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Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

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Dr. jur. Karl Pütz werden ca. 15 000 jüd. Sowjets am Polankahügel ermordet<br />

20.08. Dr. Otto Ge<strong>org</strong> Thierack wird Reichsjustizmin. (sein 66jähriger kommissarischer V<strong>org</strong>änger Prof. Dr.<br />

Schlegelberger erhält ein RM 100 000-Abschiedsgeschenk; >24.7.41), Dr. Curt Rothenberger wird<br />

<strong>Staat</strong>ssekr. (1951 im Namen des Volkes als unbelastet entnazifiziert hat er volle Pensionsansprüche)<br />

Reichskanzler Hitler zum neuen Justizminister u.a. „Man muß also sehen - das muß durch Belehrung<br />

geschehen u. durch einen Eingriff der obersten Justizbehörden, daß man die Nation in Kenntnis setzt<br />

davon, daß der <strong>Staat</strong> entschlossen ist, mit den barbarischsten Mitteln jeden Versuch der Störung aus-<br />

zulöschen, wobei man immer die zwangsläufige Geringschätzung des menschlichen Lebens an der<br />

Front und die Überschätzung des Lebens der schlechten Elemente als eine Gegebenheit vor Augen<br />

haben muß, die eine Gesamtgefahr bedeutet: Der Richter ist der Träger der völkischen Selbster-<br />

haltung…Ausrotten muß man den Gedanken, der Richter sei dazu da, ein Recht zu sprechen, selbst<br />

auf die Gefahr hin, daß darüber die Welt zugrunde geht.“ (Dr. T. erhängt sich 1946 vor Beginn des<br />

Nürnberger Prozesses, Dr. R. begeht 1959 Selbstmord) (>18.9.42/ 13.11.46/ 4.2.51),<br />

KZ Dachau, der denunzierte kath. Pfarrer Ge<strong>org</strong> Häfner wird mittels Unterernährung ermordet,<br />

Erlaß des Führers über besondere Vollmachten des Reichsministers der Justiz u.a. „Zur Erfüllung der<br />

Aufgaben des Großdeutschen Reiches ist eine starke Rechtspflege erforderlich. Ich beuftrage und er-<br />

mächtige daher den Reichsminister der Justiz…eine nationalsozialistische Rechtspflege aufzubauen<br />

…Er kann hierbei von bestehendem Recht abweichen. gez. A. Hitler, Dr. Lammers“,<br />

„Das Schwarze Korps“ „Germanisieren? Einem Heft der Zeitschrift ,Deutsche Arbeit’, das den<br />

Siedlungsaufgaben im Osten gewidmet ist, hat der Reichsführer SS folgenden Vorspruch gegeben:<br />

Unsere Aufgabe ist es, den Osten nicht im alten Sinne zu germanisieren, d.h. den dort wohnenden<br />

Menschen deutsche Sprache und deutsche Gesetze beizubringen, sondern dafür zu s<strong>org</strong>en, daß im<br />

Osten nur Menschen deutschen, germanischen Blutes wohnen.“<br />

20./24.8. Generalgouvernement (Polen); Kielce, unter Kommando v. SS-Hauptsturmführer Ernst Thomas u.<br />

Hauptmann Hans Geier wird das jüd. Ghetto „aufgelöst“, ca. 20 000 Bewohner werden zumeist nach<br />

Treblinka u. einige nach Auschwitz deportiert wie die dt.-jüd. Familie Buergenthal mit dem 8jährigen<br />

Sohn Thomas Buergenthal. Vater Mundek B. wird in Auschwitz ermordet, Mutter Gerda B. überlebt die<br />

KZ Ravensbrück und Dachau, Sohn Thomas B. überlebt das KZ Auschwitz (>23.5.43/ 18.1.45)<br />

21.08. Haftanstalt Brandenburg-Görden, der kath. Pater Franz Reinisch wird wg. Fahneneidverweigerung u.<br />

Wehrkraftzersetzung enthauptet (am 13.September 1991 hebt das LG Schweinfurt das Urteil auf),<br />

UdSSR; Kaukasus, deutsche Truppen hissen Hakenkreuz-Fahne auf dem 5640 m hohen Elbrus<br />

