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Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

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sein letzter Irrtum...Nach Brüsewitz‘ Tod lief ein nahezu reibungsloses Krisenmanagement ab. Dem<br />

Protokoll des DDR-<strong>Staat</strong>ssekretärs für <strong>Kirchen</strong>fragen zufolge soll (Oberkonsistorialrat) Stolpe gesagt<br />

haben: „Wenn das bekannt wird, wird das die Westpresse in der ihr eigenen Weise ausschlachten. Es<br />

muß von uns Solidarität mit dem <strong>Staat</strong> bekundet werden.“ Das Ziel aller Bemühungen war, den…<br />

Scha-den für das <strong>Staat</strong>-Kirche-Verhältnis in der DDR wie für die deutsch-dt. Entspannung so gering<br />

wie möglich zu halten. Alle spielten mit. Auch der ständige Vertreter Bonns in Ost-Berlin, Günter Gaus.<br />

Er wies zwei Kollegen Brüsewitz‘ (Pfarrer Klaus-Detlev Beck u. Pfarrer Klaus-Rainer Latk; Latk schrieb<br />

das Buch „Stasi-Kirche“) barsch zurück, weil sie den Fall im Westen publik machen wollten. Der<br />

<strong>Kirchen</strong>journalist Reinhard Henkys schrieb im Herbst 1993 „Eine Tatsache ist..., daß die Magdeburger<br />

<strong>Kirchen</strong>leitung, die Zentrale des <strong>Kirchen</strong>bundes, die EKD und die Bundesregierung (Bundeskanzler<br />

war Helmut Schmidt) - sie alle waren informiert - zwischen dem 18. und dem 20. August 1976 keinen<br />

Versuch gemacht haben die Selbstverbrennung von Oskar Brüsewitz von sich aus öffentlich bekannt<br />

zu geben.“ Nur einige Störenfriede in der BRD...wollten sich nicht an die Spielregeln halten. Daraufhin<br />

wurden sie von eng kooperierenden Krisenmanagern in West u. Ost als Kalte Krieger...abgestempelt.<br />

Wer daraufhin nicht die Konsequenzen zog...wurde von...Sozialistischen Friedensfreunden auf beiden<br />

Seiten der Mauer marginalisiert. Das Totschweigen funktionierte recht gut...Ein Segment dieser<br />

konservativen Allianz bildet die in deutschlandpolitischem reich verwobene evangelische Kirche. Fälle<br />

wie der des ehemaligen Berlin-brandenburgischen Konsistorialpräsidenten Manfred Stolpe (ab 1990<br />

SPD-Ministerpräsident Brandenburg) oder seines Magdeburger Kollegen Detlef Hammer (<strong>Kirchen</strong>jurist<br />

und) zugleich als Stasi-Offizier im besonderen Einsatz tätig, beschäftigen...manchmal über Jahre die<br />

Öffentlichkeit.“ (1991 wird Konsistorialpräsident Dr. Hammer im Alter von 45 Jahren tot in seiner<br />

Wohnung gefunden) christliche Solidarität (>11.9.76/ 15.9.76/ 06.1977/ 1.7.77/ 6.3.78)<br />

20.08. DDR; Oberkonsistorialrat Harald Schultze sagt in ZDF-Interview zur Selbstverbrennung von Pfarrer<br />

Brüsewitz u.a. „Wir leben als evangelische Kirche in einer stabilen sozialistischen Gesellschaft und wir<br />

sind davon überzeugt, dass wir als Christen in dieser Gesellschaft unser Zeugnis geben können und<br />

wir haben in wichtigen Bereichen auch eine Zusammenarbeit mit staatlichen Organen…“ (bei<br />

westlicher <strong>Kirchen</strong>finanzierung & „Freikauf“-Menschenhandel sicher, aber <strong>verfolgte</strong> Schüler dürfen<br />

zweifeln ob der BEK je eine Entschädigung für deren, mittels Verfassungs- und Menschenrechts-<br />

verletzungen verweigerte Lebenschancen einforderte) (>1.7.1977)<br />

23.08. BRD; Gesetze zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 29, 39 Abs. 1 u. 245, 45 a Abs. 1 Satz 2,<br />

49, 4 sowie Art. 74 Nr. 4a)<br />

30.08. „DER SPIEGEL“ „Ost-Berlins Waffenhilfe – DDR-Soldaten in Afrika“ (>3.2.1977)<br />

