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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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Wo liegt Absurdist<strong>an</strong>?<br />

Ein weiterer typis<strong>ch</strong>er Fall ist der des Politologen Udo Walendy. Dieser<br />

gab eine Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsserie mit dem Titel Historis<strong>ch</strong>e Tatsa<strong>ch</strong>en heraus, die<br />

si<strong>ch</strong> mit der Zeit der zwei Weltkriege befaßte. Walendy k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> als Alten<br />

Preußen <strong>ch</strong>arakterisieren, steif, beharrli<strong>ch</strong>, m<strong>an</strong><strong>ch</strong>mal arrog<strong>an</strong>t und ni<strong>ch</strong>t<br />

sehr diplomatis<strong>ch</strong>. Er ist außerdem ein treuer deuts<strong>ch</strong>er Nationalist, was ihn<br />

zur Ziels<strong>ch</strong>eibe gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er und strafre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Verfolgung ma<strong>ch</strong>te.<br />

Viele der historis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>riften Walendys, die re<strong>ch</strong>te Ansi<strong>ch</strong>ten über die<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des Dritten Rei<strong>ch</strong>es wiedergeben, wurden auf den “Index” gesetzt,<br />

eine Liste jugendgefährdender Medien. Veröffentli<strong>ch</strong>ungen, die in<br />

diesem Index aufgeführt werden, dürfen ni<strong>ch</strong>t mehr öffentli<strong>ch</strong> <strong>an</strong>geboten<br />

und verkauft werden. Sie existieren daher nur no<strong>ch</strong> als Untergrund-<br />

Literatur.<br />

Geradezu tragikomis<strong>ch</strong> war der Versu<strong>ch</strong> der deuts<strong>ch</strong>en Behörden, Walendys<br />

Bu<strong>ch</strong> Wahrheit für Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d 34 zu verbieten. Walendy widerlegt<br />

darin die Behauptung, daß Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d allein oder hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> für den<br />

Ausbru<strong>ch</strong> des Zweiten Weltkrieges ver<strong>an</strong>twortli<strong>ch</strong> sei. Walendy verklagte<br />

die deuts<strong>ch</strong>e Regierung wiederholt wegen deren Indizierung seines Bu<strong>ch</strong>es.<br />

Walendy gew<strong>an</strong>n jeden Prozeß, aber na<strong>ch</strong>dem die Bundesregierung gezwungen<br />

war, das Bu<strong>ch</strong> freizugeben, setzte sie das Bu<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong> am nä<strong>ch</strong>sten<br />

Tag wieder auf den Index, mit einer nur wenig geänderten Begründung.<br />

Walendy klagte wieder, gew<strong>an</strong>n wieder, und der Fall entwickelte<br />

si<strong>ch</strong> zu einer S<strong>ch</strong>mierenkomödie. Die deuts<strong>ch</strong>en Behörden waren dumm<br />

genug, in einem ihrer S<strong>ch</strong>riftsätze festzustellen, daß Walendys Bu<strong>ch</strong> gut<br />

fundiert war, und daß seine These, Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d sei ni<strong>ch</strong>t am Ausbru<strong>ch</strong> des<br />

Zweiten Weltkrieges s<strong>ch</strong>uld, ni<strong>ch</strong>t widerlegt werden könne. Das war aber<br />

in den Augen der Bundesregierung um so mehr ein Grund, um das Bu<strong>ch</strong> zu<br />

verbieten, da junge Leute, wenn sie auf eine sol<strong>ch</strong>e These stoßen, automatis<strong>ch</strong><br />

geistig verwirrt werden müßten, na<strong>ch</strong>dem sie jahrzehntel<strong>an</strong>g in allen<br />

Medien und den S<strong>ch</strong>ulen die gegenteilige Behauptung von der Alleinkriegss<strong>ch</strong>uld<br />

Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds gehört hatten. Mit <strong>an</strong>deren Worten: die Bundesregierung<br />

gab zu, daß Walendys Bu<strong>ch</strong> wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tig war, daß alle<br />

von der Regierung genehmigten S<strong>ch</strong>ulbü<strong>ch</strong>er eine Sammlung von Lügen<br />

sind. Daß Kinder, wenn sie über die betrügeris<strong>ch</strong>e H<strong>an</strong>dlungsweise ihrer<br />

Regierung erfahren, darüber empört reagieren könnten, war den bundesdeuts<strong>ch</strong>en<br />

Behörden Grund genug, um Walendy zu zensieren, <strong>an</strong>statt die<br />

S<strong>ch</strong>ulbü<strong>ch</strong>er zu beri<strong>ch</strong>tigen. S<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> wurde das fast 30 Jahre l<strong>an</strong>g auf-<br />

34<br />

Wahrheit für Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d, Verlag für Volkstum und Zeitges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsfors<strong>ch</strong>ung, Vlotho<br />

1964.<br />

397

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