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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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Über ri<strong>ch</strong>tige und fals<strong>ch</strong>e Erkenntnisse<br />

Die von M. Köhler in diesem Bu<strong>ch</strong> in seinem Beitrag festgestellte Parallele<br />

zwis<strong>ch</strong>en den mittelalterli<strong>ch</strong>en Hexenprozessen und den heutigen<br />

Prozessen gegen vermeintli<strong>ch</strong>e damalige Täter und heutige Abstreiter<br />

hat si<strong>ch</strong> damit mehr als bewahrheitet. 92<br />

Aus der fals<strong>ch</strong>en Auffassung über die Grundlagen der freiheitli<strong>ch</strong> demokratis<strong>ch</strong>en<br />

Grundordnung der Bundesrepublik Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d ergibt<br />

si<strong>ch</strong> aber no<strong>ch</strong> eine weitere Gefahr für diese Ordnung. Sie liegt in dem<br />

Umst<strong>an</strong>d, daß die Anhänger dieser fals<strong>ch</strong>en Auffassung au<strong>ch</strong> jene zu<br />

Staatsfeinden erklären, die diesem Staat und seinem Volk ni<strong>ch</strong>ts Böses<br />

wollen oder ihm gar zu dienen bereit sind – nur weil sie über gewisse<br />

zeitges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Aspekte <strong>an</strong>dere Auffassungen hegen. Es werden mithin<br />

imaginäre Feinde ges<strong>ch</strong>affen, die eigentli<strong>ch</strong> gar keine sind. M<strong>an</strong> treibt<br />

loyale Staatsbürger dur<strong>ch</strong> die gegen sie laufende Hetze geradezu in eine<br />

Feindrolle hinein, s<strong>ch</strong>afft also erst den Feind, den m<strong>an</strong> zu bekämpfen<br />

vorgibt. Dieser selbstges<strong>ch</strong>affene Feind dient d<strong>an</strong>n als Re<strong>ch</strong>tfertigung,<br />

die in der Verfassung gar<strong>an</strong>tierten Grundre<strong>ch</strong>te wie oben bes<strong>ch</strong>rieben<br />

zusehends einzus<strong>ch</strong>ränken. Dieses Abdrängen eigentli<strong>ch</strong> gutwilliger<br />

Staatsbürger in eine ungewollte Feindrolle muß mit zunehmendem wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Erfolg des Revisionismus zu gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Polarisierungen<br />

führen, was dem inneren Frieden der Bundesrepublik Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d<br />

ni<strong>ch</strong>t bekommt.<br />

Es ist daher <strong>an</strong> der Zeit, den sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en, wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Dialog zu<br />

su<strong>ch</strong>en und dem Holocaust ledigli<strong>ch</strong> jene Rolle als Mosaikstein eines<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsbildes zuzuweisen, die ihm gebührt, um S<strong>ch</strong>aden vom Ansehen<br />

unseres Staates zu wenden.”<br />

92<br />

AaO. (Anm. 46), S. 94; vgl. W. Krets<strong>ch</strong>mer, “Der mittelalterli<strong>ch</strong>e Hexenprozeß und seine<br />

Parallelen in unserer Zeit”, Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d in Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Gegenwart 41(2)(1993) S. 25-<br />

28 (www.vho.org/D/DGG/Krets<strong>ch</strong>mer41_2.html).<br />

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