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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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"Naja, weil sie zumindest mal eine <strong>von</strong> den Zwölfgötteranbetern ist. Wenn nicht sogar `ne Spionin. Aber für ´nen<br />

ordentlichen Scheiterhaufen gibt´s hier oben nich´ genügend Feuerholz. Also heizen wir ihr anders ein. Irgendwie<br />

nich´ schlecht: Wir verwandeln sie in Fleischbrühe, weil sie eine <strong>von</strong> denen ist, und die <strong>Maraskan</strong>affen freuen sich,<br />

weil sie sie für was aus der Blutsee halten. So was nennt man wohl zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen."<br />

Die beiden Söldner lachten gehässig.<br />

"Sieht so aus, als würde mal was geboten werden hier" feixte der Stoppelhaarige. "Dafür spendiere ich gerne einen<br />

Schnaps. Los, gönnen wir uns gleich mal einen Rachenputzer in der Schenke."<br />

"Verdammt gute Idee... Ich krieg schon wieder Durst."<br />

Die Männer gingen weiter, auf einer der Hütten am Dorfplatz zu, ohne die drei heimlichen Lauscher an der Wand<br />

bemerkt zu haben.<br />

„Also gut. Mein Schwesterlein ist am Leben, und sie ist in der Garnison untergebracht. <strong>Das</strong> ist immerhin etwas.<br />

Aber nur noch bis heute Abend, wenn wir nichts dagegen tun. Und ich wüsste ehrlich gesagt nicht was.“ fasste<br />

Alrik den Kenntnisstand der Gruppe zusammen.<br />

„Wir müssen da rein“ meinte Sigismund.<br />

„Natürlich. Vielleicht klopfen wir einfach an ´Tschuldigung, wir wollten mal eben Eure Gefangene befreien`. Die<br />

freuen sich bestimmt, wenn sie noch ein paar mehr Leute verbrennen können.“ Alrik war fast ebenso gereizt wie<br />

Odilon angesichts der Einwürfe des Streuners.<br />

„Ja, ungefähr so.“ gab Sigismund zurück.<br />

„Gehen wir logisch vor. Wie viele Büttel sind in der Garnison?“ fragte Odilon in den Raum, um die Frage sogleich<br />

selbst zu beantworten. „Wenn ich die Größe des Gebäudes so anschaue möchte ich mal sagen, dass dort nicht mehr<br />

als anderthalb Dutzend Söldner untergebracht sind. Auch wenn ein Drittel <strong>von</strong> Ihnen vielleicht irgendwo im Dienst<br />

eingeteilt ist und nicht in der Garnison weilt, sind es zu viele für einen Angriff. Bleiben die Möglichkeiten des<br />

verborgenen Kampfes oder auch eine gute List. Irgendwelche Vorschläge?“<br />

„Wir gehen einfach rein, wie ich schon sagte. Da wir bei Tageslicht wohl kaum heimlich rein kommen, gehen wir<br />

so offen rein, dass keiner meint, wir hätten etwas zu verbergen. Wir spielen Boltan, könnte man sagen. Beim<br />

Boltan gewinnt nicht, wer gute Karten hat. Es gewinnt der, <strong>von</strong> dem die anderen glauben, er hätte die besten<br />

Karten.“ Sigismund grinste.<br />

„Wie stellst Du Dir das vor?“ wollte Hesindian wissen.<br />

„Wir sind Agenten. Sagen wir in Diensten Rayo Brabakers aus Tuzak, die Jerganer könnte man hier vielleicht<br />

kennen. Wir haben eine Mission hier zu erledigen. Ich bin persönlich <strong>von</strong> Brabaker beauftragt, diese Mission<br />

durchzuführen, und ihr drei seid meine Söldner.“<br />

„Und das sollen sie glauben?“ Alrik war nicht da<strong>von</strong> überzeugt.<br />

„Warum nicht. Schließlich haben wir einen Geleitbrief. Hat jemand ein Blatt Pergament dabei?“<br />

„Im Tagebuch meines Großvaters sind noch ein paar leere Seiten drin. Wir könnten eine Seite heraustrennen.“<br />

„Sehr gut. Ich werde das Schreiben dann aufsetzen. Lasst mich nur machen.“<br />

„Ich bin da<strong>von</strong> noch nicht überzeugt. Was willst Du denn schreiben, damit es sich plausibel anhört?“<br />

„Meinst Du, dass das Söldnerpack lesen kann?“<br />

„Zumindest der Kommandant sollte es wohl.“<br />

„Entscheidend ist die Unterschrift. Deswegen nehme ich ja einen Namen aus Tuzak, weil der Kommandant die<br />

Jerganer Namen und Unterschriften kennen könnte.“<br />

„Du brauchst ein Siegel...“ gab Alrik zu bedenken.<br />

„Richtig, Haffax hat die Verwaltung, wie ich meinen möchte, im Wehrheimer Stil organisiert: Straff und mit<br />

Sicherheit geprägt <strong>von</strong> seiner Mittelreichischen Vergangenheit. Aber hast Du schon mal gesehen, wie ein Siegel<br />

nach drei Wochen Reise durch diese Hitze aussieht? Viel ist da nicht mehr zu erkennen, es darf also ruhig etwas<br />

mitgenommen ausschauen. Dann ist es genau richtig. Siegelwachs ist definitiv nicht geeignet für dieses Klima. Es<br />

reicht also, wenn ich das Tuzaker Wappen mit der Dämonenkrone einigermaßen gut treffe. Den Rest macht unser<br />

selbstsicheres forsches Auftreten, weil wir als Gesandte Rayo Brabakers sichtlich ungehalten werden, wenn so ein<br />

kleiner Postenkommandant meint, er könne sich wichtig machen.“<br />

„Gut, mal angenommen sie kaufen uns die Geschichte mit den Agenten ab. Dann sind wir zwar in der Garnison,<br />

aber was wollen wir da? Wie kommen wir an Gunelde heran?“ wollte Odilon wissen.<br />

„Sagen wir mal wir sind einem Kommandounternehmen auf der Spur. Eine Gruppe Dreizehnmal verfluchter<br />

Priester aus dem Mittelreich ist nach <strong>Maraskan</strong> eingedrungen, um die Bevölkerung zu einem Aufstand<br />

aufzuwiegeln. Die Perainedienerin soll daher zum Verhör nach Tuzak gebracht werden.“<br />

„<strong>Das</strong> glauben die doch nicht im Traum! Zwölfgötterpriester im Land der Zwillingsgötter wollen einen Aufstand<br />

initiieren. <strong>Das</strong>s ich nicht lache.“ zweifelte Alrik.<br />

„Warum nicht? Den Anführer des Kommandounternehmens, einen Praiosinquisitor, haben wir ja auch schon<br />

gefangen. Unterwegs haben wir <strong>von</strong> der Betschwester erfahren und vermuten, daß sie auch zu den Spionen gehören<br />

könnte. Deswegen müssen wir sie nach Tuzak bringen.“<br />

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