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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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einen verschwommenen Schatten in Richtung Meer gleiten zu sehen, dann konzentrierte er sich lieber aufs<br />

Schwimmen. Mit letzter Kraft erreichte er das rettende Ufer und taumelte keuchend in Richtung Unterholz.<br />

Andromejia reagierte schnell. Noch bevor die fünf heran waren hatte sie ein Messer gezogen und geworfen. Die<br />

fließende Bewegung des Ziehens und Werfens <strong>von</strong> Messern war der Diebin in Fleisch und Blut übergegangen.<br />

Berthel, dem der Stahl in die Kehle fuhr, merkte gar nicht, wie ihm geschah. Der vorderste der Angreifer war zu<br />

Boden gegangen, und einen Augenblick lang zögerten die verbliebenen vier. Andromejia nutzte diesen kurzen<br />

Moment, um zu fliehen. Sie war wendiger und schneller als die schwer gerüsteten Söldner, und zudem mit dem<br />

Wesen des Dschungels vertrauter als ihre Gegner. So gelang es ihr, Schutz im Dickicht des Waldes zu finden, wo<br />

die Soldaten sie aus den Augen verloren. Mit einem kaum hörbaren Fluch bedachte Andromejia die Verräter. Sie<br />

würden den Tag noch verfluchen, an dem sie geboren wurden.<br />

Die <strong>Maraskan</strong>erin huschte, geschickt die Deckung der Büsche und Bäume ausnutzend, westwärts.<br />

Dreizehnmalverfluchtes Nuraner Pack! Sie würde sich jeden <strong>von</strong> Ihnen vorknöpfen, alle schön der Reihe nach.<br />

Jetzt musste sie erst einmal wieder zurück zu ihren Bütteln. Schließlich hatte sie ja noch die fünf Jerganer unter<br />

ihrem Befehl.<br />

Andromejia erreichte mit einigen schnellen Schritten die Erdverwerfung, hinter der ihre fünf Büttel mit Wilbert und<br />

Kunibald Stellung bezogen hatten und gerade dabei waren, eine weitere Salve Pfeile in die Kapelle zu schießen. Im<br />

Laufen zog sie ein weiteres Messer aus ihrem Gürtel und warf es. "Schnappt sie Euch, das Verräterpack!" rief sie<br />

ihren Bütteln zu. <strong>Das</strong> geworfene Messer stakte aus der Brust Wilberts. "Na los, macht ihn nieder, den Verräter!"<br />

wiederholte Andromejia.<br />

Die Jerganer waren überrascht. Gerade eben noch waren die Nuraner ihre Mitstreiter, und nun sollten sie Verräter<br />

sein? Irritiert folgten sie dem Befehl zögerlich und töteten Kunibald nicht sofort. Lediglich zogen Erkan und<br />

Abelmir ihre Säbel und bedrohten Kunibald.<br />

"Lass die Waffe fallen!" herrschte Abelmir Kunibald an. Kunibald, der um Pomoderas Auftrag wusste, ahnte wie<br />

ihm geschlagen hat. Gab er auf würde Andromejia ihn töten. Die <strong>Maraskan</strong>erin kannte gewiss keine Gnade. Also<br />

griff er an. Es war das letzte was er tat. Abelmir und Erkan streckten ihn nieder. Wilbert, todwund getroffen, gelang<br />

es noch, seinen Säbel zu ziehen. Aber Andromejia war schneller und erledigte ihr blutiges Handwerk.<br />

"Da ist sie!" rief Algor und deutete auf Andromejia, die gerade ihren Dolch aus Wilberts Brust zog. "Eiger, Fred,<br />

helft uns!" Hertha rief die Gefährten um Verstärkung.<br />

Noch ehe die Gerufenen jedoch herangeeilt waren entbrannte unter den Soldaten aus Jergan und Nuran ein wildes<br />

Gefecht. Algor stach nach Abelmir, verfehlte jedoch. Den Hieb Zornbrechts jedoch übersah er. Sein Brüllen ging<br />

<strong>von</strong> einem überraschten zu einem schmerzverzerrten Klang über, als er seines abgehackten Armstumpfes Gewahr<br />

wurde. Rotes warmes Blut spritzte im Rhythmus seines schlagenden Herzens aus der Wunde. Binnen Minuten<br />

würde er verbluten, das wusste Algor. Mit Todesverachtung schlug er nach Zornbrecht und stach diesem ins Bein.<br />

Dann setzte ein Hieb Erkans nach seinem Rücken ihn endgültig außer Gefecht. Algor kippte vorne über. Eine<br />

wohlige Bewusstlosigkeit nahm ihm den Schmerz.<br />

Herthas Klinge fuhr mit grausem Geschick durch die Luft. Die Söldnerin täuschte kurz an und stach dann zu. Ihre<br />

Klinge drang in die Brust eines weiteren Büttels ein. Abermals war es Zornbrecht, der die Angreiferin<br />

zurückschlug. Die Schmerzen in seinem wunden Bein nicht achtend trennte er mit einem mächtigen Hieb Hertha<br />

den Kopf vom Hals. Abelmir und Erkan knöpften sich Sighold vor. Geschickt ihre Überzahl ausnutzend griffen sie<br />

<strong>von</strong> zwei Seiten an. Bereits nach wenigen Augenblicken brach Sighold unter ihren Hieben zusammen. Fredegard<br />

ihrerseits tauchte unter einem Schlag eines Jerganers durch und stach nach Andromejia. Die Tuzakerin sah den<br />

Angriff spät. Sie konnte es nicht verhindern, dass die Klinge ihr den Unterarm über seiner ganzen Länge<br />

aufschlitzte. Andromejia schrie. Abermals war es Zornbrecht, der helfend einsprang. Er hieb der Angreiferin den<br />

Knauf seines Schwertes mit immenser Kraft über den Schädel, so dass diese reglos zusammenbrach.<br />

Fred und Eiger hielten, diese beeindruckende Demonstration <strong>von</strong> Kampfkraft gewahrend, respektvollen Abstand<br />

und griffen anstatt zu den Klingen zu ihren Kurzbögen. In rascher Folge schossen sie ihre Pfeile ab. Ein Jerganer<br />

sank todwund getroffen zu Boden. Andromejia stürmte mit den verbleibenden drei Gefährten vorwärts. Den beiden<br />

Nuranern blieb kaum Zeit, abermals die Klingen zu ziehen, als die Jerganer schon über ihnen waren und mit<br />

kräftigen Hieben deren Leben ein Ende setzten.<br />

"Dieser verfluchte Jobst Brackenburger hat das ausgeheckt. Er wollte den Schatz im Tal der Glühwürmchen für<br />

sich alleine haben!" erläuterte Andromejia ihren verbliebenen Gefährten. "Wisst ihr was, Leute? Sollen die<br />

Drecksnuraner sich doch den Schädel einrennen bei den Rebellen in der Klause. Wir machen uns jetzt vom Acker.<br />

Wenn wir uns nach Norden in Sicherheit bringen und in Jergan vom Verrat der Nuraner berichten, dann werden<br />

diese Halunken sich schon noch dafür verantworten müssen." Dem Befehl fügten sich die Jerganer Büttel nur zu<br />

gerne.<br />

Berschin sah auf den kümmerlichen Rest seiner Leute. Dieser verfluchte Magus mit seinem Feuerball hatte drei<br />

seiner Recken niedergerafft. Er konnte es <strong>von</strong> seinem Standort aus nicht erkennen, ob sie tot oder nur verletzt<br />

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