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Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

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10.06. DDR; ev. Landeskirchen trennen sich von gesamtdt. EKD und bilden „Bund Evangelischer <strong>Kirchen</strong>“<br />

(„Die <strong>Kirchen</strong>leitungen der ev. Kirche in der BRD und in der DDR geben sich gegenseitig frei, weil die<br />

Verkündigung des Evangeliums die jeweils besondere Situation der Gesellschaftsordnung berück-<br />

sichtigen muß“, BEK-Mitgründer Bischof Albrecht Schönherr: „Landesgrenzen sind <strong>Kirchen</strong>grenzen“,<br />

das SED-Politbüro stimmt am 25.7.69 der Vorlage „Bildung eines Bundes ev. DDR-Landeskirchen“ zu)<br />

(>26./29.6.70/ 2./6.7.71/ 24.2.91, Kirche im Sozialismus)<br />

16.06. BRD; Gesetz über Aufhebung der Verjährung bei Völkermord (>4.8.69)<br />

17.06. UdSSR; Moskau, Internationale Beratung der kommunistischen und Arbeiterparteien akklamiert: „Der<br />

Sieg der revolutionären und fortschrittlichen Kräfte ist gewiß“<br />

24.06. DDR; Prof. Dr. Werner Pfaff leitet „Wissenschaftl. Rat für Imperialismusforschung“ beim ZK der SED<br />

28.06. BRD; Biedenkopf/Lahn, Landerserziehungsanstalt Staffelberg, Aufruf der APO-Mitgl. Andreas Baader<br />

und Gudrun Ensslin gegen Heimerziehungs- und Pädagogikmethoden (Schläge, Bundeswehrsocken<br />

stricken, Torf stechen, Kugelschreiber fertigen, Postzensur bis Einwilligung zur „Operation“ und Ende<br />

der Schulbildung für die meisten jener, die vor der Heimeinweisung eine höhere als eine Volksschule<br />

besuchten) der ca. 200 000 meist sozial unterprivilegierten Heimkinder. Hundert „Zöglinge“ fliehen da-<br />

nach u.a. aus ca. 3 000 meist katholisch oder evangelisch geführten unter Länderaufsicht stehenden<br />

„Fürs<strong>org</strong>eheimen“ – z.B. Peter-Jürgen Book (später RAF) - aus dem ev. Burschenheim Beiserhaus in<br />

Rengshausen (Hauswirtschaftsleiterin Brigitta Mayer arbeitet in den 60ern in drei Heimen u. berichtet<br />

„Mädchen wurden wie Sklaven gehalten…jeden M<strong>org</strong>en mußten sie zunächst auf Knien den Boden<br />

scheuern…“, Pfarrer Erich Helmer arbeitete 1968 in einem Fürs<strong>org</strong>eheim und berichtet später über<br />

entwürdigende Strafen „Die Jugendlichen wurden geschlagen und getreten, mußten mit Zahnbürsten<br />

den Boden schrubben.“ - in Wien wurden 1938 unter NS-Herrschaft Juden auf diese Weise erniedrigt.<br />

Im einheitlichen sozialistischen DDR-Bildungssystem sind „Fürs<strong>org</strong>e“, Schläge-im-Namen-des Herrn-<br />

„Fürs<strong>org</strong>eheime“ und „Erziehungsanstalten“ als „Jugendhilfe“ und „Jugendwerkhöfe“ definiert - mit<br />

ähnlichen Bedingungen beidseitig der Grenze einschliesslich <strong>Menschenrechte</strong> verletzender deutscher<br />

Bildungsdiskriminierung) > <strong>verfolgte</strong> Schüler (>5.6.70)<br />

29.06. DDR; Prof. Dr. Rudi Weidig leitet „Wissenschaftl. Rat für soziologische Forschung“ beim ZK der SED<br />

07. DDR; Ministerium für Volksbildung und FDJ publizieren „Sieben demokratische Grundüberzeugungen“<br />

15.07. BRD; Schriftsteller u. Ex-SS-Mitgl. Günter Grass schreibt an SPD-Präsidiumsmitgl.- und seit 1.12.66 -<br />

Bundeswirtschaftsmin. Prof. Dr. Karl Schiller (Ex-SA- u. NSDAP-Mitgl.) und bittet „unumwunden…bei<br />

nächster Gelegenheit - und zwar in aller Öffentlichkeit - über Ihre politische Vergangenheit während<br />

der Zeit des Nationalsozialismus zu sprechen…Es wäre für Sie eine Erleichterung und gleichfalls für<br />

die Öffentlichkeit so etwas wie ein reinigendes Gewitter.“ (beide erfüllten die politischen Kriterien<br />

nationalsozialistischer Begabtenförderung der Diktatur des Faschismus) (>19.7.1969)<br />

