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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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heute hast du noch mal Glück gehabt. Dafür werden sie dir einen Orden umhängen. Wenn ich könnte, würde ich<br />

dich damit erdrosseln. Laut sagte er: "Wunderbar, bei der Ersäuferin. Ich finde, es riecht sehr würzig, wie Tabak.<br />

Verpassen wir der alten Tante noch ein paar Schuss. Ich persönlich ziehe nämlich den Geruch <strong>von</strong> verbranntem<br />

<strong>Maraskan</strong>erfleisch vor..."<br />

"Wie? Nein, mein werter Steinbrecher, das wäre reine Munitionsverschwendung. Den Bureaukraten in Jergan muss<br />

ich nachher eh wieder jede verschossene Kugel einzeln begründen. Der Schmugglerkahn hat den Todesstoß auch so<br />

schon erhalten. Eine gute Leistung, nein, eine hervorragende Leistung, auch <strong>von</strong> der Besatzung. Seht Ihr, die<br />

ständigen Gefechtsübungen machen eben doch Sinn. Außerdem sagt mir mein Instinkt, dass es bald schlechtes<br />

Wetter geben wird. Gespür, das ist das, worauf es ankommt. Was Euch übrigens fehlt, Steinbrecher. Nun ja, noch.<br />

Ich hoffe, Ihr habt diesbezüglich heute wieder ein wenig dazu gelernt, ja? Also, machen wir, dass wir in den Hafen<br />

kommen, unsere Aufgabe hier ist erledigt. Sollen sich die Karmothgardisten darum kümmern, die Überlebenden<br />

gefangen zu nehmen. Ich möchte nicht, dass diese blutigen Krüppel mir das Deck versauen..."<br />

"Wie Ihr meint, Käpt´n!"<br />

Die Dämonenkrone wendete majestätisch und fuhr hinaus auf die offene See, zwei gewaltige und eine kleinere<br />

Rauchsäule über der Bucht zurücklassend.<br />

Meldorjin blinzelte in den Rauch, der <strong>von</strong> überall aus den Luken her quoll. Selbst durch das Tuch, dass er sich wie<br />

seine Leute um den Kopf gebunden hatte. <strong>Das</strong> gute Rauschkraut, der erlesene Sinoda-Tabak. Vegsziber würde ihn<br />

umbringen, wenn er erfuhr, was gerade mit seiner Ladung passierte. Aber das Zeug qualmte tatsächlich, als stünde<br />

das Schiff in hellen Flammen. Und die List hatte funktioniert.<br />

Die feindliche Bireme wurde kleiner und kleiner und war schließlich nur noch ein weißes Segel über den Wellen.<br />

Die <strong>Maraskan</strong>er lachten leise in sich hinein und starrten mit glasigen Augen ins Nirgendwo. Irgendwie schienen sie<br />

gerade sehr glücklich mit sich und mit der Weltenscheibe im Reinen zu sein. "Löscht jetzt das Feuer"<br />

kommandierte der Erste Offizier. "Und hört auf, das ganze Zeug einzuatmen. Bei der Schönheit der Welt, mir ist<br />

selbst schon ganz schummrig. Höchste Zeit, sich um Rurmanjinns Leute auf der `Maraske´ zu kümmern."<br />

„Weibel Berschin!“ rief Melzior. „Hast Du bemerkt was draußen in der Bucht geschehen ist?“ Melzior hatte <strong>von</strong><br />

Berschin den Auftrag erhalten die Bucht zu observieren. Schließlich war ja im Laufe des Tages mit Entsatz aus<br />

Jergan zu rechnen. Schließlich galt es ja auch noch, ein Schmugglerschiff aufzubringen.<br />

„Mache er Meldung“ herrschte Berschin den Soldaten an.“<br />

„Mir scheint da draußen war ein Seegefecht im Gange. Bei dem diesigen Wetter und den zahlreichen Klippen, die<br />

die Sicht versperren war nicht viel zu sehen. Aber ein Schiff der Schmuggler – es hat eine maraskanische Flagge,<br />

auch wenn es sonst nicht der Beschreibung des gesuchten Schiffes entspricht – ist vor der Küste auf ein Riff<br />

aufgelaufen und droht auseinander zu brechen. Die Verfluchten Zwillingsanbeter versuchen gerade zur Küste zu<br />

schwimmen. Ein Schiff aus Jergan hab ich auch gesehen. Ich meine fast, es verfolgt ein zweites Schmugglerschiff,<br />

aber das war nicht genau zu erkennen.“<br />

„Gut. Ein Schiff weniger, das dieses Pack hat. Aber auch wiederum gar nicht gut. Sagtest Du diese Bastarde<br />

schwimmen ans Ufer?“<br />

„Ja!“<br />

„Verdammich! Wir haben gerade mal noch fünfzehn Mann, <strong>von</strong> diesen verfluchten Rebellen in der Kapelle ist<br />

allemal noch dieser Magus lebendig, und dann kommt da auch noch dieses Schmugglerpack an Land<br />

geschwommen! Herrje, das ist ja zum verzweifeln.“ Berschin sprach jetzt wieder lauter, so dass alle verbliebenen<br />

Soldaten, die sich versammelt hatten, ihn hören konnten. „Wir lassen die Klause erst einmal Klause sein.<br />

Vermutlich haben diese Käferfresser genug damit zu tun, ihre Überlebenden zu zählen. Die Schmuggler sollten wir<br />

niedermachen, bevor sie das Ufer erreicht haben. Als Schwimmer dürften sie gute Ziele bieten. Wenn das Pack erst<br />

einmal an Land ist wird es ungleich schwieriger. Also, Jungs! Macht die Bogen bereit und dann ans Ufer! Hasman<br />

und Ergobrecht, ihr behaltet die Klause im Auge. Wenn sich etwas tut macht ihr Meldung!“<br />

Als Odilon mit Andromejia auf dem Arm die Kapelle betrat sah er erst einmal den Lauf einer Armbrust unter seiner<br />

Nase. Als der Inquisitor Odilon erkannte senkte er die Armbrust.<br />

„Von Baernfarn! Ihr lebt! Praiosdank, wir haben uns schon Sorgen gemacht!“<br />

„Wie ich sehe steht die Kapelle noch. Wir hatten Unterstützung <strong>von</strong> Rebellen. Naja, zumindest <strong>von</strong> einer. Die Frau<br />

ist verletzt, wir müssen ihr helfen.“ Erst jetzt bemerkte Odilon, dass die Frau offenbar vor Schmerzen das<br />

Bewusstsein verloren hatte.<br />

„Fragt sich nur wie. Gunelde braucht gleichermaßen Hilfe. Wir sind so gut wie wehrlos, wenn die<br />

Dämonenknechte noch einmal angreifen. Ich frage mich ohnehin, warum sie innehalten, jetzt, nachdem der Zugang<br />

zur Klause nicht mehr versperrt ist. Ich denke, Ihr solltet einmal nach Eurer Tochter sehen. Alrijiana wird sich der<br />

Rebellin annehmen, und ich werde mal erspähen, was der Feind treibt.“<br />

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