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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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Wissens<strong>ch</strong>aft oder Pseudowissens<strong>ch</strong>aft?<br />

gottglei<strong>ch</strong> hält: unnahbar, un<strong>an</strong>zweifelbar, unfehlbar und undefinierbar.<br />

Dieser Umst<strong>an</strong>d spielt freili<strong>ch</strong> jenen Polemikern in die Hände, die mit eindrucksvollen<br />

S<strong>ch</strong>lagworten den Ruf unbeliebter Bürger ruinieren wollen.<br />

I<strong>ch</strong> habe bereits <strong>an</strong> <strong>an</strong>derer Stelle in diesem Bu<strong>ch</strong> eine knappe Definition<br />

von Wissens<strong>ch</strong>aft und Wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit gegeben (vgl. S. 77) und bin<br />

der Frage na<strong>ch</strong>geg<strong>an</strong>gen, ob die Revisionisten wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> sind oder<br />

ni<strong>ch</strong>t (S. 107). Na<strong>ch</strong>folgend mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> das Thema etwas ausweiten, und<br />

zwar erstens dur<strong>ch</strong> die Analyse vers<strong>ch</strong>iedener Kriterien, die die Unters<strong>ch</strong>eidung<br />

zwis<strong>ch</strong>en Wissens<strong>ch</strong>aft und Pseudowissens<strong>ch</strong>aft ermögli<strong>ch</strong>en,<br />

und zweitens <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d einiger frappierender Beispiele von Unwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit<br />

wi<strong>ch</strong>tiger Gegner des Revisionismus.<br />

Diagnose von Pseudowissens<strong>ch</strong>aft<br />

Zunä<strong>ch</strong>st müssen wir uns von der Vorstellung befreien, die Verfolgung<br />

bzw. Unterdrückung unerwüns<strong>ch</strong>ter wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Ansi<strong>ch</strong>ten sei ein<br />

Phänomen, das auf den ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Revisionismus bes<strong>ch</strong>ränkt ist. Mit<br />

der zunehmenden Institutionalisierung der Wissens<strong>ch</strong>aft in milliardens<strong>ch</strong>weren<br />

Fors<strong>ch</strong>ungsgesells<strong>ch</strong>aften und -instituten, mit der zunehmenden<br />

Monopolisierung wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Veröffentli<strong>ch</strong>ung in streng hierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong><br />

org<strong>an</strong>isierten Verlagen sowie mit der S<strong>ch</strong>affung ausgeklügelter bürokratis<strong>ch</strong>er<br />

Me<strong>ch</strong><strong>an</strong>ismen zur Zuweisung akademis<strong>ch</strong>er Titel und Posten<br />

erwu<strong>ch</strong>s ein System, das wesentli<strong>ch</strong> mehr auf Autoritäten, Konventionen<br />

und Paradigmen beruht als auf dem Genius des individuellen Wissens<strong>ch</strong>aftlers,<br />

der zwis<strong>ch</strong>en dem 15. und dem 19. Jahrhundert den wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Betrieb beherrs<strong>ch</strong>te.<br />

In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g darf i<strong>ch</strong> aus einem Beitrag des am<br />

Max-Pl<strong>an</strong>ck-Institut für Astrophysik in Gar<strong>ch</strong>ing bei Mün<strong>ch</strong>en tätigen<br />

Astrophysikers Halton Arp zitieren, der aufgrund seiner dissidenten Ansi<strong>ch</strong>ten<br />

zum Urknall S<strong>ch</strong>wierigkeiten mit seinem Berufsst<strong>an</strong>d bekam. In<br />

dem hier zitierten Beitrag sieht er den weltweiten Wissens<strong>ch</strong>aftsbetrieb auf<br />

dem Mars<strong>ch</strong> zur Dogmatisierung. Er führt aus: 8<br />

“Natürli<strong>ch</strong> gibt es sowohl in der Wissens<strong>ch</strong>aft als au<strong>ch</strong> in der Religion<br />

eine hinterfragende, fors<strong>ch</strong>ende Seite, die der Mens<strong>ch</strong>heit <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs wi<strong>ch</strong>tig<br />

war, aber was die meisten Mens<strong>ch</strong>en heute als fundamental ri<strong>ch</strong>tiges<br />

wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>es Wissen <strong>an</strong>sehen, k<strong>an</strong>n kaum von dem unters<strong>ch</strong>ieden<br />

8<br />

Halton Arp, “What Has Science Come to?”, Journal of Scientific Exploration, 14(3)<br />

(2000), S. 447–454.<br />

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