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Germar Rudolf Kardinalfragen an Deutschlands ... - Weltordnung.ch

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Vom Eros der Erkenntnis<br />

lung politis<strong>ch</strong>er Parteien, dem Re<strong>ch</strong>t auf Versammlungsfreiheit sowie au<strong>ch</strong><br />

wegen der Pfli<strong>ch</strong>t demokratis<strong>ch</strong>er Parteien, regelmäßig Mitgliederversammlungen<br />

dur<strong>ch</strong>zuführen, dürfe m<strong>an</strong> dieser Partei also ihre Mitgliederversammlungen<br />

gar ni<strong>ch</strong>t verbieten.<br />

Als Folge dieser Gehorsamsverweigerung wurde meinem Freund klar<br />

gema<strong>ch</strong>t, daß er die Probezeit ni<strong>ch</strong>t überstehen würde. Um einer Kündigung<br />

in der Probezeit zu entgehen, errei<strong>ch</strong>te mein Freund, daß er einen<br />

Auflösungsvertrag zu einem Zeitpunkt na<strong>ch</strong> der Probezeit erhielt. Sein <strong>an</strong>s<strong>ch</strong>ließender<br />

Versu<strong>ch</strong>, diesen Vertrag arbeitsgeri<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> <strong>an</strong>zufe<strong>ch</strong>ten, s<strong>ch</strong>eiterte<br />

natürli<strong>ch</strong>. Bei uns werden also diejenigen, die si<strong>ch</strong> für die Einhaltung<br />

der Verfassung einsetzen, auf die Straße gesetzt, diejenigen aber, die die<br />

Verfassung fortwährend bre<strong>ch</strong>en, haben die Ma<strong>ch</strong>t und die Pfründe, und<br />

unsere Medien applaudieren dazu.<br />

Verwerfli<strong>ch</strong>e deuts<strong>ch</strong>e Einheit<br />

I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te no<strong>ch</strong> einen weiteren Grund nennen, warum i<strong>ch</strong> 1989 wieder<br />

zu den Republik<strong>an</strong>ern stieß. Meine Überzeugung, daß m<strong>an</strong> <strong>an</strong> der Einheit<br />

des deuts<strong>ch</strong>en Vaterl<strong>an</strong>des festhalten solle, hat si<strong>ch</strong> zu keiner Zeit geändert.<br />

Die SPD hat Mitte der siebziger Jahre die Wiedervereinigung als Ziel deuts<strong>ch</strong>er<br />

Politik aufgegeben, die GRÜNEN waren s<strong>ch</strong>on immer für die Spaltung.<br />

Die FDP folgte Mitte der 80er Jahre, und gegen Ende der 80er Jahre<br />

wurden au<strong>ch</strong> in der Union die Stimmen immer lauter, die Wiedervereinigung<br />

auf den S<strong>an</strong>kt Nimmerleinstag zu vers<strong>ch</strong>ieben. I<strong>ch</strong> erinnere in diesem<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g nur <strong>an</strong> den Kommentar von Dr. Helmut Kohl über das<br />

Thesenpapier des CDU-MdB Bernhard Friedm<strong>an</strong>n zur Deuts<strong>ch</strong>en Einheit –<br />

i<strong>ch</strong> glaube, es war im Jahre 1987 –, das er als “blühenden Unsinn” bezei<strong>ch</strong>net<br />

hatte. Die Union war es, die na<strong>ch</strong> der sogen<strong>an</strong>nten Wende 1983 alle Institutionen<br />

abs<strong>ch</strong>affte, die die deuts<strong>ch</strong>e Einheit vorbereiten sollten. Der linke<br />

CDU-Flügel um Rita Süßmuth, Heiner Geißler und Norbert Blüm propagierte<br />

g<strong>an</strong>z offen die Zweistaatli<strong>ch</strong>keit, und im Sommer 1989 ergriff der<br />

Bundesvorst<strong>an</strong>d der Jungen Union die Initiative, die Wiedervereinigung als<br />

politis<strong>ch</strong>es Ziel aus dem Programm der Union zu strei<strong>ch</strong>en – wenige Monate<br />

vor dem Mauerfall!<br />

Heute, da die Deuts<strong>ch</strong>e Einheit hergestellt ist, muß m<strong>an</strong> rückblickend<br />

über alle etablierten Parteien ein verni<strong>ch</strong>tendes Urteil fällen, was ihre politis<strong>ch</strong>e<br />

Kompetenz <strong>an</strong>bel<strong>an</strong>gt. Von heutiger Warte aus betra<strong>ch</strong>tet waren die<br />

Republik<strong>an</strong>er die einzige Partei unter den damals im Gesprä<strong>ch</strong> befindli<strong>ch</strong>en,<br />

die die historis<strong>ch</strong>en und politis<strong>ch</strong>en Kräfte ri<strong>ch</strong>tig einges<strong>ch</strong>ätzt hatte,<br />

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