klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

Handlungsmöglichkeiten innerhalb der lokalen VerwaltungC 1Da es sich beim Klimaschutz um eine Gemeinschaftsaufgabe handelt, müssen lokaleAkteure an entsprechenden Entscheidungsprozessen teilhaben können. In Netzwerkenzum Thema können Informationen und Erfahrungen ausgetauscht, Lösungen fürverschiedene Interessen gefunden und Akteure zum Handeln motiviert werden. Inder Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren kann die Kommune ihren direkten Einflussbereichausschöpfen und unter Beteiligung einer breiten Basis Klimaschutzstrategienentwickeln und umsetzen.Netzwerkaktivitätenwichtiger lokaler AkteureOffenbach a.M.: Umweltschutz als TeamarbeitSeit Mai 2007 kooperiert in Offenbach ein hochrangig besetztes Kompetenzteam für ein Mehr an Umwelt-und Klimaschutz. Auf Initiative der Offenbacher Bürgermeisterin wurde unter ihrer Leitung eineExpertenrunde zusammengestellt, die Perspektiven und Strategien für den kommunalen Umwelt- undKlimaschutz entwickelt. Die Besetzung des Teams reicht vom Vorstand der Energieversorgung Offenbachüber die Leitung der Stadtwerke Offenbach bis hin zu Amtsleitungen und Geschäftsführungenvon städtischen Behörden und Stadtwerketöchtern. Die Zusammensetzung aus Umwelt- und Klimaschutz-Fachleuten,Kaufleuten und Entscheidungsträgern ermöglicht die rasche Umsetzung von Projekten.Zu bereits realisierten Projekten zählen: Installation von Solaranlagen auf kommunalen Dächern,Bezug von Ökostrom für alle städtischen Liegenschaften, Modernisierung des Bus-Fuhrparks nach Umweltstandards,Fahrradmietsystem, Car-Sharing-Programm oder auch Fortschreibung des öffentlichenNahverkehrs unter Öko-Gesichtspunkten.Praxis-BeispielUm Maßnahmen zum Klimaschutz umzusetzen, sind zusätzliche finanzielle Mittelerforderlich. Neben Möglichkeiten wie Contracting oder Förderprogrammen stelltein Fonds zum Klimaschutz eine unbürokratische Art der Finanzierung dar. Durchunterschiedliche Akteure gespeist, kann er zur Anschubfinanzierung von Maßnahmendienen.Fonds zum KlimaschutzHannover: Klimaschutzfonds proKlima – Der enercity-FondsIn Hannover gibt es seit 1998 den Klimaschutzfonds „proKlima“ mit einem Budget von etwa fünf Mio.Euro jährlich. Gespeist wird der Fonds von der Landeshauptstadt Hannover, umliegenden Städten inder Region Hannover sowie den Stadtwerken Hannover AG (enercity). Er ist ein Modell zur lokalen,freiwilligen und kooperativen Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Die wesentlichen Aufgabendes enercity-Fonds proKlima sind die Initiierung von Klimaschutzprojekten, deren finanzielle Förderungsowie die fachliche Unterstützung der Umsetzung. Das Leistungsspektrum reicht von finanziellen Zuschüssenüber Fachinformationen bis zu konkreten Projektberatungen. Die Vergabe der Zuschüsse erfolgtnach vier festgelegten Kriterien: CO 2 -Effizienz, absolute CO 2 -Reduzierung, Multiplikatorenwirkungund Innovationsgrad der Maßnahmen. Der europaweit einzigartige Klimaschutzfonds bewilligte von1998 bis 2009 Fördermittel in Höhe von rund 44 Millionen Euro.Ein weiteres Beispiel ist der kommunale Nachhaltigkeitsfonds Ibbenbüren, mit dem die Stadt Maßnahmenzum Erhalt von Klima und Umwelt fördert.Praxis-Beispiel337