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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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Über ri<strong>ch</strong>tige und fals<strong>ch</strong>e Erkenntnisse<br />

Wie viele wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Theorien und Vorstellungen sind s<strong>ch</strong>on auf<br />

der Müllhalde der Wissens<strong>ch</strong>aftsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te gel<strong>an</strong>det? Da m<strong>an</strong> weiß, daß<br />

keine Erkenntnis umfassend und endgültig ist, bedeutet dies für die Wissens<strong>ch</strong>aft<br />

vor allem, daß sie immer selbstkritis<strong>ch</strong> ihre eigenen Ergebnisse<br />

wiederbetra<strong>ch</strong>ten (lateinis<strong>ch</strong>: revidere) und überprüfen sollte. Die Kritik<br />

und Hinterfragung, ja Infragestellung alter, für wahr gehaltener Paradigmen<br />

ist ein Grundbest<strong>an</strong>dteil der Wissens<strong>ch</strong>aft. Der Biologe Prof. Dr.<br />

Walter Nagl hat diesen Umst<strong>an</strong>d für die Naturwissens<strong>ch</strong>aften wie folgt<br />

festgehalten: 7<br />

“Die Naturwissens<strong>ch</strong>aft ist eine äußerst konservative und dogmatis<strong>ch</strong>e<br />

Sa<strong>ch</strong>e. Jede Bestätigung eines Paradigmas ist willkommen, jede<br />

Neuerung wird l<strong>an</strong>ge abgelehnt; die Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> Wahrheit wird vom<br />

Instinkt des Erhaltens (eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> Selbsterhaltung !) übertroffen.<br />

Daher setzen si<strong>ch</strong> neue Erkenntnisse meist erst d<strong>an</strong>n dur<strong>ch</strong>, wenn genügend<br />

viele Fors<strong>ch</strong>er in die glei<strong>ch</strong>e Bres<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>lagen: d<strong>an</strong>n kippt<br />

das Ged<strong>an</strong>kensystem um, es kommt zu einer ‘wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Revolution’,<br />

ein neues Paradigma tritt <strong>an</strong> die Stelle des alten. [...]<br />

Fazit: Kein S<strong>ch</strong>üler, kein Student, aber au<strong>ch</strong> kein Wissens<strong>ch</strong>aftler<br />

oder Laie soll <strong>an</strong> endgültig bewiesene Tatsa<strong>ch</strong>en glauben, au<strong>ch</strong> wenn<br />

es so in den Lehrbü<strong>ch</strong>ern dargestellt wird.”<br />

Soweit Prof. Nagl. Was er als Selbstverständli<strong>ch</strong>keit für die Naturwissens<strong>ch</strong>aften<br />

festgehalten hat, gilt natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> und sogar no<strong>ch</strong> in wesentli<strong>ch</strong><br />

größerem Maße für die Gesells<strong>ch</strong>aftswissens<strong>ch</strong>aften, in denen<br />

si<strong>ch</strong> aufgrund des hier deutli<strong>ch</strong> stärkeren Einflusses politis<strong>ch</strong>er<br />

Wuns<strong>ch</strong>vorstellungen wesentli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>neller fehlerhafte Paradigmen eins<strong>ch</strong>lei<strong>ch</strong>en.<br />

Was ist also unter diesem Blickwinkel von dem Willen der<br />

obigen Autoren zu halten, ihre <strong>an</strong>gebli<strong>ch</strong>e Wahrheit unwiderlegbar festzus<strong>ch</strong>reiben?<br />

Es h<strong>an</strong>delt si<strong>ch</strong> hierbei ni<strong>ch</strong>t um einen wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en,<br />

sondern um einen von politis<strong>ch</strong>en Wuns<strong>ch</strong>vorstellungen geleiteten Anspru<strong>ch</strong>.<br />

2. Die Unterstellung der Autoren des obigen Bu<strong>ch</strong>es, daß jeder, der bezügli<strong>ch</strong><br />

des Holocaust eine <strong>an</strong>dere Meinung habe, ein Anhänger oder do<strong>ch</strong><br />

Apologet des NS-Regimes sei und re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>e bzw. neonazistis<strong>ch</strong>e<br />

Propag<strong>an</strong>da betreibe, also auf jeden Fall unwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> sei,<br />

wird ni<strong>ch</strong>t mit Beispielen belegt. No<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t einmal Namen der <strong>an</strong>gebli<strong>ch</strong>en<br />

Neonazis werden gen<strong>an</strong>nt, so daß die Unterstellungen der Autoren<br />

7<br />

Gente<strong>ch</strong>nologie und Grenzen der Biologie, Wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Bu<strong>ch</strong>gesells<strong>ch</strong>aft, Darmstadt<br />

1987, S. 126f.<br />

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