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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong> · <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>an</strong> Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds Politiker<br />

au<strong>ch</strong>, daß sie die subjektive Tatseite Deckerts zu ausführli<strong>ch</strong> und wohlwollend<br />

beurteilt hätten. 89 War diese von der liberalen Politik der letzten<br />

Jahrzehnte eingeführte ausführli<strong>ch</strong>e und wohlwollende Wertung der subjektiven<br />

Tatseite bisher dur<strong>ch</strong>aus erwüns<strong>ch</strong>t, wenn es um die Aburteilung<br />

gewöhnli<strong>ch</strong>er Krimineller ging oder gar um linke politis<strong>ch</strong>e Delikte (gewaltsame<br />

Demonstrationen gegen industrielle Bauvorhaben), so gilt sie<br />

plötzli<strong>ch</strong> als Sk<strong>an</strong>dal, wenn sei einem Re<strong>ch</strong>ten zugute kommt. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n<br />

dur<strong>ch</strong>aus darüber streiten, ob die Übergewi<strong>ch</strong>tung der subjektiven<br />

Tatseite auf Kosten der Abs<strong>ch</strong>reckung in der modernen Justiz von Vorteil<br />

ist oder ni<strong>ch</strong>t. Was jedo<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>denkli<strong>ch</strong> stimmt, ist der nunmehr für jederm<strong>an</strong>n<br />

offenkundige Umst<strong>an</strong>d, daß bei Prozessen gegen die Abstreiter<br />

gewisser Aspekte der NS-Judenverfolgung ni<strong>ch</strong>t nur der objektive Tatbest<strong>an</strong>d,<br />

also die z.B. Frage, ob die Behauptungen des Angeklagten wahr<br />

oder fals<strong>ch</strong> sind, dur<strong>ch</strong> die Offenkundigkeitsformel s<strong>ch</strong>on vor Prozeßbeginn<br />

feststeht. Darüber hinaus soll nunmehr au<strong>ch</strong> der subjektive Tatbest<strong>an</strong>d<br />

von vornherein feststehen, wenn es na<strong>ch</strong> Meinung der Medien, Politiker<br />

und au<strong>ch</strong> vieler Juristen geht. Ein Holocaust-Revisionist hat<br />

grundsätzli<strong>ch</strong> keine guten Charaktereigens<strong>ch</strong>aften zu haben, er hegt<br />

prinzipiell böse Absi<strong>ch</strong>ten und ist daher ohne Gnade und Barmherzigkeit<br />

zu verurteilen, so der Grundtenor der Medienreaktionen. Damit sind die<br />

Prozesse gegen Holocaust-Bestreiter de facto ni<strong>ch</strong>ts <strong>an</strong>deres als S<strong>ch</strong>auprozesse,<br />

deren Urteile in Wahrheit s<strong>ch</strong>on im voraus feststehen.<br />

Weiterhin sollte es <strong>an</strong> ein Wunder grenzen, wenn die Ri<strong>ch</strong>ter der Bundesrepublik<br />

Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d aus der Art, wie die Karriere ihrer Kollegen in<br />

M<strong>an</strong>nheim ein abruptes Ende f<strong>an</strong>d, ni<strong>ch</strong>t gelernt haben, daß sie Revisionisten<br />

ohne Gnade abzuurteilen haben, wenn sie ihren eigenen Kopf behalten<br />

wollen. Die vor einem Jahr no<strong>ch</strong> umstrittene Meinung von mir, 90<br />

daß es bei Prozessen gegen Revisionisten für die Ri<strong>ch</strong>ter immer au<strong>ch</strong><br />

darum gehe, wessen Kopf rollt – der des Angeklagten oder der des Ri<strong>ch</strong>ters<br />

–, hat somit eine volle Bestätigung erhalten, ja wurde sogar übertroffen:<br />

Zur Rettung seines Kopfes rei<strong>ch</strong>t es ni<strong>ch</strong>t, wenn der Ri<strong>ch</strong>ter den<br />

Angeklagten verurteilt, nein, er muß ihn zusätzli<strong>ch</strong> als Unmens<strong>ch</strong>en entlarven<br />

und mögli<strong>ch</strong>st hart bestrafen. 91<br />

89<br />

Vgl. die Tages- und Wo<strong>ch</strong>enpresse in den ersten Augustwo<strong>ch</strong>en 1994.<br />

90<br />

E. Gauss (=G. <strong>Rudolf</strong>), Vorlesungen über Zeitges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, Grabert, Tübingen 1993, S.<br />

261.<br />

91<br />

Die Aufhebung der ri<strong>ch</strong>terli<strong>ch</strong>en Unabhängigkeit erk<strong>an</strong>nte au<strong>ch</strong> der Jurist Prof. Dr. Martin<br />

Kriele, “Ein Eingriff mit Präzedenzwirkung”, Fr<strong>an</strong>kfurter Allgemeine Zeitung,<br />

15.9.1994, S. 14; vgl. G. Herzogenrath-Amelung, VffG 6(2) (2002), S. 176-190.<br />

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