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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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Alvan entschwand aus den Blicken der drei am Strand verbliebenen Männer. Marajin ließ seinen Blick über das<br />

Meer schweifen.<br />

„Seht nur! Auf der Nachtwind lassen sie Boote zu Wasser. Sie bringen jetzt alle Güter für die Rebellen an Land.<br />

Wahrscheinlich wollen sie bald aufbrechen, bevor vielleicht noch die Verderbten in Jergan auf die Idee kommen,<br />

noch einmal ein Patrouillenschiff auszusenden, um zu sehen, warum <strong>von</strong> den Nuranern keiner mehr zurück<br />

gekommen ist. Ja, ist wohl auch besser so. Wir sollten zusehen, dass wir bis Mittag verschwunden sind.“<br />

Langsam kam auch Leben ins Lager der Rebellen. So nach und nach vernahm man Stimmen <strong>von</strong> den Schlafstätten<br />

der Rebellen. Alrik weckte Gunelde und den Inquisitor, während Odilon bei Marajin am Strand blieb. Alvans erster<br />

Tauchgang blieb ohne Erfolg. Es war noch recht dunkel im Wasser und Alvan konnte nicht sehr weit sehen. Alvan<br />

schwamm nach Odilons winken fünf Schritt weiter nach Norden und probierte es noch einmal.<br />

„Was macht ihr denn so früh am Strand?“ wollte Selbfried wissen.<br />

„Wir suchen den Schatz vom Tal der Glühwürmchen. Gunelde, was meinst Du? Wenn Du Dir vorstellst, das hier<br />

wäre früher Land gewesen, erst später hat eine Flutwelle das Ufer ins Landesinnere verschoben, könnte das dann<br />

hier so ähnlich aussehen wie in Deinem Traum?“<br />

„Ähm, irgendwie schaut <strong>Maraskan</strong> für mich überall gleich aus. Ich weiß nicht so recht. Es könnte sein. Zumindest<br />

sehe ich nichts, was nicht absolut dagegen sprechen würde. Aber ich kann das jetzt wirklich nicht sagen.“<br />

„Könnte der Trommelbaum nicht direkt am Ufer gestanden sein?“<br />

„Ich habe kein Wasser gesehen. Obwohl... etwas sandig war der Grund immerhin. Vielleicht war es doch ein<br />

Strand.“<br />

„Stell Dir vor Du stehst dort, wo Alvan jetzt schwimmt. Aber das ist alles Land, und dort wo Alvan ist steht ein<br />

Trommelbaum. Du blickst ins Landesinnere. Könnte es so ausgesehen haben?“<br />

„Ja. <strong>Das</strong> könnte sein. Den markanten Gipfel dort, den habe ich gesehen.“<br />

„Also zumindest die grobe Richtung stimmt.“, sagte Alrik<br />

„<strong>Das</strong> hat noch nicht so viel zu bedeuten. <strong>Das</strong> gesamte Tal der Glühwürmchen verläuft in dieser Richtung, und ob<br />

das etwas mehr im Landesinneren gewesen ist oder nicht kann man schon kaum abschätzen, wenn man selbst hier<br />

war, und nicht bloß da<strong>von</strong> geträumt hat.“, gab Odilon zu bedenken.<br />

„Richtig. Aber es könnte sein. Darum probieren wir es hier.“<br />

„Heda, schöne Meerjungfrau, was machst Du denn hier? Magst Du nicht ins Boot kommen und Dich aufwärmen?“<br />

feixte einer der Schmuggler im Ruderboot, als Alvan unmittelbar neben dem Boot auftauchte.<br />

„Lass die anzüglichen Bemerkungen, Adubred! Du redest nicht nur mit einer Dame, sondern zudem mit einer<br />

Priesterin der Zwillinge!“ Meldorjin wies den Matrosen zurecht. „Aber die erste Frage stellt sich auch mir. Obwohl<br />

mir durchaus klar ist dass so ein morgendliches Bad belebend wirken kann gehe ich nicht da<strong>von</strong> aus, dass dies der<br />

Zweck Deines Aufenthaltes im Wasser ist.“<br />

„Ja. Ich suche nach einem Trommelbaum. Hier im Wasser.“<br />

„Nach einem Trommelbaum? Na, wenn Du den suchst. Der hat uns schon oft genug beim Anlegen gestört.<br />

Versuche es mal zwölf Schritt weiter draußen. Aber warum...“ Meldorjin sprach nicht zu Ende. Alvan war bereits<br />

in die angegebene Richtung geschwommen. Meldorjin hieß seine beiden Ruderer, Alvan zu folgen. Der<br />

Neuernannte Schmugglerkapitän war neugierig geworden.<br />

Alvan tauchte. Zwei, Drei, Vier Schritt tief. Da tauchte aus dem trüben Wasser plötzlich ein kahler Baum auf. Die<br />

Äste des Trommelbaumes wirkten gespenstisch unheimlich. Alvan schwamm weiter auf den Baum zu. Sie bekam<br />

einen Ast zu fassen und zog sich daran entlang zum Stamm hin. Tatsächlich, der Trommelbaum war hohl. Luft. Sie<br />

brauchte Luft.<br />

Alvan schwamm senkrecht nach oben. Jetzt, da sie wusste, wo sie suchen musste, würde sie den Baum gleich<br />

wiederfinden. Nur zuerst einmal tief Luft holen. Alvans Kopf durchstieß die Wasseroberfläche, und die Halbelfe<br />

japste nach Luft. Sie ließ sich gehörig Zeit, um wieder zu Atem zu kommen, denn ihr nächster Tauchversuch, das<br />

wusste sie, würde sie in das innere des hohlen Trommelbaumes führen.<br />

„Alvan! So warte doch. Was suchst Du bei dem Trommelbaum?“ rief Meldorjin.<br />

„Den Schatz!“ antwortete Alvan. Noch einmal holte sie tief Luft, dann tauchte sie in die Tiefe. Sie erreichte die<br />

obersten Äste des Trommelbaumes. Verflucht, war der Baum eng. Der Stamm maß einen halben Meter im<br />

Durchmesser. Alvan würde im inneren des Baumes nicht umdrehen können. Sie würde rückwärts heraustauchen<br />

müssen. Aber die Halbelfe verschwendete keine weiteren Gedanken daran. Der Schatz! Die Neugierde in ihr war so<br />

groß, dass sie darüber die Gefahr vergaß. Alvan hatte den Grund des Stammes erreicht. Der Druck auf ihren Ohren<br />

und ihren Zähnen war kaum mehr zu ertragen. Ihre Hände tasteten den Boden ab. Da! Etwas tönernes ertasteten<br />

ihre Finger. Der Krug! Weiter tasteten ihre Finger über den Boden. Ein Ledersäckchen! Na da<strong>von</strong> würde nicht viel<br />

übrig sein nach einigen Jahren im salzigen Wasser des <strong>Maraskan</strong>sundes. Aber die Steine mussten noch da sein.<br />

Vier Steine hatte Alvan schließlich ertastet, als sie sich dazu entschloss, aufzutauchen. Es war ein verdammt<br />

ungutes Gefühl, rückwärts zu schwimmen und sich im stockfinsteren Inneren des Stammes nach oben zu schieben.<br />

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