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Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

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mehrerer Milliarden RM ans Reich, Not- u. Zwangsverkäufe jüd. Geschäfte/Grundstücke wg. dieser<br />

finanziellen Belastungen helfen bei „Arisierung“ (Friedrich Flick „Ein Gesetzentwurf ist auszuarbeiten...<br />

als Druckmittel...“ >3.12.38 leitet „Arisierung“/Unternehmensübernahme von tschech. Julius Petschek-<br />

Familie im Wert von ca. RM 350 000 000 für weniger als den halben Preis ein),<br />

Verordnung über die Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben („Auf Grundlage<br />

der VO zur Durchführung des Vierjahresplans vom 18.Oktober 1936 wird verordnet“: das Verbot des<br />

Betriebes von Einzelhandel, Versandgeschäften, selbständigem Handwerk sowie Anbieten von Waren<br />

oder gewerblichen Leistungen, Betriebsführerschaft u. Genossenschaftsmitgliedschaft ab 01.39 öffnet<br />

beste Verhandlungspositionen für Niedrigst- und Ratenzahlungen volksdeutscher Arisierer. Behörden<br />

westlicher Kreise wurden zu erhöhter Wachsamkeit auf ungesetzliche Grenzübertritte <strong>org</strong>anisierende<br />

„Schlepper/ Fluchthelfer“ aufgefordert um Vermögensausfuhr durch Flucht zu verhindern) (>30.3.42),<br />

Verordnung zur Wiederherstellung des Straßenbildes bei jüdischen Gewerbebetrieben (alle Schäden<br />

sind von jüdischen Inhabern zu eigenen Lasten zu beseitigen),<br />

Anordnung des Präsidenten der Reichskulturkammer über die Teilnahme von Juden an Darbietungen<br />

der deutschen Kultur (Juden wird Zutritt zu Theater, Kino, Konzerten, Vorträgen, Varietés, Kabaretts,<br />

Zirkus und Ausstellungen verboten),<br />

„Völkischer Beobachter“ „Am 7.November dringt in Paris in die Deutsche Botschaft ein 17jähriger<br />

Judenjunge ein...Als er vor den Legationssekretär vom Rath geführt wird, erhebt er seine Pistole und<br />

gibt...mehrere Schüsse ab...Nach dem Tode des Gesandschaftsrats ist es zu Vergeltungsaktionen<br />

gegen Juden in ganz Deutschland gekommen...und zeigt nur, daß die Geduld des deutschen Volkes<br />

nunmehr restlos erschöpft ist...“,<br />

Hechingen, „Hohenzollerische Blätter“ „Das Bekanntwerden des Ablebens des durch feige jüdische<br />

Mörderhand niedergestreckten deutschen Diplomaten, Parteigenossen vom Rath, hat…auch in<br />

unserer Stadt tiefste Empörung u. den gerechten Zorn des Volkes ausgelöst. In der Nacht…sammel-<br />

ten sich vor der Synagoge empörte Volksgenossen…Binnen kürzester Zeit waren die Türen erbrochen<br />

und die gesamten Einrichtungsgegenstände zerstört. In ihrem kaum zu überbietenden Zorn machten<br />

die Volksgenossen derart ganze Arbeit, daß an…Wiederherstellung…nicht…gedacht werden kann“<br />

15.11. Reichsbildungsmin. Dr. Rust’s Erlaß bezüglich des Verbots des Besuches deutscher Schulen durch<br />

Juden (Ausschluß jüd. Schüler von dt. Schulen/Hochschulen): „Nach der ruchlosen Mordtat von Paris<br />

kann es keinem dt. Lehrer u. keiner dt. Lehrerin mehr zugemutet werden, an jüd. Schulkinder Unter-<br />

richt zu erteilen. Auch versteht es sich von selbst, daß es für dt. Schüler u. Schülerinnen unerträglich<br />

ist, mit Juden in einem Klassenraum zu sitzen…der gemeinsame Schulbesuch mit deutschen Jungen<br />

u. Mädels nunmehr nicht weiter gestattet werden kann.“ (tausende andere Schüler müssen wie der<br />

12jährige „Jude“ Hans Frankenthal, die beiden 17jährigen „Mischlinge 1.Grades“ Peter Hirschweh und<br />