17.07. BRD; Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 76)<br />

19.07. BRD; Stuttgart, 14.Evangelischer <strong>Kirchen</strong>tag, vor 2 000 Besuchern liest SPD-Wahlhelfer und Autor<br />

Günter Grass aus seinem Buch „Örtlich betäubt“, dann nimmt ein Mann mittleren Alters das Mikrofon<br />

u. endet seine Ausführungen mit „Ich provoziere jetzt und grüße meine Kameraden von der SS“ u. be-<br />

geht danach mit Zyankali öffentlich Selbstmord (die Abschlussveranstaltung am 20.7. stört die APO)<br />

28.07. BRD; Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 120)<br />

30.07. DDR; neues Geheimstatut für Erich Mielke’s Ministerium für <strong>Staat</strong>ssicherheit tritt in Kraft<br />

01.08. DDR; Generalstaatsanwalt Dr. Josef Streit ernennt Rechtanwalt Wolfgang Vogel zum ständigen<br />

Rechtsberater und in besonderen Fällen zum Rechtsvertreter der Regierung der DDR (am 17.10. wird<br />

er zum Dr. h.c. der Deutschen Akademie für <strong>Staat</strong>s- und Rechtswissenschaften „Walter Ulbricht“)<br />

04.08. BRD; Bundestag stimmt für 9.Strafrechtsänderungsgesetz (wichtig für Ahndung von NS-Verbrechen,<br />

Verjährung Völkermord: nie, Mord: 30 J.) (>3.7.79)<br />

06.08. DDR; Höchheim/Rothausen, NVA-Soldat Uwe Preußner (19 J.) flüchtet über innerdeutsche Grenze<br />

nach Bayern und wird von NVA-Major Paul Huck auf westdt. Gebiet mit Kopfschuß erschossen (1994<br />

verurteilt das Landgericht Schweinfurt Paul Huck im Namen des Volkes zu 2 Jahren, 4 Monaten Haft)<br />

19.08. BRD; Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 29)<br />

24.08. DDR; Treffurt, Hans-Dieter Genau (18 J.) an innerdeutsch. Grenze von dt. Truppen mit Kopfschuß<br />

getötet<br />

26.08. BRD; Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 96)<br />

10.09. DDR; 1.Synodaltagung Bund ev. <strong>Kirchen</strong> in der DDR (Kirche im Sozialismus) wählt Oberkirchenrat<br />

Dr. h.c. Ingo Braecklein (1933 NSDAP-Mitgl. 3 620 600, 1959 IM „Ingo“) zum Bundessynode-Präses<br />

13.09. BRD; „Süddeutsche Zeitung“ zitiert CSU-Vorsitz. Dr. Strauß mit „Ein Volk, das diese wirtschaftlichen<br />

Leistungen erbracht hat, hat ein Recht darauf, von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen.“<br />

28.09. BRD; 6.Bundestagswahl (CDU/CSU 46,1%, SPD 42,7%, FDP 5,8%), Kanzler der SPD/FDP-Koalition<br />

wird W. Brandt (SPD), Ministerium f. gesamtdeutsche Fragen wird Min. f. innerdeutsche Beziehungen<br />

unter Egon Franke (SPD), Dr. Klaus v. Dohnanyi (SPD) wird MdB u. Parl. <strong>Staat</strong>ssekr. beim partei-<br />

losen Bundesmin. für Bildung und Wissenschaft Prof. Dr. Hans Leussink und schreibt in dieser Zeit<br />

„Die Schulen der Nation“ (nach Prof. Leussniks Rücktritt wird Dr. v. Dohnanyi am 15.3.72 dessen<br />

Nachfolger) Jahrzehnte später wird bekannt: „die Forschungsgruppe Rosenholz war auf 43 Bundes-<br />

tags-Abgeordnete gestoßen, die von der Stasi Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre als IMA, als

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