Das Gold von Maraskan - Darpatien
Das Gold von Maraskan - Darpatien
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„Du wirst es nicht bereuen. Keine Frau auf der Welt wird dich so verwöhnen können wie ich, und Dir dennoch<br />
Deine Freiheiten lassen.“ Alvan öffnete ihre Bluse langsam, aufreizend. Sie setzte sich auf Sigismund, warf ihre<br />
Bluse neckisch dem Helligfarn ins Gesicht.<br />
Sigismund schüttelte den Kopf um die Bluse <strong>von</strong> seinen Augen zu entfernen. „Aber... die anderen sind draußen und<br />
könnten hereinkommen...“<br />
„Keine Sorge. Dafür wird Gunelde schon sorgen, dass wir hier ungestört sind.“ Alvan beugte sich nach vorne,<br />
kuschelte sich zu Sigismund, küsste ihn. „Du musst Dich nicht jetzt entscheiden. Morgen ist auch noch ein Tag.<br />
Aber lass Dir beweisen, dass Du es nicht bereuen wirst.“<br />
Sigismunds Widerstand erlahmte, als Alvans Finger kundig über seinen Körper glitten. Verdammt, er liebte diese<br />
Halbelfe, und er würde ihr wohl auch diesen Wunsch erfüllen. Auch wenn sämtliche Alarmglocken in ihm<br />
schrillten und ihn warten, dass das nimmermehr gut gehen könnte. Bei Rahja, sei es wie es sei. Schließlich hatte<br />
Alvan ihm ja soeben gesagt, dass er die Gesetze Travias nicht immer einhalten müsse. Jetzt endlich hatte er<br />
erreicht, wonach ihm seit einem halben Jahr gelüstete, da wollte er doch nicht auf einmal moralischer werden als<br />
Odilon. Sigismunds Blick nahm erst jetzt den im Halbdunkel sonnengebräunten und schweißnass vor Erregung<br />
glänzenden Körper der Edlen war. Bei Rahja, diese Edle begehrte er tatsächlich mehr als jede andere zuvor. Im<br />
Vergleich mit anderen Frauen, Alrike zum Beispiel, spielte Alvan in einer anderen Liga.<br />
Alvan bewegte sich sacht nach unten. Ihre Finger spielten mit Sigismunds Gürtelschnalle, öffnete sie. Sigismund<br />
spürte die warme feste sich sanft bewegende Hand auf seinem Rahjastolz. „Nicht, Alvan. Ich kann nicht... ich kann<br />
mich nicht mehr halten...“ Alvan hielt nicht inne. Sie störte sich nicht daran, als die ganze aufgestaute Begierde<br />
Sigismunds sich entlud. Sie zog ihm lediglich noch seine schwarze Pluderhose aus, während sie nicht vergaß, ihn<br />
zugleich weiter zu liebkosen und zu streicheln. Zärtlich biss sie ihm in den Bauchnabel, die Brustwarzen, den Hals,<br />
das Kinn. Sigismunds Körper spannte sich vor Erregung, Fast hätte er aufgestöhnt, als er die raue Rahjasbehaarung<br />
über die seine Gleiten spürte, als das warme weiche Paradies ihn umschloss. Er schloss die Augen, er wollte diese<br />
vollendete Empfindung nicht durch irgendwelche Sinneseindrücke stören, wollte nur genießen, in welch höchste<br />
Sinnesfreuden Alvan ihn zu versetzen vermochte. Nichts störte die rahjagefällige Zweisamkeit, allein das Licht des<br />
Madamals, stummer Begleiter aller Liebenden, sah Alvan und Sigismund bis spät in die Nacht zu.<br />
***<br />
Vegsziber gönnte sich keine Rast. Er musste seine Gefährten auf der Nachtwind warnen. Verflucht, warum war er<br />
nicht standhaft geblieben. Wäre er der Mann gewesen für den er sich immer selbst gehalten hatte, er hätte auch auf<br />
der Folter nicht gestanden. Vegsziber machte sich Vorwürfe, dass er seine Mannschaft verraten hatte. Diese <strong>von</strong><br />
Bruder Phex beschissene <strong>Gold</strong>gier! Er hatte das Schicksal seiner Mitstreiter auf dem Gewissen. Und vielleicht auch<br />
bald das Schicksal der verbliebenen Matrosen auf der Nachtwind. Und dabei hatte er noch einmal Glück gehabt,<br />
dass er Bruder Boron <strong>von</strong> der Schaufel gesprungen war. Die Zwillinge hatten doch für alle Eventualitäten<br />
vorgesorgt, alle Widrigkeiten mit einkalkuliert in den großen Schöpfungsplan. Auch dass einer der Folterknechte<br />
dem Freien Königreich <strong>Maraskan</strong> die Treue hielt. In der Nacht nach der Folter hatte dieser treue Geselle seine<br />
Zellentür geöffnet und ihn ins Freie geführt. Vegsziber dankte den Zwillingen für diese weise Voraussicht und<br />
hatte sich flugs aus dem Staub gemacht. Er hatte den Mann gebeten, auch seine Gefährten zu befreien. Dann<br />
musste er aufbrechen, er musste sich beeilen um Mylendijians Klause zu erreichen bevor diese dreizehnmal<br />
verfluchten Söldner des Fürstkompturs Meldorjin eine Falle stellen konnten, und wenn er die ganze Nacht hindurch<br />
rennen müsste. Zur Abwechslung hatte er dieses Mal Glück. Auf seiner Flucht war ihm kein Büttel begegnet, auch<br />
die Mauer <strong>von</strong> Jergan, die er erkletterte und die er auf der anderen Seite in die Fluten der Hira sprang, war nicht<br />
ausreichend bewacht. Niemand hatte ihn gesehen. So war er jetzt durchnässt, barfüßig und unbewaffnet. Aber er<br />
war in Freiheit und auf dem Weg nach Süden um Meldorjin zu warnen. Und der Weg zur Klause war in fünf<br />
Stunden zu schaffen.<br />
Bei allen Gehörnten, hätte Schwester Hesinde Dir nicht ins Hirn geschissen, hättest Du durchschaut, dass der<br />
einzigste Zweck Deiner Freilassung es war, das Du uns zur Klause führst, dachte Pervaljin Dracostis, der Magier,<br />
der Vegsziber hoch oben in den Lüften in Gestalt eines Roten Marans verfolgte.<br />
***<br />
Die größte Gefahr für ein jedes Unterfangen ist es wenn man sich sicherer fühlt als man ist. Eigentlich hätte Odilon<br />
das wissen müssen. Aber sie waren hier in einem Sanktuarium. An einem heiligen Ort, den keine unheilige Kreatur<br />
betreten konnte. Und nachdem auch noch das Ablenkungsmanöver mit dem Boot die Karakilim auf die falsche<br />
Fährte gelockt hatte, hatte sich die Anspannung der Gefährten gelöst. Sie fühlten sich ungemein beruhigt, erstmals<br />
seit langem wieder sicher, und kaum merklich ließ im gleichen Maße auch die Wachsamkeit der Gefährten nach.<br />
Alvan und Sigismund waren erschöpft nach ihrem Liebesspiel eingeschlafen, und Odilon hatte eine Weile zornig in<br />
seinen Bart gebrummelt – die Affäre seiner Tochter mit diesem nichtsnutzigen Kartenspieler aus Helligfarn war<br />
nicht dazu geeignet seine Laune zu heben. Letztlich hatte er sich schlafen gelegt. Sollten sich doch die anderen um<br />
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