Heinz Lippmann, der 16jährige „Jude“ Gerhard Löwenthal oder der 15jährige „Jude“ Heinz Alfred<br />

Kissinger ihre Schule bzw. Gymnasium verlassen. H. Frankenthal wird 1943 mit Eltern u. Bruder ins<br />

KZ Auschwitz-Monowitz deportiert, die Eltern werden ermordet, die Brüder überleben und kommen<br />

1945 ins KZ Dora Mittelbau, 1999 erscheint von Hans Frankenthal das Buch „Verweigerte Rückkehr“.<br />

P. Hirschweh konvertiert 1941 als Peter Edel zum Christentum, 1942/43 werden Hans und Peter un-<br />

abhängig voneinander im Arbeitserziehungslager Großbeeren - Torinschrift: „Hier wird die Arbeit Dir<br />

die Freiheit wiedergeben“ - inhaftiert und 1943 in das KZ Auschwitz deportiert. P. Edel wird danach zur<br />

staatl. Geldfälscher-„Operation Bernhard“ ins KZ Sachsenhausen überführt u. kehrt über Mauthausen<br />

und Wien 1947 nach Berlin zurück, wird 1949 VVN- und 1956 SED-Mitgl., ab 1977 wird Autor u. PEN-<br />

Mitglied P. Edel als IM „Thorsten“ beim MfS geführt. H. Lippmann beginnt eine Konfektionslehre die<br />

wg. der Arisierung des Lehrbetriebes endet, wird Hilfsarbeiter, kommt 10.1942 ebenfalls in das AEL<br />

Großbeeren, wird 01.1943-01.1945 im KZ Monowitz als Häftling Nr. 87 467 Krankenpfleger bei SS-<br />

Hauptsturmführer Dr. Horst Fischer, kommt bis 04.1945 ins KZ Buchenwald, wird FDJ- u. SED-Mitgl.<br />

u. 1952 stellvertr. FDJ-Vorsitz. G. Löwenthal gehört zu den wenigen jüd. Deutschen die in Berlin über-<br />

leben, studiert dann an Humboldt-Uni. und FU Berlin, arbeitet für RIAS und Sender Freies Berlin und<br />

moderiert ab 1969 in der BRD das ZDF-Magazin „Hilferufe von drüben“. Heinz Alfred Kissinger flieht<br />

1938 mit den Eltern Louis u. Paula K. aus der Geburtsstadt Fürth in die USA, studiert in Harvard, wird<br />

1973 als Henry K. Nobelpreisträger und umstrittener US-Secretary of State) > <strong>verfolgte</strong> Schüler,<br />

Schaden in der Ausbildung (>25.3.39/ 26.10.39/ 04.1940/ 08.1940/ 17.1.41/ 18.1.45/ 11.4.45/<br />

1./5.6.49/ 29.9.53/ 5.10.53/ 29.6.56/ 16.12.61/ 25.3.66/ 16.12.70/ 10.12.75/ 24.6.87)<br />

15.11. Anordnung bezüglich der Feststellung jüdischen Vermögens, von RM 7 000 000 000 jüdischen<br />

Vermögens sind bereits RM 2 000 000 000 ,arisiert’/enteignet (>3.12.38),<br />

KZ Neuengamme b. Hamburg eröffnet (KZ-Sachsenhausen-Außenlager, ab 1940 „eigenständig“), ca.<br />

100 000 Häftlinge, die Afrikaner Sidi Camara und Dominique Mendy aus Senegal sind zwei davon; ca.<br />

55 000 Ermordete/Tote, Kommandanten: Walter Eisfeld, Martin Weiss, Max Pauly; Hinrichtungsort für<br />

ca 1 000 Menschen, Vergasungsstätte für sowjet. Kriegsgefangene, medizin. Versuche an sowjet.<br />

Kriegsgefangenen u. jüdischen Kindern u.a. durch Oberarzt Dr. Kurt Heißmeyer (Dr. H. wird in der<br />

DDR zu lebenslanger Haft verurteilt u. stirbt in Haft, sein an den medizin. Untersuchungen beteiligter<br />

Kollege Dr. Hans Klein wird Professor an der Uni. Heidelberg, nach 1945 verweigert der Hamburger<br />

Senat 35 Jahre den Bau einer Gedenkstätte auf dem KZ-Gelände) (>20.4.45),

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