13.12.2012 Aufrufe

Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

Menschenrechte, Staat, Kirchen, Medien - verfolgte-schueler.org

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Berning und den übrigen kath. Geistlichen mit erhobener Hand gesungen wurde.“,<br />

UdSSR beendet militärische Zusammenarbeit mit Dt. Reich einschl. Übungen auf sowjet. Territorium<br />

09. ev. Pastoren gründen Pfarrernotbund - später Teil der „Bekennenden Kirche“ (<strong>Staat</strong>spolizei-Bericht<br />

v. 18.9.34: „Bei den dem Notbund angehörenden Pfarrern handelt es sich z.T. um reaktionäre Kräfte,<br />

z.T. aber auch um Persönlichkeiten, die rückhaltlos für den nationalsozialistischen <strong>Staat</strong> eintreten und<br />

sich dagegen wehren, daß ihre Gegnerschaft geg. den Reichsbischof u. geg. die ,Deutschen Christen‘<br />

als Stellungnahme geg. den Nationalsozialismus ausgelegt wird.“) (>24.3.34/ 20.11.36/ 19.3.37),<br />

Ostpreußen, Flugblatt der Bekennenden Kirche: „Wir sagen ,Ja’ zum Hakenkreuz, dem Siegeszeichen<br />

Adolf Hitlers, dem Siegeszeichen des Nationalsozialismus, dem Zeichen der Hoffnung unsres<br />

geeinten Deutschen Reiches. Gern und freudig flaggen wir unsre Häuser und <strong>Kirchen</strong> mit der Haken-<br />

kreuzfahne und bezeugen damit vor aller Welt: Wir folgen dem Führer! Wir gehorchen dem Führer als<br />

unsrer gottgegebenen Obrigkeit!“,<br />

Herrlingen, der 12jährige Wolfgang Leonhard (er erfüllt die politischen Kriterien kommunistischer<br />

Begabtenförderung) 1931 Karl-Marx-Gymnasium Berlin, kommunistischer „Junger Pioner“ -<br />

zeitgenössisches JP-Frage/Antwort-Spiel: „Wer hat uns verraten?“ Antwort: „Die Sozialdemokraten“<br />

„Wer macht uns frei?“ Antwort: „Die Kommunistische Partei“) wird von Mutter Susanne L. an das<br />

Viggbyholm-Internat Schweden geschickt (1935-37 Karl-Liebknecht-Schule Moskau, „Junger Pionier<br />

der Sowjetunion“, 1940-43 Studium in der UdSSR, 1943-45 NKFD) (>12./13.7.43/ 8.5.45/ 13.3.49)<br />

17.09. Berlin, St. Hedwigs-Kathedrale, von der NSDAP am 23.8. angeregter kath. Dankgottesdienst zur<br />

Konkordatsratifizierung wird vom Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo, Kapitularvikar Dr. Paul<br />

Steinmann und Domprediger Pater Marianus Vetter in Anwesenheit der Repräsentanten von Reichs-<br />

regierung, NSDAP, SS und SA zelebriert, sie singen das „Te Deum“ und vor der mit kath. und NS-<br />

Fahnen geschmückten Kathedrale singen Tausende die Nationalhymne und das Horst-Wessel-Lied;<br />

Bamberg, Erzbischof Jacobus Hauck ordnet für Pfarrgemeinden seine Diözese ein „Te Deum“ zum<br />

Dank an Gott für den Abschluß des Reichskonkordats…in dem sich <strong>Staat</strong> und Kirche einträchtigem<br />

Zusammenwirken gefunden haben.“,<br />

Berlin, Gründung „Reichsvertretung der deutschen Juden“ unter Dr. Leo Baeck (>10./16.9.35),<br />

Düsseldorf-Kaiserswerth, Diakonissenanstalt, Hundertjahr-Feier, Ansprache von Pastor Walter Jeep<br />

(Innere Mission) u.a.: „...rechte evangelische Menschen (seien eigentlich die), die den Totalitätsan-<br />

spruch dieses neuen Deutschen Reiches nicht nur am besten verstehen können, sondern auch am<br />

echtesten, treuesten zu verwirklichen fähig sind.“ Nach einer „Hitlerfahnen-Weihe im Kindergarten“<br />

des Diakonissen-Stammhauses, Hakenkreuzfähnchen schwenkend und die „Fahne hoch!“ singend<br />

marschieren über hundert kleine „Vaterlands- und Hitleranhänger“ durch Kaiserswerth. „Das Herz<br />

konnte einem aufgehen bei dem lieblichen Bild und der hellen Begeisterung von Deutschlands<br />

jüngster Zukunft. Gleich an der ersten Straßenecke begegneten wir einem SA-Führer. Der Mann<br />

grüßte freundlich und mit todernsten Gesichtchen streckten sich über 100 Ärmchen zum Gegengruß.“<br />

