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klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

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A 4<strong>Klimaschutz</strong> als kommunale Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabePraxis-BeispielAnsprechpartner:Freie Hansestadt Bremen,c/o Senator für Umwelt,Bau, Verkehr und Europa,Hartmut Eichhorn,0421/361-10601,Hartmut.Eichhorn@umwelt.bremen.de„Solardachbörse NordWest“ der Metropolregion Bremen-OldenburgBremen startete bereits im September 2004 mit der Solardachbörse. Ziel war dabei, neben öffentlichenDachflächen auch private Dachbesitzer und Firmen für das Angebot zu begeistern, um so das SolarpotenzialBremer und auch Bremerhavener Dächer stärker zu nutzen. Auf e<strong>in</strong>fache Weise sollten durchdie Solardachbörse (Internetplattform) Investoren und Dachflächenbesitzer vone<strong>in</strong>ander erfahren.Daher konnten und können sowohl Dachangebote als auch Dachgesuche auf der Internetplattforme<strong>in</strong>gestellt und e<strong>in</strong>gesehen werden. Durch redaktionelle Beiträge <strong>in</strong> Fachzeitschriften und <strong>in</strong>tensive lokalePresse- und Öffentlichkeitsarbeit wurden Investoren und potenzielle Betreiber auf das Angebotaufmerksam gemacht. Im Jahr 2006 wurde die Solardachbörse auf die gesamte Metropolregion Bremen-Oldenburgerweitert. Aktivitäten zum Ausbau der Photovoltaik-Anlagen f<strong>in</strong>den somit auch länderübergreifendstatt. Inhaltliche Ausgestaltung und fortlaufende Betreuung erfolgen durch dasEnergienetzwerk NordWest, das <strong>in</strong>terkommunale Forum für Energiedialog und Zusammenarbeit <strong>in</strong> derMetropolregion. Diesem 2006 gegründeten Netzwerk gehören mittlerweile Bremen, Bremerhaven undOldenburg sowie weitere 28 Landkreise, kreisfreie Städte, Städte und Geme<strong>in</strong>den der Region sowiedie EWE AG (regionaler Energieversorger) und die <strong>Klimaschutz</strong>agentur des Landes Bremen (Energie-Konsens gGmbH) an. Bis Ende 2010 wurden über die Solardachbörse NordWest <strong>in</strong>sgesamt 35 Photovoltaik-Anlagenmit zusammen knapp 1.300 kWp Leistung durch Privat<strong>in</strong>vestoren auf öffentlichenGebäuden gebaut und <strong>in</strong> Betrieb genommen. Für die beteiligten <strong>Kommunen</strong> waren ke<strong>in</strong>erlei Planungsleistungenund ke<strong>in</strong>e eigene Investitionen erforderlich.Über Solardachbörsen können Städte, Geme<strong>in</strong>den und Kreise ihre eigenen Dachflächenfür Bürgersolaranlagen zur Verfügung stellen. Diese bieten Menschen ohneeigenes geeignetes Dach die Möglichkeit, eigene Solarstromanlagen als Anteilseignerzu betreiben. Dazu bieten sich öffentliche Dachflächen hervorragend an. In derRegel werden Betreibergesellschaften <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er GbR (Gesellschaft bürgerlichenRechts) oder e<strong>in</strong>er GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) gegründet. Durchdie marktüblichen Renditen, die sich bei vielen An-lagen ergeben, ist der Erwerbe<strong>in</strong>es Anteils e<strong>in</strong>er Bürgerbeteiligungsanlage oftmals auch wirtschaftlich <strong>in</strong>teressant.Das Konzept der Bürgerbeteiligungsanlagen ist die <strong>in</strong>zwischen am häufigsten umgesetzteForm der lokalen Solar<strong>in</strong>itiativen (vgl. BSW-Solar 2004, S. 23).Praxis-BeispielAnsprechpartner:Stadt Mörfelden-Walldorf,Stadtplanungs- undBauamt,Andreas Fröb,06105/93 88 93,andreas.froeb@moerfelden-walldorf.deBürgersolarstromanlagen <strong>in</strong> Mörfelden-WalldorfDie Stadt Mörfelden-Walldorf hat bereits 2001 das erste Solardach für den Zweck e<strong>in</strong>er Bürgerbeteiligungsanlageerschlossen. Bis heute wurden rund 1.200 m 2 Dachfläche mit e<strong>in</strong>er Gesamtleistung vonca. 150 kWp für Bürgersolarstromanlagen verpachtet. Standorte s<strong>in</strong>d z.B. die Feuerwehr Walldorf, dasAltenhilfezentrum Mörfelden sowie die Verwaltungsgebäude der Stadtwerke. Die Bürgersolarstromanlagen<strong>in</strong> Mörfelden-Walldorf beruhen auf dem so genannten „Eigentümermodell“: Jeder Betreiberf<strong>in</strong>anziert und betreibt se<strong>in</strong>e eigene, klar def<strong>in</strong>ierte Solarstromanlage mit eigenem Netze<strong>in</strong>speisezähler.Lediglich die Dachnutzung und die Versicherung der Anlagen werden geme<strong>in</strong>schaftlich organisiert.Dieses Modell erfordert ke<strong>in</strong>e aufwendige und oft risikoreiche Gründung e<strong>in</strong>er Betreibergesellschaft.Der von den Bürgersolarstromanlagen erzeugte Strom wird <strong>in</strong> das Netz e<strong>in</strong>gespeist und entsprechenddem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) über 20 Jahre vergütet. Für diese Dauer und mit e<strong>in</strong>er Optionzur Verlängerung werden auch die Dachnutzungsverträge geschlossen. Betreiber der Photovoltaikanlagens<strong>in</strong>d neben Bürgern auch Firmen. Neben der Stadt treten auch die Sportvere<strong>in</strong>e als Vermietervon Dachflächen auf. In das Projekt s<strong>in</strong>d Fördergelder aus dem städtischen Solarförderprogramm geflossen.Kooperationen W<strong>in</strong>dkraftDie E<strong>in</strong>beziehung der Bürger im Rahmen der W<strong>in</strong>dkraftnutzung erfolgt ebenfalls häufigüber Beteiligungsgesellschaften. So können z.B. unbebaute Flächen lokaler Landwirtefür e<strong>in</strong>e Pachtgebühr oder andere Vergütungen bereitgestellt werden. Beteiligensich Bürger durch eigene Investitionen und verdienen später an der W<strong>in</strong>denergieanlagemit, kann zudem die Akzeptanz visueller und akustischer Bee<strong>in</strong>trächtigungen erhöhtwerden (vgl. Deutsches Institut für Urbanistik 2010, S. 255).146

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