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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong> · <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>an</strong> Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds Politiker<br />

“Subjektive Erkenntnis unterliegt ni<strong>ch</strong>t der Kritik. Natürli<strong>ch</strong> k<strong>an</strong>n sie<br />

auf vers<strong>ch</strong>iedene Weise abgeändert werden – etwa dur<strong>ch</strong> Auss<strong>ch</strong>altung<br />

(Tötung) ihres Trägers. Die subjektive Erkenntnis k<strong>an</strong>n si<strong>ch</strong> entwickeln<br />

oder mittels der Darwins<strong>ch</strong>en Methode der Mutation und Auslese der<br />

Org<strong>an</strong>ismen eine bessere Anpassung erl<strong>an</strong>gen. Im Gegensatz dazu k<strong>an</strong>n<br />

si<strong>ch</strong> die objektive Erkenntnis verändern und entwickeln dur<strong>ch</strong> die Auss<strong>ch</strong>altung<br />

(Tötung) der spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> formulierten Vermutung: Der ‘Träger’<br />

der Erkenntnis k<strong>an</strong>n am Leben bleiben – ist er selbstkritis<strong>ch</strong>, so<br />

k<strong>an</strong>n er sogar seine eigene Vermutung fallenlassen.<br />

Der Unters<strong>ch</strong>ied ist, daß spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> formulierte Theorien ‘kritis<strong>ch</strong><br />

diskutiert’ werden können.” (S. 67)<br />

Die Fehlerelimination ges<strong>ch</strong>ieht daher dur<strong>ch</strong> systematis<strong>ch</strong>e rationale Kritik<br />

bestehender Theorien und ni<strong>ch</strong>t mehr dur<strong>ch</strong> die Tötung von Lebewesen.<br />

Daß dies den Erkenntnisforts<strong>ch</strong>ritt gig<strong>an</strong>tis<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>leunigt, erklärt den Erfolg<br />

des modernen Mens<strong>ch</strong>en.<br />

Und weiter: Wer verbietet, daß Mens<strong>ch</strong>en ihre Theorien über diese Welt<br />

dur<strong>ch</strong> Nieders<strong>ch</strong>rift objektivieren können, der raubt ihnen ihre Mens<strong>ch</strong>enwürde,<br />

der drückt sie herab auf das Niveau von Amöben.<br />

Weiter s<strong>ch</strong>reibt Popper auf Seite 71, daß im Gegensatz zur Amöbe, die<br />

ni<strong>ch</strong>t irren will, da dies mögli<strong>ch</strong>erweise ihren Tod bedeutet, der Fors<strong>ch</strong>er<br />

gerade auf der Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> Fehlern ist,<br />

“in der Hoffnung, aus ihrer Entdeckung und Elimination etwas zu lernen.<br />

Die Methode der Wissens<strong>ch</strong>aft ist die kritis<strong>ch</strong>e Methode.”<br />

Die Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> den Fehlern in unseren Theorien zu verhindern, also die<br />

Immunisierung bestehender Theorien gegen Kritik, lehnt Popper selbstverständli<strong>ch</strong><br />

strikt ab, da sie jeden weiteren Erkenntnisforts<strong>ch</strong>ritt verhindert.<br />

Hingegen k<strong>an</strong>n er der zähen Verteidigung bestehender Theorien mit wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Mitteln dur<strong>ch</strong>aus Positives abgewinnen, da sie verhindern<br />

k<strong>an</strong>n, daß alte Theorien zu früh verdrängt werden. (S. 30f.)<br />

Na<strong>ch</strong> Poppers Meinung ist die kritis<strong>ch</strong>e Diskussion bestehender Theorien<br />

das Vernünftigste s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>thin, etwa indem er ausführt:<br />

“[…] i<strong>ch</strong> k<strong>an</strong>n mir ni<strong>ch</strong>ts ‘Vernünftigeres’ vorstellen als eine gut geführte<br />

kritis<strong>ch</strong>e Diskussion.” (S. 22, ähnli<strong>ch</strong> auf S. 124)<br />

Und:<br />

“[…] die kritis<strong>ch</strong>e Diskussion konkurrierender Theorien, die für eine<br />

gute Wissens<strong>ch</strong>aft kennzei<strong>ch</strong>nend ist, […]” (S. 81)<br />

Was er und mit ihm die Gemeins<strong>ch</strong>aft aller “guter” Wissens<strong>ch</strong>aftler von<br />

strafre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> tabuisierten Fors<strong>ch</strong>ungsfeldern und von verbotenen Theorien<br />

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