21.09. Berlin, Reichskanzler Hitler ruft „Arbeitschlacht“ zur Verminderung der Arbeitslosigkeit aus (Bereit-<br />

stellung weiterer RM 500 000 000 für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen)<br />

21.9./23.12. Leipzig, Reichsgericht, Reichstagsbrand-Prozeß geg. ,van der Lubbe u. Genossen’ (Genossen<br />

sind die bulgar. Kommunisten Ge<strong>org</strong>i Dimitroff, Blagoi Popoff, Wasili Taneff, KPD-MdR Ernst T<strong>org</strong>ler),<br />

Vorsitz. Richter ist Reichsgerichtspräsident Dr. Wilhelm Bünger; Ankläger sind Oberreichsanwalt<br />

Dr. Karl Werner (NSDAP) u. Landgerichtsdirektor Dr. Heinrich Felix Parrisius (Dr. P. wird später mit<br />

Wilhelm Eichler Stellvertreter von Volksgerichtshof-Chefankläger Paul Jorns), psychiatrischer Gut-<br />

achter von van der Lubbe ist Charité-Prof. Dr. Karl Bonhoeffer (Vater von Pastor Dietrich Bonhoeffer,<br />

Schwiegervater von Reichsjustizmin.-Prozeßbeobachter Dr. Hans v. Dohnanyi, Richter Erbgesund-<br />

heitsobergericht, 1942 Wissenschaftl. Senat Heeressanitätswesen) mangels Beweisen werden die<br />

Genossen am 23.12. freigesprochen. Obwohl zur Tatzeit Brandstiftung kein todeswürdiges Delikt war<br />

wird Marinus v. d. L. im Namen des Deutschen Volkes zum Tode verurteilt u. am 10.1.1934 enthauptet<br />

(1967 wird das Urteil auf 8 Jahre Zuchthaus „reduziert“, 1980 wird das Reichsgerichtsurteil komplett<br />

aufgehoben, doch der <strong>Staat</strong> legt Revision ein, 1983 lehnt der Bundesgerichtshof ein Wiederaufnahme-<br />

verfahren ab: zwar sei das Todesurteil wg. Brandstiftung „rechtswidrig“ gewesen, darum 1967 in eine<br />

Haftstrafe umgewandelt worden - dem 80jährige Bruder Johannes Markus van der Lubbe werden<br />

trotzdem die hohen Verfahrenskosten auferlegt) (>10.1.34/ 27./29.9.39/ 24.12.42/ 20.12.50/ 26.6.81)<br />

22.09. Reichstag akklamiert Reichskulturkammergesetz, die Reichskulturkammer („fördert eine einheitliche<br />

Kultur und regelt soziale und wirtschaftliche Belange aller Kulturschaffenden“ - Kulturkammerpräs. ist<br />

Propagandamin. Dr. Goebbels, Geschäftsführer, Gen.Sekr., Vizepräs. wird Hans Hinkel) besteht aus<br />

Reichsschrifttums- , (Präs. bis 1935 Hans Friedrich Blunck, danach Hanns Johst), Reichspresse- ,<br />

(Präs.bis 1945 Max Amann >24.4.35/ 15.4.36), Reichsrundfunk-, (Präs.bis 1939 Horst Dreßler-Andres<br />

>1950), Reichstheater-, Reichsmusik-, (1.Präs. Komponist Richard Strauss, dann Dr. Peter Raabe),<br />

Reichsfilm-, (Präs. bis 1945 Carl Auen) und der Reichskammer der bildenden Künste (nur in einer der<br />

Einzelkammern Aufgenommene können ihren Beruf ausüben, Nichtaufgenommene/ Ausgeschlossene<br />

haben praktisch Berufsverbot) (>18.8.34/ 09.1936/ 12.11.38/ 6.6.45/ 8.8.45/ 19.7.35/ 7.1.54/ 3.11.76)<br />

23.09. Frankfurt/M., Dr. Fritz Todt, Generalinspekt. für das dt. Straßenwesen, bei der feierlichen Übergabe<br />

von Spaten an 720 spalierstehende Arbeitslose u.a.: „Kameraden(!),…soeben kommt ihr vom Arbeits-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!