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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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der Reaktion erkannte Alvan jedoch, dass es diesen Rurmanjinn also tatsächlich gab. <strong>Das</strong> fing also gar nicht mal so<br />

schlecht an.<br />

„Still. Da draußen rührt sich was!“ warnte Haldorban.<br />

Tatsächlich war in der Dunkelheit schemenhaft eine Gestalt zu erkennen, die den Pfad zur Klause hin entlang<br />

hastete. Auf einen Wink Sturmfejians machte Farjion sich bereit und stellte sich mit seinem Blasrohr in drei Schritt<br />

Entfernung <strong>von</strong> der Tür auf. Die Gestalt – Haldorban erkannte eine Frau – war offenbar nicht sehr um Heimlichkeit<br />

bemüht. Offenbar rechnete sie nicht damit, hier jemanden vorzufinden. Die Klinke wurde herabgedrückt, die Türe<br />

aufgeschoben, und im Mondlicht sahen die Gefährten die Frau. Sie war nur mit einem leichten Dolch bewaffnet.<br />

„Erstarre!“ rief Farjion.<br />

Die Frau rührte sich nicht. Sie wirkte überrascht hier nicht allein zu sein, aber sie reagierte wie es alle <strong>Maraskan</strong>er<br />

gelehrt wurden. Mit dem Befehl Erstarre wurde kein Scherz gemacht. Wer sich, so angesprochen, dennoch<br />

bewegte, hatte keinen Grund, sich zu beschweren, wenn er im nächsten Augenblick einen Dolch in der Kehle hatte.<br />

„Erkläre Dich. Was willst Du hier?“ fragte Farjion.<br />

„Estibora!“ rief Alvan aus, die die Matrosin <strong>von</strong> der Nachtwind als erste wieder erkannte.<br />

„Alvan! Du lebst? Ich hatte Dich schon auf dem Grund des Sundes geglaubt!“<br />

„Ruhe hier!“ Erst jetzt bemerkte Estibora, dass die Priesterin und ihre Gefährten nicht allein waren, sondern ebenso<br />

wie sie bedroht wurde.<br />

„Estibora also. Du kennst diese Garethjas also. Woher?“<br />

„Von der Nachtwind. Sie fuhren mit uns über den Sund. Die Priesterin wollte nach Jergan, in die Gegend <strong>von</strong><br />

Jergan. Moment mal, dich kenne ich doch auch. Hab ich Dich nicht schon mal gesehen. Du gehörst doch zu den<br />

Sira Jerganak?“<br />

„Kann es sein dass Du zu viel weißt?“ fragte Farjion drohend.<br />

„Was... wir gehören doch zu Euch. Hast Du vergessen, dass die Sira Jerganak ebenso wie andere Rebellen <strong>von</strong> der<br />

Nachtwind beliefert? Mit Waffen, Nahrung, Werkzeug aus Sinoda?“<br />

„Du gehörst zur Nachtwind? Zu Vegszibers Mannschaft?“ fragte Sturmfejian ungläubig.<br />

„Ja, gehört sie. Ich erkenne sie wieder. Ich habe sie einmal am Lagerplatz gesehen, beim Entladen. Ja, ich erkenne<br />

sie wieder.“ Bei Alrijianas Worten atmete Estibora hörbar auf.<br />

„Dann sind diese komischen Gestalten also tatsächlich keine Garethjas, keine Feinde <strong>Maraskan</strong>s?“<br />

„Nein, ja, aber auf alle Fälle sind sie keine Feinde <strong>Maraskan</strong>s. Die Halbelfe ist eine Priesterin der Zwillinge, aber<br />

sie wird halt <strong>von</strong> Garethjas begleitet. Sie wollten mit Kapitän Vegsziber nach <strong>Maraskan</strong> segeln und dort den<br />

Tempelschatz <strong>von</strong> Jergan bergen.“<br />

Sturmfejian lachte nicht, auch wenn Alvan diese Reaktion beinahe erwartet hatte. „Was wollt ihr mit dem Schatz?“<br />

wollte er wissen. Alvan meinte aus der Reaktion herauszulesen, dass der Rebell den Schatz im Tal der<br />

Glühwürmchen als existent annahm.<br />

„Soweit sich <strong>Gold</strong> darin befindet soll damit der Widerstand finanziert werden, namentlich die Ausrüstung und<br />

Versorgung der Schmuggler der Nachtwind, die ihrerseits für die Versorgung der Rebellen im Dschungel<br />

unabdingbar sind“ erläuterte Alvan, ohne dabei näher auf den Grund der Vereinbarung einzugehen. „Alles andere<br />

soll in die Obhut des Tempels der Zwillinge gebracht werden. Und dann ist da natürlich noch das Grab <strong>von</strong><br />

Guneldes und Alriks Großvater. Ich habe den beiden versprochen, ihnen bei der Bergung der sterblichen Überreste<br />

ihres Ahnen zu helfen, wofür sie mir bei der Bergung des Tempelschatzes zur Seite stehen. Schließlich soll sich<br />

beides am selben Ort befinden.“ Alvan ging lieber gleich auf beide Ziele ein, die sie hier verfolgten, sonst würden<br />

die Rebellen noch glauben sie würden sie anlügen, nachdem ja Gunelde zuvor nur <strong>von</strong> der Suche nach dem Grab<br />

ihres Großvaters gesprochen hatte.<br />

„So, ihr wolltet also den Schatz im Tal der Glühwürmchen heben. Einen Schatz, den schon viele gesucht haben,<br />

und den es vielleicht gar nicht gibt.“ Sturmfejian schien nicht wirklich überzeugt zu sein <strong>von</strong> der Möglichkeit der<br />

Nichtexistenz des Schatzes. „Warum habt ihr Euch dann <strong>von</strong> Kapitän Vegsziber getrennt?“<br />

„Wir wollten zuerst noch unsere Mitreisende Gunelde befreien, die in Gipflak gefangen gehalten wurde“ erklärte<br />

Alvan.<br />

„Wir dachten schon Alvan und ihre Gefährten würden schon auf dem Grund des <strong>Maraskan</strong>sund liegen. Daher<br />

befahl Vegsziber, allein nach dem Schatz zu suchen.“ Estibora stockte. „Sie... die Samthandschuhe... sie haben uns<br />

erwischt. Alle haben sie gefangengenommen. Nur ich konnte fliehen.“<br />

„Wie konnte das passieren?“<br />

Ich... ich weiß es nicht. Die Samthandschuhe haben überall ihre Spitzel. Sie mussten über uns und unsere Pläne<br />

informiert worden sein. Vielleicht war es zu auffällig bei diesem Kartenhändler nach einer Karte für das Tal der<br />

Glühwürmchen zu fragen. Sie haben Algorjin erschlagen. Vegsziber, Marakejian, Alrech und Grojiana haben sie<br />

gefangen. Mögen die Zwillinge ihnen ein gütiges Schicksal zugedacht haben.“<br />

„Aber...“ Alvan konnte dem noch nicht ganz folgen. „Woher wusstest Du dann dass Du uns hier finden würdest?“<br />

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