09.03.2013 Aufrufe

Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong> · <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>an</strong> Deuts<strong>ch</strong>l<strong>an</strong>ds Politiker<br />

der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Würde ausma<strong>ch</strong>t. Der nä<strong>ch</strong>ste S<strong>ch</strong>ritt hin zu einer den<br />

Mens<strong>ch</strong>en vom Tier abhebenden Würde ist der Versu<strong>ch</strong>, den Zweifeln<br />

dur<strong>ch</strong> Objektivierung von Theorien und deren Kritik zu begegnen.<br />

Wer Zweifel verbietet, der raubt dem Mens<strong>ch</strong>en seine Würde.<br />

Wer die Objektivierung und Kritik wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Theorien, also z.B.<br />

den Druck, die öffentli<strong>ch</strong>e Verbreitung wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Theorien bzw.<br />

die öffentli<strong>ch</strong>e Kritik <strong>an</strong> verbreiteten Theorien verbietet, der vergeht si<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t minder grundlegend <strong>an</strong> der Würde des Mens<strong>ch</strong>en, verstößt also gegen<br />

die UN-Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tskonvention, die Europäis<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>arta<br />

und den Artikel 1 des bundesdeuts<strong>ch</strong>en Grundgesetzes.<br />

Über erkenntnisleitende Interessen bei Historikern<br />

Jeder Fors<strong>ch</strong>er und Wissens<strong>ch</strong>aftler hat selbstverständli<strong>ch</strong> seine g<strong>an</strong>z individuellen<br />

politis<strong>ch</strong>en und welt<strong>an</strong>s<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>en Vorstellungen. Au<strong>ch</strong> <strong>an</strong>gesi<strong>ch</strong>ts<br />

der oben <strong>an</strong>geführten Mängel mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Erkenntnisfähigkeit ist<br />

daher nie völlig auszus<strong>ch</strong>ließen, daß diese Vorstellungen auf seine Fors<strong>ch</strong>ungen<br />

Einfluß nehmen, genauso wie es ni<strong>ch</strong>t auszus<strong>ch</strong>ließen ist, daß die<br />

Ergebnisse bzw. Erkenntnisse seiner Fors<strong>ch</strong>ung Einfluß auf seine welt<strong>an</strong>s<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>en<br />

Perspektiven nehmen. Anderes zu fordern hieße, den Wissens<strong>ch</strong>aftler<br />

zu einer gefühllosen Mas<strong>ch</strong>ine zu degradieren, die außer ihrem<br />

Fors<strong>ch</strong>ungsprojekt ni<strong>ch</strong>ts sonst in der Welt registriert. Gerade bei den offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

politis<strong>ch</strong> relev<strong>an</strong>ten Wissens<strong>ch</strong>aften wie der Politologie, der<br />

Soziologie oder der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tswissens<strong>ch</strong>aft, k<strong>an</strong>n niem<strong>an</strong>d von si<strong>ch</strong> behaupten,<br />

er würde völlig unvoreingenommen <strong>an</strong> seine Materie gehen, denn<br />

allein s<strong>ch</strong>on sein dur<strong>ch</strong> Familie, S<strong>ch</strong>ule, Studium und Beruf erworbenes<br />

Vorwissen sowie die in jeder Gesells<strong>ch</strong>aft dominierenden Wertvorstellungen<br />

über das jeweilige Fors<strong>ch</strong>ungsobjekt beeinflussen die Perspektive jedes<br />

Fors<strong>ch</strong>ers.<br />

Unvoreingenommen <strong>an</strong> die Epo<strong>ch</strong>e des Dritten Rei<strong>ch</strong>es her<strong>an</strong>zutreten<br />

hieße für einen Historiker z.B., daß er zu Beginn seiner Fors<strong>ch</strong>ung dur<strong>ch</strong>aus<br />

offen lassen müßte, ob es si<strong>ch</strong> bei dem damaligen politis<strong>ch</strong>en System<br />

mit seinem historis<strong>ch</strong>en Wirken um eine positive oder negative Größe h<strong>an</strong>delt.<br />

Dies um so mehr, als diese moralis<strong>ch</strong>e Wertung ein au<strong>ch</strong> unter Historikern<br />

mitunter umstrittenes Ausgreifen auf ethis<strong>ch</strong>e und damit philosophis<strong>ch</strong>e<br />

Berei<strong>ch</strong>e der Wissens<strong>ch</strong>aft darstellt. Do<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>er Historiker würde<br />

heute beim Ausg<strong>an</strong>gspunkt seiner Untersu<strong>ch</strong>ungen bezügli<strong>ch</strong> des Dritten<br />

Rei<strong>ch</strong>es ohne inhaltli<strong>ch</strong>e und moralis<strong>ch</strong>e Vor-Urteile sein?<br />

74

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!