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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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Über die Naivität eines Jungrevisionisten<br />

und grundfals<strong>ch</strong>. Wäre die Bundesrepublik tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> auf diesem zeitges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />

Detail aufgebaut, so wäre es wahrli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t um sie bestellt,<br />

da jeder Staat früher oder später zusammenbre<strong>ch</strong>en muß, wenn si<strong>ch</strong> seine<br />

Existenz allein auf eine strafre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> vorges<strong>ch</strong>riebene Si<strong>ch</strong>tweise der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

stützt.<br />

Freili<strong>ch</strong> sind die formellen Grundlagen der Legitimität unserer Republik<br />

g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>dere: Mens<strong>ch</strong>en- und Völkerre<strong>ch</strong>te, Zustimmung des Volkes zum<br />

Staat, Internationale Anerkennung, politis<strong>ch</strong>e, historis<strong>ch</strong>e und kulturelle<br />

Identität und Kontinuität mit deuts<strong>ch</strong>en Vorgängerstaaten. M<strong>an</strong> darf si<strong>ch</strong><br />

daher dem strengen Urteil Bahners und vieler seiner Zeitgenossen ni<strong>ch</strong>t <strong>an</strong>s<strong>ch</strong>ließen.<br />

Pseudojuristis<strong>ch</strong>e Verrenkungen<br />

Daß si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Justiz in Zukunft der Meinung Patrick Bahners <strong>an</strong>s<strong>ch</strong>ließen<br />

wird, besonders die revisionistis<strong>ch</strong>en Arbeiten wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />

Natur seien volksverhetzend und müßten daher verbr<strong>an</strong>nt werden, hat das<br />

Justizministerium Baden-Württemberg jüngst klar gema<strong>ch</strong>t. In seiner Antwort<br />

auf eine Kleine Anfrage bezügli<strong>ch</strong> der Bes<strong>ch</strong>lagnahmung wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />

revisionistis<strong>ch</strong>er Bü<strong>ch</strong>er im Grabert-Verlag führte es aus: 20<br />

“Selbst wenn es si<strong>ch</strong> im konkreten Fall um ein Werk der Wissens<strong>ch</strong>aft<br />

oder Fors<strong>ch</strong>ung h<strong>an</strong>delt, sind Eingriffe verfassungsre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ausges<strong>ch</strong>lossen.<br />

Zwar enthält Artikel 5 Abs. 3 Satz 1 GG keinen ausdrückli<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>r<strong>an</strong>kenvorbehalt. Es ist jedo<strong>ch</strong> in der verfassungsgeri<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />

Re<strong>ch</strong>tspre<strong>ch</strong>ung <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt, daß au<strong>ch</strong> bei Freiheitsre<strong>ch</strong>ten, die ohne ausdrückli<strong>ch</strong>en<br />

Gesetzesvorbehalt gewährleistet sind, S<strong>ch</strong>r<strong>an</strong>ken bestehen.<br />

Derartige S<strong>ch</strong>r<strong>an</strong>ken können si<strong>ch</strong> zum einen aus den Grundre<strong>ch</strong>ten Dritter,<br />

aber au<strong>ch</strong> aus <strong>an</strong>deren verfassungsre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ützten Gütern ergeben.<br />

In diesen Fällen muß ein verhältnismäßiger Ausglei<strong>ch</strong> der gegenläufigen,<br />

glei<strong>ch</strong>ermaßen verfassungsre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ützten Interessen mit<br />

dem Ziel ihrer Optimierung gefunden werden. Hierbei hat eine fallbezogene<br />

Abwägung im Einzelfall stattzufinden, wobei dem Grundsatz der<br />

Verhältnismäßigkeit besondere Bedeutung zukommt (BVerfGE 67, 213,<br />

228; 77, 240, 253; 81, 278, 292f.; 83, 130, 143) Bei Bea<strong>ch</strong>tung dieser<br />

20 Dr. Ulri<strong>ch</strong> Goll, Az. 4104 – III/185, 23.9.1996; vgl. dazu IDN, “‘Appell der 500’ vor<br />

L<strong>an</strong>dtag”, Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d in Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Gegenwart 44(4) (1996), S. 9f.<br />

(vho.org/D/DGG/ IDN44_4.html); VHO, “Zur Wissens<strong>ch</strong>aftsfreiheit in Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d”,<br />

VffG 1(1) (1997), S. 34-37.<br />

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