Das Gold von Maraskan - Darpatien
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Nähe, <strong>von</strong> wo aus er das Geschehen gut überblicken kann. Er wird sich sofort, wenn wir den Feind mit Pfeilen<br />
eindecken, den oder die feindlichen Magier vorknöpfen. Hesindian, traust Du Dir das zu?“<br />
„Ich denke ´chon. Wenn e´ nur ein Magier i´t reicht der Überraschung´momen´ woh´ aus, um ihn ´u be´iegen. Aber<br />
bei zwei oder ´rei Fein´en kann es ´chwer werden.“<br />
„Ich habe hier noch etwas Besonderes. Schlafgift.“ Ergänzte Alrik. „ein Tropfen da<strong>von</strong> auf die Pfeilspitze, und der<br />
Gardist schlummert binnen Sekunden, auch wenn man ihm nur einen Kratzer zufügt.“ Alrik grinste.<br />
„Sehr gut. Damit dürften Alvan und ich je zwei Gegner ausschalten können, noch bevor der Feind etwas merkt <strong>von</strong><br />
dem, was vor sich geht. Vielleicht auch mehr. Alrik, in meinem Plan wirst Du etwas weiter vorne postiert werden,<br />
in einer Mulde hinter einem Gebüsch, das Dir Sichtschutz bietet. Ich weiß, dass Du ein geschickter Messerwerfer<br />
bist. Wie ich annehme wird die Kutsche keine dreißig Schritt <strong>von</strong> Dir entfernt zum stehen kommen. Du kannst<br />
dann diejenigen angreifen, die sich in der Nähe der Kutsche befinden. Ich hoffe, dass die Gardisten ihrerseits<br />
versuchen werden, entweder uns Bogenschützen ausfindig zu machen, oder aber dass sie versuchen, einen Boten<br />
zurück zur Stadt zu schicken um Hilfe zu holen und Meldung zu machen. Vermutlich werden sie dann einen Reiter<br />
nördlich der Straße zurückschicken. Dort verläuft ein schmaler Pfad, gerade breit genug für einen ortskundigen<br />
Reiter. Der Pfad verläuft zwanzig Schritt hinter meinem Posten vorbei. Sollte ein Reiter ihn nehmen fällt das in<br />
meinen Aufgabenbereich.“<br />
„Der Plan ist Mumpitz“ moserte Sigismund. Die Kutsche wird einfach weiterfahren, auch wenn ein paar Gardisten<br />
sterben. Sie haben vermutlich den Auftrag, den Praioten mit höchster Dringlichkeit abzuliefern und werden daher<br />
wohl kaum anhalten, um ein paar Heckenschützen in einem finsteren Wald aufzuspüren. Ich würde meinen Leuten<br />
jedenfalls einen solchen Befehl geben. Insofern ist Dein Plan völlig unnütz.“<br />
„Genau damit rechne ich, dass sie sich so verhalten und nicht anhalten, wenn Alvan und ich das Feuer eröffnen. Sie<br />
werden weiterfahren und natürlich nicht mitten im Schussfeld stehen bleiben, so ganz ohne Deckung. Allenfalls<br />
werden einige berittene Begleiter das Gelände absuchen, aber die Kutsche wird natürlich weiterfahren. Deswegen<br />
wirst Du sie anhalten.“<br />
„Ich?“<br />
„Genau. Du nimmst diesen Wurfanker, den Alrik vorzüglicherweise in seinem Gepäck hat, Man kann ihn nicht nur<br />
auf eine Mauer werfen und dann an einem Seil daran hochklettern. In diesem Fall wirst Du das Seil an einer Pinie<br />
hinter Alriks Deckung festbinden, und wenn die Kutsche vorbeirast wirst Du den Anker in das Hinterrad werfen.<br />
Es müßte brechen, wenn das Seil sich strafft. Schließlich ist das ein gutes Seil, das auch einem starken Ruck<br />
standhalten müßte. Dann versteckst Du Dich im Gestrüpp- Zugleich wird Alrik die Verteidiger der Kutsche<br />
angreifen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dann wird er sich zurückziehen in unsere Richtung,<br />
hoffentlich verfolgt vom Rest der Kutsche. Alrik wird die Männer zu uns locken, wo wir sie erledigen werden. Und<br />
wenn noch einer oder zwei an der Kutsche bleiben sollen, dann machst Du dasselbe. Du greifst sie an, und wenn sie<br />
Deiner habhaft werden wollen ziehst Du Dich zurück.<br />
Gunelde wird sich versteckt halten – ich habe ein gutes Versteck für sie gefunden in der Nähe der Kutsche, nur<br />
etwa fünfzig Schritt entfernt. Wenn sie sicher ist, dass sich niemand mehr an der Kutsche befindet, der diese<br />
verteidigen kann, wird sie den Inquisitor befreien. Wenn die Kutsche bewacht bleibt, dann bleibt sie versteckt, bis<br />
wir die Gardisten erledigt haben.“<br />
„Alles klar. <strong>Das</strong> scheint zumindest mal ein Plan zu sein, der eine Chance auf Erfolg in sich birgt. Allerdings ein<br />
Plan, der noch einige Unwägbarkeiten enthält. Wir wissen nicht, wie viele Männer die Kutsche verteidigen.“<br />
analysierte Alrik.<br />
„Richtig. Ich gehe <strong>von</strong> sechs Berittenen aus. Mit dem Schlafgift sollten wir ohne Schwierigkeiten vier da<strong>von</strong> im<br />
Überraschungsmoment erledigen. Bleiben noch zwei, hinzu der Kutscher und ein weiterer Bewaffneter auf dem<br />
Kutschbock, möglicherweise ein Magier. In der Kutsche selbst dürften sich außer Selbfried nicht mehr als zwei<br />
Kämpfer befinden. Möglicherweise auch noch einer auf dem Dach der Kutsche. Mehr dürften es nicht sein, da die<br />
Kutsche sonst zu schwer und zu langsam wäre.“<br />
„Also gut. Wir haben Deinen Vorschlag gehört, Odilon. Ich schlage vor, dass wir jetzt abstimmen, ob wir das<br />
Wagnis eingehen wollen. Eine einfache Mehrheit entscheidet. Bei Stimmengleichheit werfen wir eine Münze. Ich<br />
bin dagegen, wegen eines Praiosfanatikers unser Leben aufs Spiel zu setzen.<br />
„Ich bin dafür.“ erwiderte Odilon und sah seine Tochter fordernd an.<br />
„Tut mir leid, Vater, ich muss Sigismund Recht geben. Es ist ein Wagnis, das wir vielleicht nicht lebend überstehen<br />
werden. Ich hab auch nicht vergessen, was die Praioten uns <strong>Maraskan</strong>ern ebenso wie vielen anderen Menschen<br />
angetan haben. Ich werde kämpfen, wenn es beschlossen wird, aber ich halte das Unternehmen für ein<br />
überflüssiges Wagnis.“<br />
Odilon sah seine Tochter enttäuscht an.<br />
„Ich meine wir können eine zwölfgöttergefällige Seele nicht einem so grausamen Schicksal überlassen. Wir haben<br />
eine Chance, und wir sollten es probieren“ stimmte Gunelde ab.<br />
„Du ha´t gu´ reden, du mu´t nich´ kämpfen. Da´ i´t reiner Wahn´inn. Ich bin dagegen.“ Tat Hesindian kund.<br />
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