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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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gelassen habt, dann reitet rasch nordwärts zum Treffpunkt, ihr solltet noch im Schutz der Dunkelheit dort<br />

ankommen, und Euch den folgenden Tag versteckt halten.“<br />

„Was machen wir mit Alvan?“ wollte Sigismund wissen.<br />

„Hesinde sei Dank wirkt so ein Versteinerungszauber nur eine begrenzte Zeit“ erläuterte Hesindian. „Die Gute wird<br />

<strong>von</strong> selbst wieder zu sich kommen... in ein paar Stunden.“<br />

„Und was soll die Kritzelei auf dem Gaul. <strong>Das</strong> ergibt doch keinen Sinn!“ wunderte sich Gunelde.<br />

„Eben. Sie ergibt keinen Sinn, und genau darin liegt der Sinn.“ Odilon genoß den Blick in die verdutzten Gesichter<br />

der Gefährten, ehe er fortfuhr. „Alles, was auf den ersten Blick unverständlich erscheint, aber nicht völlig wirr<br />

wirkt, regt die Phantasie an. Sie werden ergründen wollen, ob nun irgendwelche Praiosfanatiker ihren<br />

Ordensbruder befreit haben oder so in der Art. Gerade weil die Kritzelei sinnlos und völlig überflüssig ist, aber auf<br />

alle Fälle auffallend, werden sie sich fragen, was damit bezweckt wird. Daher werden sie meine Spur umso ernster<br />

nehmen. Die anderen Toten werde ich auch so zeichnen. Sollen die Verfolger doch ein Ritual dahinter vermuten<br />

oder so etwas, ist doch egal. Aber es wird ihre Aufmerksamkeit auf die falsche Spur locken. Sie sollen etwas zum<br />

Grübeln haben, Hauptsache sie merken nicht, dass die Kutsche bis hierher <strong>von</strong> Spuren <strong>von</strong> elf Pferden begleitet<br />

wird und ab jetzt nur noch <strong>von</strong> vieren. Und jetzt los, jede Minute ist kostbar.“<br />

„Was ist mit Dir?“ fragte Alrik.<br />

„Ich fahre mit der Kutsche nach Westen. Schön auffällig versteht sich. Dann werde ich sie irgendwo entsorgen, und<br />

mit den vier Pferden einen Bogen nach Norden schlagen und zu Euch stoßen. Allerdings erst morgen Nachmittag,<br />

die Büttel wollen ja beschäftigt sein bis das Schiff nach <strong>Maraskan</strong> ablegt... Sollte ich morgen Abend nicht dort sein,<br />

dann fahrt ihr ohne mich!“<br />

„Aber...“<br />

„Keine Widerrede! Aber ein bisschen <strong>von</strong> dem Schlafgift für meine Pfeile könnte ich schon noch gebrauchen. Man<br />

weiß ja nie, was einen hier noch alles erwartet.“<br />

Alrik reichte Odilon ein Tiegelchen mit einer dunkelbraunen Flüssigkeit. „<strong>Das</strong> dürfte wohl für zwanzig Pfeile<br />

genügen. Vielleicht hilft es Dir, einmal feindliche Linien zu durchbrechen, nur gegen eine ganze Armee ist es<br />

natürlich zu wenig. Aber ich nehme an Du weißt, was Du tust. Viel Glück und Phex mit Dir.“ Alrik hob die noch<br />

immer versteinerte Alvan auf sein Pferd und stieg dahinter in den Sattel. Mit einem Wink brachte er die Gefährten<br />

dazu, es ihm gleich zu tun. Sigismund half Selbfried beim Aufsteigen und nahm die Zügel <strong>von</strong> dessen Pferd – der<br />

Inquisitor war zu erschöpft und <strong>von</strong> der Folter gezeichnet, als das er selbständig reiten konnte. Auch Gunelde und<br />

Hesindian stiegen auf die Pferde. Alrik führte die Schar an, die sich auf einem Bachlauf durch den Wald nordwärts<br />

hielt.<br />

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