klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

A 4Klimaschutz als kommunale GemeinschaftsaufgabeNeben diesen Grundvoraussetzungen beim Start einer Kooperation ist für die Dauerder Zusammenarbeit ein regelmäßiger Austausch notwendig. So können frühzeitigZiele und Aufgaben zur kontinuierlichen Optimierung des gemeinsamen Projektesangepasst werden. Im Rahmen der Struktur- und Prozessorganisation spielen auchdie Kommunikationsfähigkeiten der einzelnen Partner eine wichtige Rolle. In einigenFällen empfiehlt es sich, einen Moderator oder Mediator einzubeziehen.Von Bedeutung ist ebenso die Erfolgskontrolle bei Kooperationen in Form eines Monitorings,Controllings oder einer Evaluierung. So ist es durchaus interessant, „bestehendeKooperationen dahingehend zu überprüfen, ob und inwieweit sie denursprünglichen Zielen noch entsprechen bzw. ob die Wirtschaftlichkeit der Zusammenarbeitnoch gewährleistet ist“ (Floeting 2010, S. 13).ZielgruppenorientierteAnsätzeDie Kontakte zu Institutionen und Initiativen in den Handlungsfeldern des Klimaschutzeserhalten dann besondere Bedeutung, wenn zielgruppenorientierte Ansätzeverwirklicht werden sollen. Die Konzentration auf einzelne Zielgruppen und Akteurekann dabei wichtige Impulse für geeignete Aktionen geben. So ist es sinnvoll, dassdie Kommune z.B. Haushalte, ausgewählte Gewerbebranchen oder große Industriebetriebemit gezielt konzipierten Informationen oder Serviceangeboten anspricht,die nachvollziehbare, sofort umsetzbare Handlungsmöglichkeiten enthalten. Dabeibietet es sich an, sich für gemeinsame Projekte auf ein Themenfeld zu beschränkenund zusammen geeignete Handlungsoptionen zu erarbeiten. Die Kommune dientdabei als Vorbild und kann mit eigenen Projekten zum Nachahmen anregen. Insbesondereim Gebäudebereich kann sie mit gutem Beispiel vorangehen und mit derenergetischen Sanierung ihrer Gebäude unter anderem die Bürger dazu motivieren,selbst einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Zahlreiche Städte, Gemeinden undLandkreise haben bereits Kooperationen im Rahmen der energetischen Sanierungvon Wohngebäuden initiiert, z.B. Augsburg mit dem Projekt „e+haus“ ( Praxis-Beispiel Augsburg, Kap. A5 3.1) oder die „Wärmeschutzpartner Wilhelmshaven –Friesland“ ( Praxis-Beispiel Stadt Wilhelmshaven und Landkreis Friesland, Kap.A5 3.1). Sowohl interkommunale Kooperationen als auch die Zusammenarbeit mitden lokalen Akteuren, die sich mit diesem Themenfeld befassen, bieten sich hier an.Im Folgenden werden einige ausgewählte Beteiligungs- und Kooperationsformen imkommunalen Klimaschutz kurz vorgestellt. Die Beispiele zeigen, dass eine Reihe vonpartizipatorischen Ansätzen auf effektive Kooperationen abzielt. Die individuellenHandlungsmöglichkeiten werden dadurch sichtbar und können durch die Zusammenarbeitmit verschiedenen lokalen Akteuren ausgebaut werden.3.1.1 EnergiebeiräteIm Rahmen von Energiebeiräten werden verschiedene fachlich kompetente Institutionen,Initiativen und Vertreter von betroffenen Bevölkerungsgruppen zur Diskussionder konzeptionellen Arbeit und der Entwicklung und Durchführung kommunalerKlimaschutzprojekte beratend hinzugezogen. Derartige Expertenkommissionen sindunter anderem in Abendsberg, Braunschweig und Wettenberg ( Praxis-Beispiel Wettenberg)tätig.134