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Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

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minderheiten hat Tradition, ist Teil der deutschen Banalität des Bösen und fordert Widerstand. Mit Richard<br />

v. Weizsäckers Worten: „willenlos ausgeliefert (sind wir) diesen Traditionen nicht.“<br />

Als schweigsame leicht zu ignorierende, mit ,hypothetischen Lebensläufen’ stigmatisierte Opferminderheit<br />

werden <strong>verfolgte</strong> Schüler heute in öffentlicher und kirchlicher Diskussion als ,Kollateralschäden’ tot<br />

geschwiegen. Deshalb ein kleiner Exkurs zum Thema „Agitation, Informationspolitik, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Politische Bildung, Propaganda, Volksaufklärung“. Hinter diesen Begriffen stehen gleiche, dem Zeitgeist<br />

entsprechend einem didaktischem Wandel unterzogene Absichten. Die Menschen erhalten ihr ,Weltbild’<br />

z.T. von ihren Eltern und ihr Wissen, ihre Informationen über so genannte ,Realitäten’ in jungen Jahren<br />

mittels politisch kontrollierter Lehrpläne öffentlicher Bildungsstätten. Hinzu kommt häufig ein teilweise<br />

religiös geprägtes Ethik- und Moralverständnis. Später beziehen die Menschen weiteres ,Wissen’ über<br />

gesellschaftliche Zusammenhänge primär von den Massenmedien Zeitung, Hörfunk und in den letzten<br />

Jahrzehnten, dem Fernsehen. Diese produzieren eine von den Eliten, ihren Denkern und intellektuellen<br />

,Meinungsbildnern’ als Wirklichkeit empfundene oder gewünschte ,Realität’. Die Wähler orientieren ihr<br />

Verhalten und ihre politischen Überzeugungen an diesen v<strong>org</strong>egebenen subjektiven Botschaften wobei<br />

,verschwiegene’ Realitäten ebenfalls Botschaften sind. Meinungen, Ideologien und Wählerverhalten<br />

innerhalb der Bevölkerung werden auf diese Weise geformt und auch nachhaltig geprägt.<br />

„Die wichtigste Macht des <strong>Staat</strong>es besteht darin, Denkkategorien (der Machtelite) zu produzieren und<br />

durchzusetzen, die wir spontan auf alles, auch auf den <strong>Staat</strong> selbst anwenden.“ schrieb der Soziologe<br />

Bourdieu. Auch Karl Marx erkannte „Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die<br />

herrschenden Gedanken.“ Die ARD formulierte 1990/91 bei einem Kolleg folgendermaßen „Wir konstruieren<br />

die Außenwelt. Es gibt keine Wirklichkeit unabhängig von unserem Zutun“ und Gustav Freytag läßt seinen<br />

Journalisten sagen: „Ich habe geschrieben links und wieder rechts. Ich kann schreiben nach jeder Richtung."<br />

Das Ergebnis wertete Aldous Huxley 1933 als „Der Zeitgeist ist ein gefährliches Biest und ich wünschte mir,<br />

seinen Klauen entfliehen zu können.“ und Prof. Dr. Elisabeth Noelle-Neumann „Was Sie heute in den Köpfen<br />

der Menschen finden, ist oft gar nicht mehr die Realität, sondern eine von den <strong>Medien</strong> konstruierte,<br />

hergestellte Wirklichkeit.“<br />

Das gilt für alle <strong>Medien</strong>, unabhängig vom politischen Standpunkt. Der Erfolg von Meinungsmanipulationen<br />

zeigt sich in demoskopischen Umfragen. Sowohl nach dem Ende des Nationalsozialismus als auch des<br />

Sozialismus war jeweils die Mehrheit der Meinung das beendete System hatte gute, lediglich schlecht<br />

ausgeführte ideelle Grundlagen - die Mehrheit von Mitläufern und Mittätern verklärte eine furchtbare<br />

Vergangenheit. Erfolgreiche Manipulationen einer unkritischen Bevölkerung finden sich auch heute.<br />

