaftsaufgabe1. Herausforderungen bei der Umsetzung vonKlimaschutzmaßnahmenIn vielen Städten, Gemeinden und Kreisen wird Klimaschutz in zunehmendem Maßals Aufgabe verstanden, obwohl er bisher nicht ausdrücklich zu den Pflichtaufgabeneiner Kommune gehört. Doch auch wenn Kommunalpolitik und -verwaltung Klimaschutzmaßnahmenvorantreiben und die lokalen Akteure die Notwendigkeit des Klimaschutzesselten in Frage stellen, unterbleiben klimaschützende Maßnahmen oderwerden teils unkoordiniert, unsachgemäß oder mit zeitlichen Verzögerungen umgesetzt.Hier ergibt sich für die Kommunen eine Reihe von Herausforderungen, die esals Gemeinschaftsaufgabe unter Einbeziehung aller wichtigen Akteure zu meistern gilt.Im kommunalen Klimaschutz können Maßnahmen, die Kommunen direkt beeinflussenkönnen, von solchen unterschieden werden, durch die Bevölkerung und Privatwirtschaftmittels Öffentlichkeitsarbeit ( Kap. A5 2) zu eigenem Handeln motiviertwerden sollen. Direkt beeinflussbare Maßnahmen, wie die energieeffiziente Bewirtschaftungder eigenen Liegenschaften oder deren energieeffiziente Sanierung, könnenaber zugleich auch einen Vorbildeffekt erzielen. Mit eigenen Maßnahmen undProjekten können Kommunen als Vorbilder und Motivatoren dienen und dadurcheinen Multiplikatoreffekt erzielen.Bei der Umsetzung von Klimaschutzprojekten spielen neben dem Fehlen personellerKapazitäten in der Verwaltung insbesondere finanzielle Restriktionen eine entscheidendeRolle. Vor allem jene Kommunen, die sich in der Haushaltssicherung oder garim Nothaushalt befinden, haben kaum Möglichkeiten, Investitionen in Klimaschutzmaßnahmenzu tätigen. Um den Herausforderungen des Klimaschutzes trotz angespannterHaushaltslage zu begegnen, sind viele Kommunen auf Fördermittel unddie Unterstützung lokaler Partner vor Ort ( Kap. A4 3) angewiesen. Die Einbindungvon Bürgern, lokalen Energieversorgern, Unternehmen, Banken oder Verbändenkann dazu beitragen, Maßnahmen und Projekte gemeinschaftlich umzusetzen.Mangelnde Fachkenntnisse in den Bereichen Klimaschutz, Energieeffizienz-Technologienoder Energiemanagement sowie das Fehlen von Informationen über die Rentabilitätvon Maßnahmen spielen durchaus eine Rolle. So werden EnergieeinsparundEnergieeffizienz-Maßnahmen in öffentlichen Gebäuden häufig aufgeschoben,obwohl sie auf längere Sicht zur Haushaltskonsolidierung beitragen können. InterkommunalerErfahrungsaustausch und die Einbindung von wirtschaftlichem undtechnischem Know-how externer Akteure oder der eigenen Stadtwerke können dazubeitragen, Wissenslücken zu schließen. Die Herausforderung für Kommunen bestehtdarin, die „richtigen“ Akteure, d.h. fachlich kompetente externe Unterstützung, zufinden.Weiterhin ist es notwendig, die Themenbereiche Erneuerbare Energien, Energieeffizienzund Energieeinsparung zu verknüpfen. Sinnvoll ist es, Maßnahmenpakete zuschnüren, anstatt verschiedene Einzelmaßnahmen umzusetzen, die nicht aufeinanderabgestimmt sind. Zahlreiche Maßnahmen und Projekte haben in vielen Kommunenbereits zu Erfolgen geführt. Unter Berücksichtigung der eigenen lokalenGegebenheiten können diese auch übertragen werden.EinflussmöglichkeitennutzenInvestitionsmittelgenerierenWissenslücken schließen123