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klimaschutzleitfaden-layout_Layout 1 - Klimaschutz in Kommunen ...

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<strong>Klimaschutz</strong> und StadtplanungA 2„Am Ackermannbogen“ <strong>in</strong> MünchenAls Konversionsmaßnahme wurde das neue Stadtquartier „Am Ackermannbogen“ mit ca. 2.200 Wohnungenund ca. 500 Arbeitsplätzen entwickelt. Im Nordwesten des Quartiers wurde 2007 das Modellprojekt„Solare Nahwärme am Ackermannbogen“ realisiert, das die Nutzung von Solarenergie undFernwärme verb<strong>in</strong>det. Die Solaranlage wird von der Stadtwerke München GmbH (SWM), unterstütztdurch ZAE Bayern und SWT, geplant, errichtet und betrieben. Insgesamt wurden auf drei der GeschosswohnungsbautenSonnenkollektoren auf e<strong>in</strong>er Gesamtfläche von ca. 3.000 m² aufgebracht. Versorgtwerden 319 Wohne<strong>in</strong>heiten. Um die solare E<strong>in</strong>strahlung der Sommermonate im W<strong>in</strong>ter nutzen zu können,muss die Energie gespeichert werden. Über e<strong>in</strong> Leitungsnetz, das Solar-Sammelnetz, wird e<strong>in</strong> großersaisonaler Wärmespeicher gespeist, dessen rund 5.700 m³ Wasser<strong>in</strong>halt sich bis zum Herbst aufbis zu 90°C aufheizen. In Form e<strong>in</strong>es Hügels wurde er <strong>in</strong> die Grünanlagen <strong>in</strong>tegriert. Die Wärme wirdaus dem Speicher entnommen und über e<strong>in</strong> Nahwärmenetz <strong>in</strong> die Wohngebäude transportiert. MitHilfe von Fernwärme wird e<strong>in</strong>e Absorptionswärmepumpe angetrieben, mit der im W<strong>in</strong>ter die noch vorhandeneRestwärme des Speichers zu Heizzwecken genutzt werden kann. Sie ist <strong>in</strong> der Energiezentraleuntergebracht, die <strong>in</strong> den Erdhügel des Speichers <strong>in</strong>tegriert wurde. Über das Jahr betrachtet ist es dasZiel, 50 Prozent des Warmwasser- und Heizwärmebedarfs der Siedlung durch die Sonnene<strong>in</strong>strahlungzu decken. Darüber h<strong>in</strong>aus steht die Fernwärme der Stadtwerke München GmbH zur Verfügung. DieGrundstücke wurden von der Landeshauptstadt München an fünf Bauträger verkauft. Diese musstensich vertraglich verpflichten, geeignete Heizungs- und Brauchwassersysteme für die zur Verfügung stehendenNetztemperaturen e<strong>in</strong>zubauen.Praxis-BeispielAbbildungen 3:München, Stadtquartier„Am Ackermannbogen“Fotos:LandeshauptstadtMünchen, Referat fürStadtplanung undBauordnung.2.6.3 Satzung aufgrund landesrechtlicher ErmächtigungIn e<strong>in</strong>igen Bundesländern gibt es landesrechtliche Vorschriften, die es den Geme<strong>in</strong>denermöglichen, durch Satzung den E<strong>in</strong>bau von Solarkollektoren zur anteiligen Deckungdes Wärmebedarfs von Gebäuden vorzuschreiben. Diese landesrechtlichen Regelungenstammen überwiegend noch aus der Zeit vor dem In-Kraft-Treten des EEWärmeG.E<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Öffentlichkeit viel beachtetes Beispiel e<strong>in</strong>er darauf gestützten Satzung ist dieSolarsatzung der Stadt Marburg. Nachdem die Satzung von der zuständigen Behördenicht genehmigt worden war, klagte die Stadt auf die Erteilung eben dieser Genehmigung.E<strong>in</strong> erst<strong>in</strong>stanzliches Urteil liegt nun vor. Im Kern geht es bei der Solarsatzungum die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er den Eigentümer e<strong>in</strong>es Gebäudes treffenden Pflicht zum E<strong>in</strong>bauvon Kollektorflächen. Diese Pflicht entsteht bei der Errichtung von beheizten Räumenund deren Erweiterung um mehr als 30 m 2 zusätzliche Bruttogeschossflächesowie bei der Änderung von Dächern von bestehenden beheizten Gebäuden unterim E<strong>in</strong>zelnen bestimmten Voraussetzungen. Als Rechtsgrundlage für diese Satzungwurde § 81 Abs. 2 HBO (Hessische Bauordnung) herangezogen.Kaum Spielraum fürLandesrecht undkommunale Satzungen57

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