13.12.2012 Aufrufe

Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

11.04. Jugoslawien; Belgrad, <strong>Staat</strong>srat u. Chef des dt. Verwaltungsstabes Serbien Dr. Harald Turner an SS-<br />

Obergruppenführer Karl Wolff: „Schon vor Monaten habe ich alles an Juden im hiesigen Lande greif-<br />

bare erschießen lassen und sämtliche Judenfrauen und Judenkinder in einem Lager konzentrieren<br />

lassen und mit Hilfe des SD einen Entlausungs(Vergasungs)wagen angeschafft.“ (>13.8.42/ 29.8.42)<br />

12.04. Großbritannien; BBC, Radioansprache v. Thomas Mann „Deutsche Hörer!…Beim jüngsten britischen<br />

,Raid’ über Hitlerland hat das alte Lübeck zu leiden gehabt...Es hat Brände gegeben in der Stadt, und<br />

lieb ist es mir nicht, zu denken, daß die Marienkirche, das herrliche Renaissance-Rathaus oder das<br />

Haus der Schiffer-Gesellschaft sollten Schaden gelitten haben. Aber ich denke an Coventry und habe<br />

nichts einzuwenden gegen die Lehre, daß alles bezahlt werden muß. Es wird mehr Lübecker geben,<br />

mehr Hamburger, Kölner und Düsseldorfer, die dagegen auch nichts einzuwenden haben, und, wenn<br />

sie das Dröhnen der RAF (Royal Air Force) über ihren Köpfen hören, ihr guten Erfolg wünschen…"<br />

13.04. Leipzig, Reichsgericht verurteilt im Namen des Deutschen Volkes den Gefangenen Friedrich C. wg.<br />

eines Manteldiebstahls bei Aufräumarbeiten nach einem Bombenangriff entsprechend dem Antrag des<br />

Oberreichsanwalts in Person des Bearbeiters Dr. Wolfgang Immerwahr Fränkel zum Tode (F. C. war<br />

am 28.1.1942 vom Sondergericht Bremen wg. des Deliktes zu 5 Jahren Zuchthaus mit anschließender<br />

Sicherungsverwahrung verurteilt worden, der Oberreichsanwalt in Person des Landgerichtsdirektor<br />

Dr. Wolfgang Immerwahr Fränkel erhob daraufhin Nichtigkeitsbeschwerde) (>21.3.62),<br />

Hoffnungstaler Anstalten Lobetal bei Berlin, Deportation von Pfarrer Ernst Flatow mit 13 weiteren jüd.<br />

Deutschen in das Warschauer Ghetto (sie kehren nie zurück) (>29.1.90)<br />

14.04. Wesermünde, Marinekriegsgerichtsrat Gerhard Gaul (NSDAP) verurteilt im Namen des Deutschen<br />

Volkes den Matrosen Walter R. wg. Fahnenflucht zum Tode und begründet das Urteil u.a. mit<br />

„Asoziale Elemente wie der Angeklagte müssen rücksichtslos ausgemerzt werden.“ (Hilfsschüler R.<br />

überschritt seinen Urlaub und wagte sich nicht zu seiner Einheit zurück, seine Mutter stirbt beim Erhalt<br />

der Todesnachricht des einzigen überlebenden Sohnes an Herzversagen, zwei weitere Gaul’sche<br />

Todesurteile - vom 27.1.43 wg. eines Götz-von-Berlichingen-Zitats im angetrunkenen Zustand gegen<br />

Matrose Karl-Heinz Lichters sowie vom 6.4.43 in Tromso (Norwegen) gegen den gefolterten Norweger<br />

Finn Hauge - sind bekannt. Nach 1945 CDU, 1956 Präsident Rotary-Club, Senator Lübeck, 1962-66<br />

und 1974-79 Stadtpräsident Lübeck, 1967-69 Justiz- u. Wirtschaftsminister Schleswig-Holstein, 1972<br />

CDU-Min.-Präs. Dr. Gerhard Stoltenberg überreicht G. Gaul das Bundesverdienstkreuz, Nachkriegs-<br />

Zitat Gaul: „Das Recht ist der Hort und die Möglichkeit der Freiheit.“) (>9.4.45/ 9.4.67),<br />

Protektorat Böhmen und Mähren; Prag, Eröffnung der Reichsschule der Sicherheitspolizei und des SD<br />

durch SS-Obergruppenführer und Chef der Sicherheitspolizei und des SD Reinhard Heydrich (u.a.<br />

lehren hier SS-Standartenführer Herbert Edler von Daniels, SS-Brigadeführer Bruno Streckenbach,<br />

die SS-Sturmbannführer Dr. jur. Walter Hänsch und Erwin Schulz und SS-Obersturmbannführer<br />

