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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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Über den S<strong>ch</strong>utz der Mens<strong>ch</strong>enwürde<br />

für hat die Natur den mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Trieb zum Wissen-S<strong>ch</strong>affen ja erfunden.<br />

Um realitätskonforme, also ri<strong>ch</strong>tige Ents<strong>ch</strong>eidungen fällen zu können,<br />

ist die Wahrhaftigkeit wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Erkenntnisse notwendige Voraussetzung.<br />

Die Wahrheit als einzige Ri<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>nur der Wissens<strong>ch</strong>aft heißt: Jeder <strong>an</strong>dere<br />

Einfluß auf den Wahrheitsfindungsprozeß, ob wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er oder<br />

politis<strong>ch</strong>er Natur, muß ausges<strong>ch</strong>lossen werden. Ferner muß si<strong>ch</strong>ergestellt<br />

werden, daß alle wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Erkenntnisse unbehindert veröffentli<strong>ch</strong>t<br />

und verbreitet werden können, denn nur dur<strong>ch</strong> den unbehinderten<br />

Wettstreit wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Meinungen in öffentli<strong>ch</strong>en Foren k<strong>an</strong>n si<strong>ch</strong>ergestellt<br />

werden, daß si<strong>ch</strong> die überzeugendsten, weil realitätskonformsten<br />

Meinungen au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>setzen. Das heißt auf unseren Fall übertragen aber<br />

ni<strong>ch</strong>ts <strong>an</strong>deres, als daß es keinen Grund geben k<strong>an</strong>n, eine den wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Normen entspre<strong>ch</strong>end entst<strong>an</strong>dene Meinung auf irgendeine Weise zu<br />

unterdrücken.<br />

In Übereinstimmung mit den jahrtausendealten Grundsätzen der Erkenntnistheorie<br />

und mit Prof. Dr. H<strong>an</strong>s Mohr 1 stelle i<strong>ch</strong> fest, daß “Freiheit<br />

der Fors<strong>ch</strong>ung” au<strong>ch</strong> und zuvorderst bedeutet, daß prinzipiell jedes Fors<strong>ch</strong>ungsziel<br />

gewählt werden k<strong>an</strong>n. Irgendein “Index verbotenen Wissens”<br />

oder ein “Katalog tabuisierter Fors<strong>ch</strong>ungsziele” sind mit dem Selbstverständnis<br />

der Wissens<strong>ch</strong>aft unverträgli<strong>ch</strong>, weil Erkenntnis unter allen Umständen<br />

besser ist als Ignor<strong>an</strong>z.<br />

Genauso unverträgli<strong>ch</strong> mit dem Selbstverständnis und der Würde der<br />

Wissens<strong>ch</strong>aft ist es, wenn ihr von den Hütern des Zeitgeistes irgendwel<strong>ch</strong>e<br />

Ergebnisse vorges<strong>ch</strong>rieben oder <strong>an</strong>dere verboten werden sollen. Die freie<br />

Wissens<strong>ch</strong>aft muß darauf bestehen, daß jede Wissens<strong>ch</strong>aft zuallererst unvoreingenommen<br />

und somit ergebnisoffen zu sein hat. Wissens<strong>ch</strong>aft, die<br />

diesen Namen verdient, darf kein Ergebnis ihrer Fors<strong>ch</strong>ung von vornherein<br />

auss<strong>ch</strong>ließen.<br />

In Übereinstimmung mit Prof. Walter Nagl 2 gilt es festzuhalten, daß jede<br />

wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Disziplin bezügli<strong>ch</strong> ihrer Paradigmen ein gewisses konservatives<br />

Beharrungsvermögen besitzt, das dur<strong>ch</strong> die Kampagnen der Political<br />

Correctness mitunter massiv gestützt wird. Die Überwindung alter,<br />

überholter Erkenntnisse dur<strong>ch</strong> neuere gelingt meist erst d<strong>an</strong>n, wenn genügend<br />

Fors<strong>ch</strong>er in die glei<strong>ch</strong>e Bres<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>lagen. In Übereinstimmung mit<br />

1<br />

Natur und Moral, Wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Bu<strong>ch</strong>gesells<strong>ch</strong>aft, Darmstadt 1987, S. 41; vgl. das<br />

Zitat im vorliegenden Bu<strong>ch</strong>, S. 111.<br />

2<br />

Gente<strong>ch</strong>nologie und Grenzen der Biologie, Wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Bu<strong>ch</strong>gesells<strong>ch</strong>aft, Darmstadt<br />

1987, S. 126; vgl. das Zitat im vorliegenden Bu<strong>ch</strong>, S. 81.<br />

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