klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

A 4Klimaschutz als kommunale GemeinschaftsaufgabeBundesländern Arbeitsgruppen kommunaler Energie-, Umwelt- und Klimaschutzbeauftragtertätig, in welchen Verwaltungsmitarbeiter aus ihrer Praxis heraus Ansätzefür Klimaschutzmaßnahmen erarbeiten.Zum einen gibt es eine Vielzahl an Gremien auf Landesebene, die kontinuierlich zusammenkommen,wie z.B. die „Arbeitsgruppe Klimaschutz und Energie“ im SächsischenStaatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, der vom hessischenWirtschaftsministerium organisierte „Arbeitskreis kommunaler Energiebeauftragterin Hessen“ oder der „Arbeitskreis der kommunalen Energiebeauftragten in Schleswig-Holstein“,der von der IB.Energieagentur betreut wird. Zum anderen könnenauch temporäre Arbeitsgruppen und -kreise ins Leben gerufen werden, wie z.B. der„Arbeitskreis Kommunale Energiekonzepte – Klimaschutz und Wertschöpfung“, dersich im Sommer 2010 auf Initiative des Bayerischen Gemeindetages zusammengefundenhat. In einer begrenzten Anzahl an Sitzungen mit einem überschaubaren Teilnehmerkreiskönnen dort spezielle Themen behandelt und Handlungsempfehlungenerarbeitet werden.Auch auf Bundesebene existieren verschiedene Arbeitskreise, in denen klimapolitischeAkteure zusammenkommen und Erfahrungen austauschen. Der Deutsche Städtetag(DST) betreut beispielsweise einen regelmäßig tagenden Arbeitskreis„Energieeinsparung“, in welchem die Vertreter der Energiedienststellen großer Städteüber ihre Projekterfahrungen im Bereich des kommunalen Energiemanagements berichten.Die Ergebnisse werden in Form von schriftlich gefassten Empfehlungen undHinweisen zu fachspezifischen Themen an die DST-Mitgliedsstädte weitergegeben.Als Austauschplattform der kommunalen Energiebeauftragten gilt der jährlich stattfindende„Deutsche Fachkongress der kommunalen Energiebeauftragten“. Er wirdseit 1995 vom Deutschen Institut für Urbanistik in Kooperation mit einer Gastgeberstadt,dem Arbeitskreis „Energieeinsparung“ des DST und den kommunalen Spitzenverbändenausgerichtet.Kommunen beratenKommunenDer direkte kommunale Erfahrungsaustausch – Kollegen unterstützen Kollegen – isteine wichtige Quelle für fachspezifische Informationen. Zahlreiche kommunale Mitarbeiterverfügen über hervorragende Kenntnisse in Spezialgebieten. Durch wechselseitigeErgänzung kann dieses Informationsangebot effektiv genutzt werden. DerRat von Praktikern, die mit ähnlichen Aufgaben befasst sind, wird oft leichter anerkanntals wissenschaftliche Informationen, die von Experten außerhalb der kommunalenPraxis stammen. Diese in kommunaler Selbsthilfe organisierten Gremiengewinnen auch im Hinblick auf die schwierige Haushaltslage vieler Kommunen anBedeutung.In Niedersachsen haben sich beispielsweise im Rahmen des Projektes „Klimawandelund Kommunen“ überregionale Arbeitskreise gebildet, die sich in regelmäßigen Abständentreffen. Ihr Ziel ist es, den gegenseitigen Erfahrungsaustausch der Kommunenanzuregen, etwa mit Blick auf ähnlich gelagerte Projekte zu den zentralenThemen Klimaschutz und Klimawandel. Teilweise werden Fachbüros und Beratungsstellenfür spezielle Fragestellungen im Bereich des kommunalen Energiemanagementshinzugezogen (vgl. Kommunale Umwelt-AktioN U.A.N. e.V. 2010). In Hessenwurde 2010 die Charta „100 Kommunen für den Klimaschutz“ unterzeichnet. Darinverpflichten sich die Kommunen, auf der Grundlage einer CO 2 -Bilanz einen kommunalenAktionsplan für den Klimaschutz zu erstellen und umzusetzen sowie in regelmäßigenZeitabständen über die Umsetzung zu berichten (vgl. HessischesMinisterium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 2010).126