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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong> · <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>an</strong> Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds Politiker<br />

erwarten sei. Gegenleistungen st<strong>an</strong>den damals aber völlig in den Sternen,<br />

und der Abbau der Selbsts<strong>ch</strong>ußautomaten <strong>an</strong> der Grenze wurde begleitet<br />

dur<strong>ch</strong> den Aufbau eines zweiten Grenzzaunes im L<strong>an</strong>desinneren, wodur<strong>ch</strong><br />

die Grenze sogar no<strong>ch</strong> undur<strong>ch</strong>dringli<strong>ch</strong>er wurde. Aus der heutigen Perspektive<br />

ist meine damalige Kritik mehr als gere<strong>ch</strong>tfertigt gewesen, aber<br />

damals war sie die Meinung einer ausgegrenzten und belä<strong>ch</strong>elten Minderheit<br />

– es war “eine singuläre Meinung”.<br />

Das erste Mal im Gefängnis<br />

1984 überredete mi<strong>ch</strong> ein Bundesbruder der katholis<strong>ch</strong>en deuts<strong>ch</strong>en Studentenverbindung<br />

AV Tuisconia Königsberg zu Bonn, der i<strong>ch</strong> damals<br />

fris<strong>ch</strong> beigetreten war, ihn im Februar bei einer Reise in die Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>oslowakei<br />

zu begleiten. Besagter Bundesbruder war Student der katholis<strong>ch</strong>en<br />

Theologie und engagierte si<strong>ch</strong> für die unterdrückte katholis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e in<br />

der damals no<strong>ch</strong> stalinistis<strong>ch</strong>en CSSR. Außerdem stammten seine Eltern<br />

aus dem Sudetenl<strong>an</strong>d, wo er no<strong>ch</strong> heute Bek<strong>an</strong>nte hat. Für deren Re<strong>ch</strong>te als<br />

deuts<strong>ch</strong>e Minderheit setzte er si<strong>ch</strong> ebenfalls ein, neben seinem Engagement<br />

für die Re<strong>ch</strong>te der Sudetendeuts<strong>ch</strong>en allgemein.<br />

Bei dieser Fahrt wurde mit Wissen und Unterstützung der katholis<strong>ch</strong>en<br />

Kir<strong>ch</strong>e versu<strong>ch</strong>t, theologis<strong>ch</strong>e und politis<strong>ch</strong>e Bü<strong>ch</strong>er sowie einen Fotokopierer<br />

für eine katholis<strong>ch</strong>e Gemeinde in Prag einzus<strong>ch</strong>muggeln. Nebenbei<br />

bemerkt: Unter politis<strong>ch</strong>er Literatur verstehe i<strong>ch</strong> hier z.B. eine ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e<br />

Ausgabe von George Orwells 1984, das in der CSSR verboten war. Während<br />

die Bü<strong>ch</strong>er ihren Bestimmungsort f<strong>an</strong>den, wurde der Fotokopierer <strong>an</strong><br />

der Grenze entdeckt und mein Bundesbruder, ein weiterer Begleiter und i<strong>ch</strong><br />

geradewegs na<strong>ch</strong> Pilsen ins Gefängnis gesteckt. Na<strong>ch</strong> zwei Wo<strong>ch</strong>en des<br />

B<strong>an</strong>gens und ohne Kontakt zur Außenwelt, während der i<strong>ch</strong> zweimal verhört<br />

wurde, eröffnete m<strong>an</strong> mir, daß i<strong>ch</strong> ausreisen dürfe, während mein<br />

Bundesbruder zu einem Jahr Haft verurteilt wurde und 10 Monate bis<br />

Weihna<strong>ch</strong>ten im Gefängnis sitzen mußte, bis au<strong>ch</strong> er na<strong>ch</strong> Intervention von<br />

Bundesaußenminister Gens<strong>ch</strong>er na<strong>ch</strong> Hause durfte.<br />

Re<strong>ch</strong>t statt Gewalt<br />

Bei m<strong>an</strong><strong>ch</strong> <strong>an</strong>derem hätte dieses Erlebnis viellei<strong>ch</strong>t dazu geführt, in Zukunft<br />

die Finger von bris<strong>an</strong>ten Themen zu lassen. Bei mir jedo<strong>ch</strong> war es<br />

umgekehrt, denn wenn m<strong>an</strong> mir na<strong>ch</strong> meiner Überzeugung ein Unre<strong>ch</strong>t <strong>an</strong>-<br />

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