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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong> · <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>an</strong> Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds Politiker<br />

Singen verboten!<br />

Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds Nationalhymne wurde 1848 von August Heinri<strong>ch</strong> Hoffm<strong>an</strong>n<br />

von Fallersleben ges<strong>ch</strong>rieben und wird na<strong>ch</strong> der Melodie der österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

Kaiserhymne (1797) von Joseph Haydn gesungen. Im Gegensatz<br />

zu vielen <strong>an</strong>deren Nationalhymnen bes<strong>ch</strong>reibt das Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>dlied weder<br />

militaristis<strong>ch</strong>e, no<strong>ch</strong> imperialistis<strong>ch</strong>e oder gewalttätige Inhalte, sondern<br />

bes<strong>ch</strong>ränkt si<strong>ch</strong> auf die Bes<strong>ch</strong>reibung Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds, der Deuts<strong>ch</strong>en und ihrer<br />

Ideale. Dur<strong>ch</strong> eine Fehlinterpretation eines Teils der ersten Strophe gel<strong>an</strong>g<br />

es <strong>an</strong>ti-deuts<strong>ch</strong>en Kräften jedo<strong>ch</strong>, der Hymne ein s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tes Ansehen<br />

zu verleihen. Die erste Strophe lautet:<br />

Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d, Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d, über alles, über alles in der Welt,<br />

Wenn es stets zum S<strong>ch</strong>utz und Trutze brüderli<strong>ch</strong> zusammenhält.<br />

Von der Maas bis <strong>an</strong> die Memel, von der Ets<strong>ch</strong> bis <strong>an</strong> den Belt,<br />

Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d, Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d über alles, über alles in der Welt.<br />

Diese Strophe ist offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> defensiv (S<strong>ch</strong>utz und Trutze), k<strong>an</strong>n dur<strong>ch</strong><br />

Weglassen der zweiten Zeile aber dahin fehlgedeutet werden, daß sie deuts<strong>ch</strong>e<br />

Überlegenheit ausdrücke, was dem tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Inhalt entgegensteht.<br />

Die dritte Zeile spri<strong>ch</strong>t die Gewässer <strong>an</strong> (Maas, Memel, Ets<strong>ch</strong> und Belt), die<br />

1848, als das Lied ges<strong>ch</strong>rieben wurde, tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die geographis<strong>ch</strong>en, politis<strong>ch</strong>en<br />

und/oder Volkstumsgrenzen Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds bezei<strong>ch</strong>neten. Daß sie es<br />

heute ni<strong>ch</strong>t mehr sind, ist das Ergebnis von zwei verlorenen Kriegen, na<strong>ch</strong><br />

denen die Siegermä<strong>ch</strong>te große Teile deuts<strong>ch</strong>en Gebietes erobert und <strong>an</strong>nektiert<br />

haben, wobei Millionen Deuts<strong>ch</strong>e vertrieben und getötet wurden.<br />

Heutzutage wird das Singen dieser Strophe oft mit Gebiets<strong>an</strong>sprü<strong>ch</strong>en gegen<br />

die Na<strong>ch</strong>barn Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds glei<strong>ch</strong>gesetzt, aber genau genommen ma<strong>ch</strong>t<br />

ni<strong>ch</strong>t die deuts<strong>ch</strong>e Seite territoriale Ansprü<strong>ch</strong>e geltend, sondern Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds<br />

Na<strong>ch</strong>barn haben es seit 1918 fertig gebra<strong>ch</strong>t, ihre <strong>an</strong>maßenden Forderungen<br />

mit brutaler Gewalt dur<strong>ch</strong>zusetzen. Das Singen dieser Strophe bedeutet<br />

also keine aggressiven deuts<strong>ch</strong>en Gebiets<strong>an</strong>sprü<strong>ch</strong>e, sondern erinnert<br />

ledigli<strong>ch</strong> dar<strong>an</strong>, wel<strong>ch</strong> große völkerre<strong>ch</strong>tswidrige Verluste <strong>an</strong> L<strong>an</strong>d und<br />

Mens<strong>ch</strong>en Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d seit Beginn des 20. Jahrhunderts erleiden mußte.<br />

Die zweite und dritte Strophe der deuts<strong>ch</strong>en Nationalhymne sind g<strong>an</strong>z<br />

unverfängli<strong>ch</strong>, die zweite bes<strong>ch</strong>reibt, worauf die Deuts<strong>ch</strong>en stolz sind<br />

(deuts<strong>ch</strong>e Frauen, deuts<strong>ch</strong>e Treue, deuts<strong>ch</strong>er Wein und deuts<strong>ch</strong>er S<strong>an</strong>g) und<br />

die dritte Strophe ist ein Appell <strong>an</strong> Einigkeit, Gere<strong>ch</strong>tigkeit und Freiheit,<br />

drei Ideale, die im politis<strong>ch</strong> zersplitterten und oftmals despotis<strong>ch</strong> regierten<br />

Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d von 1848 ni<strong>ch</strong>t verwirkli<strong>ch</strong>t waren.<br />

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