09.03.2013 Aufrufe

Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong> · <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>an</strong> Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds Politiker<br />

“Du k<strong>an</strong>nst heute Na<strong>ch</strong>t bei uns s<strong>ch</strong>lafen”, bietet Sally mir <strong>an</strong>.<br />

“In Ordnung. D<strong>an</strong>ke. Aber i<strong>ch</strong> muß zuerst zurück na<strong>ch</strong> Hause, den Rest<br />

des Tages mit meiner Familie verbringen, mit meiner Frau bespre<strong>ch</strong>en,<br />

w<strong>an</strong>n i<strong>ch</strong> sie morgen zum Flughafen bringe, und d<strong>an</strong>n einige wi<strong>ch</strong>tige Dokumente<br />

und meinen Computer si<strong>ch</strong>erstellen. I<strong>ch</strong> werde d<strong>an</strong>n später am<br />

Abend zu eu<strong>ch</strong> kommen. In Ordnung?”<br />

“Das geht in Ordnung. Wir warten hier auf di<strong>ch</strong>.”<br />

“Gut. D<strong>an</strong>ke. Bis d<strong>an</strong>n, ts<strong>ch</strong>üß!”<br />

“Ts<strong>ch</strong>üß”<br />

I<strong>ch</strong> gehe zu meinem Auto, setze mi<strong>ch</strong> hinters Steuer, vers<strong>ch</strong>naufe für ein<br />

paar Sekunden und versu<strong>ch</strong>e, mi<strong>ch</strong> von Sallys St<strong>an</strong>dpauke zu erholen.<br />

D<strong>an</strong>n fahre i<strong>ch</strong> zurück na<strong>ch</strong> Hause, um Was<strong>ch</strong>beutel, S<strong>ch</strong>laf<strong>an</strong>zug, S<strong>ch</strong>lafsack,<br />

meinen Re<strong>ch</strong>ner und ein paar wi<strong>ch</strong>tige Dinge einzupacken. Ans<strong>ch</strong>ließend<br />

hole i<strong>ch</strong> meine Familie bei S<strong>ch</strong>uma<strong>ch</strong>ers ab, und wir verbringen den<br />

Rest des Na<strong>ch</strong>mittages in einem Vergnügungspark für Kinder. I<strong>ch</strong> spiele<br />

mit den Kindern, und versu<strong>ch</strong>e, die Umstände meiner moment<strong>an</strong>en Existenz<br />

zu verdrängen. Im besagten Vergnügungspark treffen wir zufällig auf<br />

ein paar alte Na<strong>ch</strong>barn von unserer gemeinsamen Zeit in Cr<strong>an</strong>brook, eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong><br />

der früheren Freundin meiner To<strong>ch</strong>ter Patricia. Die Kinder haben<br />

viel Spaß mitein<strong>an</strong>der. Patricia kramt ihr nunmehr gebro<strong>ch</strong>enes Englis<strong>ch</strong><br />

aus. Vor einem Jahr no<strong>ch</strong> war sie perfekt zweispra<strong>ch</strong>ig. Kaum 10 Monate<br />

in Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d, und vieles ist vergessen. Stef<strong>an</strong>, mein Sohn, hat alles<br />

vergessen. Er war erst knapp drei, als ihn seine Mutter na<strong>ch</strong> Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d<br />

bra<strong>ch</strong>te. Er versteht hier nur no<strong>ch</strong> Bahnhof. Patricia aber erinnert si<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>t<br />

s<strong>ch</strong>nell wieder, eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> des netten südostenglis<strong>ch</strong>en Akzents. “Noi”<br />

sagen sie hier für No, so wie au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>waben “Noi” sagen, wenn sie<br />

Nein meinen. Meine Kinder wa<strong>ch</strong>sen nun im S<strong>ch</strong>wabenländle auf. Lustig,<br />

diese Parallele. Und bei all dem Spaß, den die Kinder haben, tun die Eltern<br />

so, als sei alles in Ordnung…<br />

Um die Abendessenszeit geht es d<strong>an</strong>n heimwärts na<strong>ch</strong> Headcorn. Unterwegs<br />

bes<strong>ch</strong>ließen wir, am morgigen Montag mit dem Zug na<strong>ch</strong> London zu<br />

fahren und den dortigen Zoo zu besu<strong>ch</strong>en, alleine s<strong>ch</strong>on, damit wir ni<strong>ch</strong>t<br />

zuhause sind und dort <strong>an</strong>getroffen werden können. I<strong>ch</strong> sag den Kindern,<br />

daß i<strong>ch</strong> heute Abend leider ni<strong>ch</strong>t bei ihnen sein k<strong>an</strong>n. Diesmal muß meine<br />

Frau ihnen das Abendessen bereiten und sie ins Bett bringen. Sie ist das<br />

zwar von Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>d gewöhnt, aber sie ist denno<strong>ch</strong> etwas enttäus<strong>ch</strong>t darüber.<br />

I<strong>ch</strong> hoffe bloß, daß die Kinder ni<strong>ch</strong>t fragen, wo und warum der Papa<br />

heute Na<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t bei ihnen ist. Denn sind sie ni<strong>ch</strong>t diese tausend Kilometer<br />

gereist, um seinen Gutena<strong>ch</strong>t-Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten zuzuhören und mit ihm zusam-<br />

326

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!