Elitäre Protagonisten machen eine Mehrheit glauben es sei normal und rechtens wie Opfer deutschen<br />

<strong>Staat</strong>sunrechts im Allgemeinen behandelt werden, es sei normal und rechtens daß 50jährige Arbeiter und<br />

Angestellte für den Arbeitsmarkt zu alt aber manche Beamte ihren wirklichen Ruhestand erst mit siebzig<br />

beginnen, Bundespräsidenten, -kanzler, Abgeordnete, kirchliche Würdenträger und ,Freiberufler’ noch<br />

länger lukrative Posten besetzen, daß 60jährige Arbeitnehmer mit hohen Rentenverlusten in den Vorruhe-<br />

stand aber 65jährige Vorstandsmitglieder in den Aufsichtsrat wechseln, oberste Richter bis zum Alter von<br />

68 Jahren Dienst tun und danach neue lukrative Positionen besetzen, von Ämterpatronage elitärer Kreise,<br />

von der erst vom Europäischen Gerichtshof für <strong>Menschenrechte</strong> teilweise beendeten Geschlechterdiskrimi-<br />

nierung in der Bundeswehr, von genereller Wehrdienstgerechtigkeit, vom GmbH-Privileg im Gesellschafts-<br />

recht, von Sonderrechten bestimmter Gläubiger an der Konkursmasse, von legalisierter ,Umverteilung’ von<br />

Milliardenbeträgen durch Bankrotteure und der vergleichsweise harten Bestrafung Kleinkrimineller, von den<br />

nach dem Beitritt weiter bestehenden entschädigungslosen Enteignungen der SBZ, der Umschuldung der<br />

<strong>Staat</strong>s-Telekom zu Lasten der ,Volksaktionäre’ mittels dubioser Anfangsbilanz und UMTS-Lizenzpoker und<br />

von unzähligen Privilegien im Altersvers<strong>org</strong>ungsrecht ganz zu schweigen. Letzte Beispiele: die für Dekaden<br />

praktizierte, nun Grundgesetz widrige Besteuerung von Sozialbeiträgen und -leistungen der Mehrheit<br />

abhängig Beschäftigter und die Reduzierung von durch Kriegshandlungen getöteter Unschuldiger auf den<br />

Tote diffamierenden Begriff ,Kollateralschäden’! Die Aufzählung von Privilegien weniger und Diskriminierung<br />

vieler läßt sich fortsetzen. Doch zurück zu den <strong>verfolgte</strong>n Schülern.<br />

Die genaue Zahl der von diesem traumatischen Schicksal mit seinen furchtbaren Auswirkungen Betroffenen<br />

wird verschwiegen und <strong>Medien</strong> verweigern sich fundierter Analysen dieses Teils der DDR-Diktatur. Statt-<br />

dessen werden Menschenrechtsverletzungen an Afghanistans Frauen, Chinas Falun Gong, Indonesiens<br />

Christen, Rumäniens Kindern, Simbabwes Farmern, Verstöße gegen Arten- und Klimaschutzabkommen von<br />

Dritt-<strong>Staat</strong>en kritisiert und zeigen die höchst subjektive politische und mediale Interessenlage bei deutschen<br />

Verletzungen internationaler Menschenrechtskonventionen. Im Fall <strong>verfolgte</strong>r Schüler dienen zudem<br />

,Schweigespirale’, ,hypothetische Lebensläufe’, ,fiskalische’ und verfassungsrechtliche Floskeln diesen<br />

Interessen. Verletzte <strong>Menschenrechte</strong> und die Rechtsbeugung von DDR-Verfassungsrechten (bereits in<br />

Nürnberg war religiöse Verfolgung als schwere Menschenrechtsverletzung definiert) sind hier noch immer<br />

nicht strafbare politische Gentlemen-Delikte. Urteile über- und andersstaatlicher Gerichte zur Entschädigung<br />

von Zwangsarbeitern, zur Bundeswehr-Geschlechterdiskriminierung, zu Diskriminierten-Schadensersatz-

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