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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong> · <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>an</strong> Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds Politiker<br />

dungen einer politis<strong>ch</strong>en Meinung vor die deuts<strong>ch</strong>e “Staatss<strong>ch</strong>utzpolizei”<br />

und ihre Geri<strong>ch</strong>te, die “Staatss<strong>ch</strong>utzkammern” gezerrt und zu s<strong>ch</strong>weren<br />

Strafen verurteilt zu werden. Der Fall Pfeifenberger wird au<strong>ch</strong> dem letzten<br />

aufmüpfigen deuts<strong>ch</strong>en Professor gezeigt haben, wohin die Reise geht.<br />

In all den Jahren, die i<strong>ch</strong> mit vers<strong>ch</strong>iedenen Persönli<strong>ch</strong>keiten des deuts<strong>ch</strong>en<br />

Geisteslebens zusammenkam, habe i<strong>ch</strong> immer Formulierungen gehört<br />

wie “Die Freiheit ist in Gefahr”, “Sind Ged<strong>an</strong>ken no<strong>ch</strong> frei?”, Aussagen,<br />

die <strong>an</strong> Undeutli<strong>ch</strong>keit ni<strong>ch</strong>t zu übertreffen sind. Alle stimmen darin<br />

überein, daß die Freiheit ni<strong>ch</strong>t in Gefahr ist, nein, es gibt sie ni<strong>ch</strong>t mehr,<br />

und es ist keine Frage, ob die Ged<strong>an</strong>ken no<strong>ch</strong> frei sind, denn bei dem Klima<br />

der Angst und des allgegenwärtigen gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en, medialen und staatli<strong>ch</strong>en<br />

Terrors trauen si<strong>ch</strong> viele sogar ni<strong>ch</strong>t mehr, frei zu denken (“So etwas<br />

darfst Du no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t einmal denken!”). Alle haben sie Angst, die Wahrheit<br />

über die Zustände in Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d auszudrücken, denn d<strong>an</strong>n könnten sie ja<br />

Ärger bekommen ...<br />

Prof. Gottfried Dietze, Emeritus der Johns Hopkin University, reagierte<br />

auf meine Bitte, vom Ausl<strong>an</strong>d aus und von der un<strong>an</strong>greifbaren Position des<br />

Ruheständlers do<strong>ch</strong> das Wort zu ergreifen, ebenso enttäus<strong>ch</strong>end: Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d<br />

werde in der Welt s<strong>ch</strong>on derart in den S<strong>ch</strong>mutz gezogen, daß er dies ni<strong>ch</strong>t<br />

no<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>limmern wolle, daß er seinerseits Negatives über sein<br />

Vaterl<strong>an</strong>d beitrage. Wahrli<strong>ch</strong> heldenhafte und Einsi<strong>ch</strong>t bezeugende Töne! 42<br />

Der Unters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en der damaligen kommunistis<strong>ch</strong>en DDR und<br />

dem heutigen vereinten Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d liegt darin, daß das heutige Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d<br />

die Deuts<strong>ch</strong>en fett und damit politis<strong>ch</strong> impotent ma<strong>ch</strong>t und ihnen zudem<br />

keine Flu<strong>ch</strong>tmögli<strong>ch</strong>keit mehr bietet, indem sie das gesamte deuts<strong>ch</strong>e<br />

Territorium einnimmt und Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds Na<strong>ch</strong>barn drängt, na<strong>ch</strong> ihrem<br />

Wuns<strong>ch</strong> zu h<strong>an</strong>deln (vor allem: Dissidenten auszuliefern) – folgli<strong>ch</strong> brau<strong>ch</strong>t<br />

sie <strong>an</strong> den deuts<strong>ch</strong>en Grenzen keine Mauer und Selbsts<strong>ch</strong>uß<strong>an</strong>lagen mehr.<br />

1994 forderte der damalige Bundespräsidenten Ri<strong>ch</strong>ard von Weizsäcker<br />

öffentli<strong>ch</strong> Kinder auf, ihre Eltern auszuspionieren (und umgekehrt), um sie<br />

<strong>an</strong>zus<strong>ch</strong>wärzen, falls sie re<strong>ch</strong>te Ansi<strong>ch</strong>ten haben sollten. Es gibt in<br />

Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d sogar eine Telefonnummer, wo Deuts<strong>ch</strong>e ihre Mitbürger denunzieren<br />

können, falls sie unliebsame re<strong>ch</strong>te Ansi<strong>ch</strong>ten haben: 01805-<br />

234566. Nur totalitäre Staaten können so tief sinken.<br />

Am 19.1.1993 hielt E. Mußm<strong>an</strong>n, Professor für Polizeire<strong>ch</strong>t <strong>an</strong> der<br />

Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für öffentli<strong>ch</strong>e Verwaltung in Ludwigsburg, bei der katho-<br />

42 Vgl. seinen Artikel “Ein S<strong>ch</strong>ritt zurück in polizeistaatli<strong>ch</strong>e Intoler<strong>an</strong>z”, VffG 2(3) (1998),<br />

S. 219ff.<br />

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