Dr. Gustav Halswick (in der BRD Bundesamt für Verfassungsschutz) deutsche Gerechtigkeit<br />

(>27.5.42/ 30.9.46/ 27.9.50/ 16.6.51/ 9.10.55),<br />

Reichskommissariat Ukraine; Krim, SS-Standartenführer Willy Seibert meldet „Die Krim ist judenfrei“<br />

(Kroatien ist bald juden- und serbenfrei, ab 1945 werden die dt. Ostgebiete weitgehend deutschenfrei<br />

und ab 1999 wird auch der Kosovo weitgehend serbenfrei) (>15.9.47/10.4.48/ 4./11.2.45/ 19.4.99)<br />

15.04. Berlin, Schliessung der jüd. Schule (der 10jährige Halbwaise Michael Degen - sein Vater starb nach<br />

KZ-Haft - ist hier Schüler. Er wird Zwangsarbeiter, entkommt mit seiner Mutter der Deportation, beide<br />

überleben im Versteck, er wird nach dem Krieg Schauspieler) > <strong>verfolgte</strong> Schüler (>20.6.42),<br />

Ostmark (Österreich); Sondergericht Innsbruck, Erster <strong>Staat</strong>sanwalt Dr. jur. Eduard Dreher fordert die<br />

Todesstrafe für die Hausiererin Karoline Hauser weil sie gegen die Zwangsbewirtschaftung verstieß<br />

als sie Kleiderkarten kaufte, die eingestampft werden sollten. Das Gericht folgt Dr. D.’s Strafantrag<br />

nicht u. verurteilt zu 15 Jahren Haft, Dr. D. erhebt Nichtigkeitsbeschwerde und fordert die Todesstrafe<br />

auch in der 2.Verhandlung vergeblich (Dr. D. erwirkt u.a. erfolgreich Todesstrafen gegen den Kaffee-<br />

röster Anton Rathgeber wg. „Plünderung“ als der nach einem Luftangriff Kleidung und Gebrauchs-<br />

gegenstände entwendete u. gegen den Gärtner Josef Knoflach, der ein Fahrrad u. etwas Speck stahl<br />

(NSDAP-Mitgl. Dr. D. wird am 1.10.51 OberRegRat, 1953 Ministerialrat und 1961 Ministerialdirigent im<br />

Bundesjustizmin., „aus seiner Feder stammt das (später in der BRD) gültige Wehrstrafgesetz“ und<br />

unter Dr. D. wird ein Einführungsgesetz zum Gesetz über Ordnungswidrigkeiten erarbeitet, daß dazu<br />

führt nicht nachweisbare Beihilfe zum Mord aus niedrigen Beweggründen wie Rassenhass bzw.<br />

Kenntnis von grausamer, heimtückischer Tatausführung früher verjähren) (>24.5.68)<br />

20.04. Berlin, Fritz Sauckel, Leiter der Reichsdienststelle für die Fürs<strong>org</strong>e der Fremdarbeiter und General-<br />

bevollmächtigter für den Arbeitseinsatz stellt sein „Programm des Arbeitseinsatzes“ vor: „Zweck des<br />

gigantischen neuen Arbeitseinsatzes ist…alle jene reichen und gewaltigen Hilfsquellen, die uns das<br />

kämpfende Heer unter der Führung Adolf Hitlers in so überwältigend reichem Ausmaß errungen u. ge-<br />

sichert hat, für die Rüstung der Wehrmacht u.…Ernährung der Heimat auszuwerten. Die Rohstoffe…<br />

die Fruchtbarkeit der eroberten Gebiete u.…deren menschliche Arbeitskraft sollen durch den Arbeits-<br />

einsatz vollkommen u. gewissenhaft zum Segen Deutschlands…ausgenutzt werden.“ Unterbringung,<br />

Ernährung, Behandlung - kurzum deutsche Fürs<strong>org</strong>e für Fremdarbeiter - sind so zu gestalten „daß sie<br />

bei denkbar sparsamstem Einsatz die größtmögliche Leistung hervorbringen." (>6.1.43/ 24.11.99)<br />

21.04. Essen, ca. 400 jüd. Gemeindemitglieder, u.a. Ex-Richter u. Weltkriegsveteran Erich Langer, werden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!