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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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Über die Naivität eines Jungrevisionisten<br />

Prof. Simon bat mi<strong>ch</strong> kurz d<strong>an</strong>a<strong>ch</strong> zu einem Gesprä<strong>ch</strong> unter vier Augen,<br />

während dessen er si<strong>ch</strong> für das unmögli<strong>ch</strong>e Benehmen meines Doktorvaters<br />

ents<strong>ch</strong>uldigte. Er zeigte zudem Verständnis dafür, daß i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> als Mitglied<br />

der jüngeren Generation dar<strong>an</strong> gema<strong>ch</strong>t hätte, den Holocaust-Komplex<br />

unvoreingenommen zu untersu<strong>ch</strong>en. Er führte u.a. sinngemäß aus, daß<br />

<strong>an</strong> meinem Guta<strong>ch</strong>ten im Prinzip ni<strong>ch</strong>ts auszusetzten sei, wenn m<strong>an</strong> von<br />

zwei Dingen absehen würde. Erstens dürfte i<strong>ch</strong> Gaskammern ni<strong>ch</strong>t in Anführungszei<strong>ch</strong>en<br />

setzen, wie i<strong>ch</strong> es dur<strong>ch</strong>weg in meinem Guta<strong>ch</strong>ten get<strong>an</strong><br />

hatte. Dies würde <strong>an</strong>deuten, daß i<strong>ch</strong> voreingenommen <strong>an</strong> dieses Guta<strong>ch</strong>ten<br />

her<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gen wäre, da diese Anführungezei<strong>ch</strong>en bereits einen Zweifel<br />

formulierten. Zweitens dürfte i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zu so weitrei<strong>ch</strong>enden S<strong>ch</strong>lußfolgerungen<br />

nur aufgrund von Zeugenaussagen kommen, da i<strong>ch</strong> aus eigener Erfahrung<br />

wissen müsse, wie unzuverlässig Zeugenaussagen seien.<br />

Beide Argumente sind freili<strong>ch</strong> völlig haltlos, denn erstens habe i<strong>ch</strong> in<br />

meinem Guta<strong>ch</strong>ten selbst dargelegt, warum ein um Sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit bemühter<br />

Autor den Begriff “Gaskammer” immer d<strong>an</strong>n in Anführungsstri<strong>ch</strong>er setzen<br />

muß, wenn von Mens<strong>ch</strong>engaskammern die Rede ist: Der Begriff Gaskammer<br />

war zur Kriegszeit ein Fa<strong>ch</strong>begriff für Sa<strong>ch</strong>entlausungskammern. Da<br />

au<strong>ch</strong> diese in meinem Guta<strong>ch</strong>ten abgeh<strong>an</strong>delt werden, waren Begriffsverwe<strong>ch</strong>selungen<br />

abzusehen. I<strong>ch</strong> habe daher in einem Kapitel zu Beginn des<br />

Guta<strong>ch</strong>tens Begriffsdefinitionen gegeben, bei denen die Mens<strong>ch</strong>engaskammern,<br />

ein Vulgärbegriff, grundsätzli<strong>ch</strong> in Anführungszei<strong>ch</strong>en gesetzt<br />

werden, um sie vom Fa<strong>ch</strong>begriff Gaskammer abzuheben.<br />

S<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> muß m<strong>an</strong> si<strong>ch</strong> vergegenwärtigen, daß au<strong>ch</strong> eine Studie, wel<strong>ch</strong>e<br />

die Existenz der Mens<strong>ch</strong>engaskammern als gegeben postuliert, ni<strong>ch</strong>t<br />

weniger voreingenommen wäre. Daß diese These heute die Regel ist,<br />

nimmt ihr ni<strong>ch</strong>ts von ihrer Voreingenommenheit. Außerdem sollte m<strong>an</strong> bei<br />

einem Guta<strong>ch</strong>ten in einem Strafprozeß na<strong>ch</strong> alter Re<strong>ch</strong>tstradition davon<br />

ausgehen, daß bis zum Beweis des Gegenteils der Angeklagte uns<strong>ch</strong>uldig<br />

ist, daß also der untersu<strong>ch</strong>te Gegenst<strong>an</strong>d erst d<strong>an</strong>n zur Tatwaffe Gaskammer<br />

ohne Anführungszei<strong>ch</strong>en wird, wenn die Tat damit bewiesen ist. Setze<br />

i<strong>ch</strong> die Tat mit diese Tatwaffe hingegen als gegeben voraus, so signalisiere<br />

i<strong>ch</strong>, daß die Tat s<strong>ch</strong>on bewiesen ist und daß es keiner Untersu<strong>ch</strong>ung mehr<br />

bedarf. D<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n i<strong>ch</strong> mir das Guta<strong>ch</strong>ten au<strong>ch</strong> sparen.<br />

Au<strong>ch</strong> hier wird daher <strong>an</strong>ders herum ein S<strong>ch</strong>uh daraus: Wer Gaskammer,<br />

verst<strong>an</strong>den als Mens<strong>ch</strong>engaskammer, von Anbeginn einer wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Untersu<strong>ch</strong>ung <strong>an</strong> ohne Anführungsstri<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>reibt, vergreift si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

nur <strong>an</strong> der Fa<strong>ch</strong>terminologie, sondern au<strong>ch</strong> <strong>an</strong> unseren re<strong>ch</strong>tsstaatli<strong>ch</strong>en<br />

Prinzipien.<br />

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