31.08. DDR; Riesa, Arzt Dr. Karl-Heinz Nitschke wird wg. staatsfeindlicher Verbindungen u. staatsfeindlicher<br />

Hetze verhaftet, er hatte mit anderen eine „Petition zur vollen Erlangung der <strong>Menschenrechte</strong>“ an die<br />

UN-Menschenrechtskommission, KSZE-Teilnehmerstaaten, nationale Menschenrechts<strong>org</strong>anisationen<br />

und <strong>Medien</strong> geschickt (Dr. N. war 1965 vom Kreisgericht Quedlinburg im Namen des Volkes wg. Vor-<br />

bereitung zum Grenzdurchbruch zu 2 Jahren Haft verurteilt worden), Fam. Nitschke wird am 26.8.1977<br />

nach West-Berlin abgeschoben, andere Unterzeichner werden zu langen Haftstrafen verurteilt<br />

06.09. DDR; Frankfurt/O., Bezirksgericht verurteilt im Namen des Volkes den Studenten und Fluchthelfer<br />

Matthias Bath wg. staatsfeindlichen Menschenhandels zu 5 Jahren Haft (er wurde am 9.4.76 beim<br />

Versuch eine junge Frau, ihr Kind und einen jungen Mann nach Helmstedt zu bringen verhaftet, er<br />

wird 1979 gegen den inhaftierten DDR-Spion Burger, der die SPD-Berlin ausforschte, ausgetauscht)<br />

11.09. DDR; Konferenz Ev. <strong>Kirchen</strong>leitungen verfasst „Brief an die Gemeinden“ zu Pfarrer Brüsewitz u.a.<br />

„Die Selbstverbrennung unseres Bruders…hat eine tiefe Beunruhigung ausgelöst…Wir sind alle be-<br />

troffen. Aus dieser Betroffenheit werden Anfragen laut:…an staatliche Organe, ob Glaubens- und<br />

Gewissensfreiheit, besonders für junge Menschen, wirklich Raum bekommt…Die Tat von Bruder<br />

Brüsewitz und die Wirkungen, die sie auslöste, zeigen erneut die Spannungen, die durch unsere<br />

Gesellschaft gehen…Besonders dringlich ist, daß im einheitlichen sozialistischen Bildungssystem…<br />

Kinder und Jugendliche uneingeschränkt als Christen leben können…Über die Regelung von Einzel-<br />

fällen im Bildungssektor hinaus muß auch eine grundsätzliche Klärung im ganzen erreicht werden…“<br />

(der Brief wird am 19.9. in den ev. <strong>Kirchen</strong> verlesen) > <strong>verfolgte</strong> Schüler, deutsche demokratische<br />

Bildungsdiskriminierung (>8.11.2000)<br />

15.09. DDR; Burgscheidungen, cDU-Hauptvorstand-Tagung, der cDU-Vors. Gerald Götting referiert über<br />

„Bürgerpflicht und Christenpflicht“ und behauptet „Der sozialistische <strong>Staat</strong> gewährleistet Gewissens-<br />

und Glaubensfreiheit auch und vor allem dergestalt, daß er in keiner Weise in die Verkündigung des<br />

Wort Gottes oder in andere innerkirchliche Angelegenheiten eingreift, die von den <strong>Kirchen</strong> u. anderen<br />

Religionsgemeinschaften selbst auf der Grundlage der für alle geltenden Rechtsordnung und Gesetz-<br />

Lichkeit - beginnend bei unserer Verfassung - geregelt werden…“ > <strong>verfolgte</strong> Schüler<br />

20.09. DDR; Vertrauliche „Anordnung über Ehrenpensionen für Kämpfer gegen den Faschismus und für<br />

Verfolgte des Faschismus und deren Hinterbliebene“ von M 1 200 bzw. M 1 000 monatl. (1988-1992<br />

erhalten „Kämpfer“ M bzw. DM 1 700, „Verfolgte“ M bzw. DM 1 400) (>21.1.91/ 22.4.92)<br />

25.09. Vatikan, Dekret zur Anerkennung einer Berliner (DDR) Bischofskonferenz und zur Abspaltung der<br />

DDR-Katholiken von der Deutschen Bischofskonferenz (DDR-„<strong>Staat</strong>sgrenzen sind <strong>Kirchen</strong>grenzen“)<br />

01.10. BRD; Fliegerhorst Bremgarten, Stuka-Geschwader „Immelmann“-Traditionstreff u.a. mit Oberst a.D.

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