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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong> · <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>an</strong> Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds Politiker<br />

Im Innern der Fähre sagt m<strong>an</strong> uns d<strong>an</strong>n, daß wir uns um unser Gepäck<br />

ni<strong>ch</strong>t zu kümmern brau<strong>ch</strong>en, da es im Gepäckabteil des Busses bleibt. Wir<br />

würden es na<strong>ch</strong> der Ankunft in Dublin ausgehändigt bekommen. Wie<br />

kommt es bloß, daß mi<strong>ch</strong> das alles nervös ma<strong>ch</strong>t?<br />

So selbstverständli<strong>ch</strong> es au<strong>ch</strong> ist, daß es beim Verlassen Großbrit<strong>an</strong>niens<br />

keine Ausweiskontrollen gibt, es beruhigt mi<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> ungemein, keine englis<strong>ch</strong>en<br />

Uniformierten zu sehen. Die Reise verläuft ruhig, ja geradezu<br />

l<strong>an</strong>gweilig. Aber wer wollte si<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>weren. Ein kurzer Flirt mit einer der<br />

jungen Damen im Delikatessenladen ist das aufregendste, was diese Fähre<br />

zu bieten hat. Die Filme im Kino interessieren mi<strong>ch</strong> überhaupt ni<strong>ch</strong>t, und<br />

zum S<strong>ch</strong>lafen bin i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t müde genug. So vertreibe i<strong>ch</strong> mir halt die<br />

Zeit damit, endlos in die Iris<strong>ch</strong>e See zu starren und meine Ged<strong>an</strong>ken treiben<br />

zu lassen: Zuerst die ents<strong>ch</strong>windende heimatli<strong>ch</strong>e britis<strong>ch</strong>e Küste, und<br />

d<strong>an</strong>n, na<strong>ch</strong> etwa zwei Stunden, die si<strong>ch</strong> nähernde iris<strong>ch</strong>e Küste.<br />

Bei der Ankunft in Irl<strong>an</strong>d verhält es si<strong>ch</strong> freili<strong>ch</strong> etwas <strong>an</strong>ders in Sa<strong>ch</strong>en<br />

Ausweiskontrolle, aber mehr als ein flü<strong>ch</strong>tiger Blick in meinen Paß erfolgt<br />

au<strong>ch</strong> hier ni<strong>ch</strong>t. Keine Sc<strong>an</strong>ner oder Computer weit und breit in Si<strong>ch</strong>t. Das<br />

ist eben der Unters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en einem Flughafen und einem Fährhafen.<br />

I<strong>ch</strong> mag das!<br />

“Wo kommen Sie her?” fragt mi<strong>ch</strong> einer der iris<strong>ch</strong>en Beamten. Er erwis<strong>ch</strong>t<br />

mi<strong>ch</strong> auf dem fals<strong>ch</strong>en Bein.<br />

“Aus Engl<strong>an</strong>d, natürli<strong>ch</strong>. I<strong>ch</strong> meine, die g<strong>an</strong>ze Fähre kommt do<strong>ch</strong> aus<br />

Engl<strong>an</strong>d, oder?”<br />

Was für eine blöde Frage war denn das? Viellei<strong>ch</strong>t wollte er ja wissen,<br />

wo i<strong>ch</strong> wohne, aber meine Antwort auf diese Frage hätte genauso gelautet.<br />

Wie dem au<strong>ch</strong> sei, den Beamten kümmert es ni<strong>ch</strong>t, und er läßt mi<strong>ch</strong> <strong>an</strong>st<strong>an</strong>dslos<br />

passieren. Es dauert ein paar Minuten, bis i<strong>ch</strong> mein Gepäck ausgehändigt<br />

bekomme, und einige weitere, bis i<strong>ch</strong> herausgefunden habe, wo<br />

denn ein Bus na<strong>ch</strong> Dublin abfährt. Wie si<strong>ch</strong> herausstellt, ist der Fährhafen<br />

re<strong>ch</strong>t weit südli<strong>ch</strong> von Dublin gelegen, der Flughafen aber liegt nördli<strong>ch</strong><br />

der Stadt. I<strong>ch</strong> muß folgli<strong>ch</strong> in der Stadtmitte umsteigen. Als i<strong>ch</strong> endli<strong>ch</strong> im<br />

Flughafen <strong>an</strong>komme, ist es s<strong>ch</strong>on na<strong>ch</strong> 18:00 Uhr, und keine der Fluggesells<strong>ch</strong>aften,<br />

die Flüge in die Staaten <strong>an</strong>bieten, hat mehr offen. Eine Putzfrau<br />

sagt mir, i<strong>ch</strong> müsse am nä<strong>ch</strong>sten Morgen wiederkommen, so gegen 8<br />

Uhr. I<strong>ch</strong> bin enttäus<strong>ch</strong>t. Eigentli<strong>ch</strong> wollte i<strong>ch</strong> so s<strong>ch</strong>nell wie mögli<strong>ch</strong> aus<br />

Europa vers<strong>ch</strong>winden. Aber da ja niem<strong>an</strong>d weiß, daß i<strong>ch</strong> hier bin, ist es eigentli<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> egal.<br />

I<strong>ch</strong> frage einen Taxifahrer na<strong>ch</strong> einer günstigen Überna<strong>ch</strong>tungsmögli<strong>ch</strong>keit,<br />

und der nimmt die Gelegenheit beim S<strong>ch</strong>opfe, um mi<strong>ch</strong> zurück zur In-<br />

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