22.08. Generalgouvernement (Polen); Reichsbahnzug Warschau-Berlin, SS-Obersturmführer Kurt Gerstein<br />

trifft zufällig und berichtet Baron Göran v. Otter, Sekretär d. Botschaft Schwedens in Berlin über von<br />

ihm an Vortagen erlebten Massenvergasungen im Vernichtungslager Belzec und Treblinka und bittet<br />

v. Otter diesen Bericht an die Alliierten weiterzuleiten (Kurt G. besucht nach eigenen Angaben noch im<br />

August ’42 die Apostolische Nuntiatur Berlin um seine Erlebnisse zu schildern und wird vom Sekretär<br />

von Nuntius Cesare Orsenigo abgewiesen, kann aber dem ev. Bischof Otto Dibelius und Dr. Winter,<br />

Syndikus des einzigen Judenpolitik-kritischen hohen kath. Würdenträgers Bischof Graf v. Preysing,<br />

seine Erlebnisse berichten) (>25.11.42/ 2.8.43/ 10.4.44/ 18.1.46/ 20.2.63),<br />

Generalgouvernement (Polen); Krakau, Kreishauptmann Dr. Albert Schaar’s Bekanntmachung: „Zur<br />

Durchführung der vom SS- und Polizeiführer im Distrikt Krakau angeordneten Judenaussiedlung aus<br />

Wieliczka…1) Am 27.8.1942 beginnt die Judenaussiedlung…2) Jeder Pole, der in irgendeiner Form…<br />

die Aussiedlung gefährdet oder erschwert…wird erschossen. 3) Jeder Pole, der während oder nach<br />

der Aussiedlung einen Juden aufnimmt oder versteckt…wird erschossen. 4) Jeder Pole, der unerlaubt<br />

die Wohnung eines ausgesiedelten Juden betritt…wird erschossen…“ (ab 27.8. werden ca. 8 000 jüd.-<br />

polnische Kinder, Frauen u. Männer aus Wieliczka im Vernichtungslager Belzec ermordet)<br />

23.08. Gaue Oberrhein/Lothringen; Reichsinnenmin. Dr. Frick’s „Verordnung über die <strong>Staat</strong>sangehörigkeit im<br />

Elsaß, in Lothringen und in Luxemburg“ (Wehrpflicht/ Wehrmacht-Zwangsrekrutierung) (>30.8.42),<br />

UdSSR; Stalingrad, deutsche Luftwaffe unter Generaloberst Dr. Wolfram Freiherr v. Richthofen (1937<br />

Guernica, 1939 Warschau, 1943 Generalfeldmarschall) bombardiert die mit zehntausenden sowjet.<br />

Flüchtlingen zusätzlich bevölkerte 850 000 Einwohner-Stadt (ca. 40 000 Tote, 150 000 Verletzte)<br />

24.08. Hansestadt Hamburg, Oberstaatsanwalt Dr. Schubert beauftragt Scharfrichter Friedrich Hehr den im<br />

Namen des Deutschen Volkes wg. Verbrechens nach § 3 der Volksschädlingsverordnung zum Tode<br />

verurteilten 17jährigen polnischen Zwangsarbeiter Walerjan Wróbel mit dem Fallbeil hinzurichten<br />

25.08. Generalgouvernement (Polen); Luków, Reichsbahn-Ostbahn Fahrplananordnung 586, Umsiedlungs-<br />

Sonderzug (25 Güterwagen mit je 100 Juden) Abfahrt 10.44 Uhr, Ankunft Treblinka 14.52 Uhr, Abfahrt<br />

Treblinka 17.22 Uhr (die „Ladung“ - 2 500 jüdische Polen - ist bei Abfahrtszeit bereits vergast),<br />

Generalgouvernement (Polen); Miedzyrzecz, Ghetto-Liquidierung durch SS sowie Polizeibeamte vom<br />

Hamburger Polizeibataillon 101, bei der „Räumungsaktion“ werden bis 28.8. ca. 1 000 jüd. Polen er-<br />

mordet und über 10 000 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Insgesamt waren die ca. 500<br />

Angehörigen des Polizeibataillon 101 an ca. 38 000 Erschiessungen und ca. 45 000 Deportationen<br />

allein oder mit anderen beteiligt. 1948 werden in Polen Wilhelm Trapp u. Gustav Drewes zum Tode u.<br />

Heinz Bumann zu 8 Jahren Haft verurteilt, 1968 werden vom LG Hamburg 5 V<strong>org</strong>esetzte: Kurt Dreyer,<br />

Wolfgang Hoffmann, Julius Wohlauf, Anton Becker u. B. Becker im Namen des Volkes zu 5-8 Jahren

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