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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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echten Arm vorbei. Odilon konnte die brennende Wunde klaffen spüren. Ausgerechnet der rechte, der<br />

Schwertarm.... Dennoch, besser gestriffen als durchbohrt!<br />

Mit zusammen gebissenen Zähnen zog er Wandelur und sprang auf "sein" Shadif, das nervös neben ihm herum<br />

tänzelte. Kaum war er im Sattel, griff seine Gegnerin erneut an, einen wilden Fluch auf den Lippen. Odilon lenkte<br />

das Pferd geschickt zur Seite und hieb der Oronierin das Schwert über den Helm. Erneut konnte sie mit ihrem<br />

Schild parieren - verdammt, die Kleine focht wirklich gut. Eine wüste Rangelei aus Mensch und Pferd setzte ein,<br />

die erst endete, als die Gardistin wie unter einem unsichtbaren Hieb aufstöhnte. <strong>Das</strong> musste ein Zauber <strong>von</strong><br />

Hesindian gewesen sein. Allerdings wirkte sie da<strong>von</strong> kaum beeindruckt. Sie schleuderte ihre Lanze in Odilons<br />

Richtung - der sich hastig unter dem Wurf wegduckte - und griff zum Khunchomer. Odilon lächelte grimmig. Von<br />

gleich zu gleich - das gefiel ihm doch schon viel besser.<br />

Alrik schlug mit seinem Schwert auf den gestürzten Gegner ein, der sich allerdings wieselflink zur Seite rollte.<br />

Schlamm spritzte auf, und der Friedwanger hatte Mühe, selbst auf den Beinen zu bleiben. Aus den Augenwinkeln<br />

sah er, wie ein dritter Lanzenreiter herbei eilte, während an der Kutsche selbst der Armbrustschütze damit<br />

beschäftigt war, das Seil des Wurfankers durchzuhacken.<br />

Verdammt, es war vielleicht doch keine gute Idee gewesen, das Kutschenrad nicht zu zerstören.<br />

"Hesindian, kümmere du dich um ihn!" rief Alrik und deutete mit dem Schwert auf den Gardisten, der gerade<br />

umständlich aufstand und seinen Khunchomer hob.<br />

Der Friedwanger fing dessen Pferd ein, steckte die Klinge in die Scheide und schwang sich in den Sattel. Der<br />

Lanzenreiter war nun buchstäblich zum Greifen nah. Alrik schüttelte sein Wurfmesser aus dem Ärmel und<br />

schleuderte es dem Angreifer ins Gesicht. Er konnte nicht sehen, welche Wirkung es dort verursachte, aber<br />

zumindest hob der Mann nun seine Lanze und zügelte sein Pferd. Dessen Flanke prallte gegen den Hals <strong>von</strong> Alriks<br />

Shadif und drängte es ein wenig zur Seite.<br />

Kurzentschlossen hieb Alrik mit Rabenfraß, seiner treuen Kusliker Klinge, auf den Helm des Mannes ein. Auch<br />

dieser wehrte den Schlag geschickt mit dem Schild ab. Funken sprühten. Der Oronier musste seine Lanze fallen<br />

lassen und zum Khunchomer greifen.<br />

Erneut stieß Alrik zu - in den Hals des gegnerischen Shadif. <strong>Das</strong> war zweifelsohne unehrenhaft, aber lieber wollte<br />

er zuerst zuschlagen, bevor sein Gegenüber auf die gleiche Idee kam. <strong>Das</strong> Tier brach zusammen und der Rotmantel<br />

sprang aus dem Sattel, bevor er unter dem Pferd begraben werden konnte.<br />

Alrik sah, wie die Kutsche genau in diesem Moment wieder anfuhr und gab seinem Ross die Sporen.<br />

Odilon focht unterdessen mit der hübschen Gardistin, deren Kampfstil etwas <strong>von</strong> der einer Wildkatze an sich hatte.<br />

Selbst er, der erfahrene Veteran, konnte einige Hiebe und Finten nur mit äußerster Mühe abwehren. Vor allem der<br />

Schild machte die Gardistin zu einer schwer zu knackenden Gegnerin, auch wenn sie ihr Pferd nur noch mit<br />

Schenkeldruck lenkte und er seine Linke am Zügel hatte. Am Rande bekam er mit, wie Hesindian unter einem<br />

schweren Treffer an der Schulter aufschrie und ein weiterer Gardist sich zu Fuß näherte. Nein, er durfte hier keine<br />

Zeit vertändeln. Mit seiner "Spezialität", der Bärentatze, deckte er die Reiterin ein, die sich eingeschüchtert unter<br />

ihrem Schild versteckte. Dann stieß er in die darunter entstandene Lücke hinein - Rondra sei Dank hatte Wandelur<br />

diesen Vorteil gegenüber einem plumpen Khunchomer. Die Frau schrie auf und senkte ihren Schild instinktiv<br />

etwas, um diese Schwachstelle zu schützen. Ein weiteres Mal pfiff das Schwert des Baernfarners durch die Luft.<br />

Der Khunchomer zuckte hoch, um zu parieren. Odilon lachte in sich hinein. Er hatte diesen Spalthieb bereits einige<br />

male ausgeführt, um seiner Gegnerin weiß zu machen, dass dies seine bevorzugte Angriffsmethode sei. Erneut<br />

änderte er die Schlagrichtung und bohrte die Spitze Wandelurs in die Kehle seiner Gegnerin. Erstaunt sah diese den<br />

Stahl an, über den nun ihr dunkles Blut sprudelte. Dann rutschte sie leblos aus dem Sattel.<br />

Odilon riss das Shadif herum, ritt auf Hesindians Gegner zu und fällte ihn mit einem einzigen, gewaltigen Hieb.<br />

Der andere Gardist griff sich ein herumtänzelndes herrenloses Shadif und schwang sich auf dessen Rücken. Nach<br />

einigen Herzschlägen hatte er den Pfad nach Norden erspäht und galoppierte in diese Richtung.<br />

"Hesindian, mein Bogen!"<br />

Der Magus reichte ihm die Waffe. Odilon sprengte dem Flüchtenden hinterher, riss einen Pfeil aus dem Köcher,<br />

legte an und schoss. Der Rotmantel schrie auf, als ihn der Pfeil im Rücken traf, blieb aber im Sattel. Erst das zweite<br />

Geschoss warf ihn herunter. Der Baernfarn preschte mit seinem Pferd über den Gestürzten hinweg.<br />

Alrik flog auf dem Rücken seines Shadif die Straße entlang. <strong>Das</strong> Wäldchen hatte er längst hinter sich gelassen und<br />

selbst der Regen hörte auf. Die Wolken verzogen sich und mattes Mondlicht erhellte die selemische Finsternis um<br />

ihn herum. Phex ließ ihn eben nicht im Stich.<br />

Vor sich konnte er nun wieder die Kutsche erspähen, die er einen Augenblick lang aus den Augen verloren hatte.<br />

Immerhin, zu Pferd war er eindeutig schneller als dieser klobige Kasten - ein solider Gefängniswagen, wie er ihn<br />

nur zu gut kannte, mit vergitterten Fenstern an den Seiten und einer eisenbeschlagenen Tür auf der Rückseite, die er<br />

bereits im fahlen Mondlicht leuchten sehen konnte.<br />

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