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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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"Sieh einmal an, jetzt interessieren sich also schon die Garethjas für den Jerganer Tempelschatz. Ist ja interessant."<br />

lachte Rurmanjinn.<br />

„Naja, nicht ganz. Wir Garethjas interessieren uns zuallererst darum, den Leichnam des Großvaters <strong>von</strong> Alrik und<br />

Gunelde zu bergen und in die Familiengruft zu seiner letzten Ruhe zu bringen. Von dem Tempelschatz haben wir<br />

erst unterwegs erfahren. Aber Alvan ist der Ansicht, dass es unsere eigentliche Aufgabe ist, den Tempelschatz zu<br />

bergen und in einen Tempel der Zwillinge zu bringen."<br />

"Deine Tochter ist Priesterin der Zwillinge sagtest Du?"<br />

"Ja. Sie erhielt ihre Weihe in Tuzak vor einigen Jahren."<br />

"Ich hörte da<strong>von</strong>. Du weißt ja, in <strong>Maraskan</strong> bleibt nichts verborgen. Und die Geschichte <strong>von</strong> der spitzohrigen<br />

Priesterin hat viele Abende am Kaminfeuer gefüllt. Wir haben es erst nicht glauben wollen, aber nach dem so viele<br />

diese Geschichte erzählten hielten wir sie irgendwann für wahr. Und jetzt sehe ich also selbst diese Priesterin -<br />

gebe Rur, dass sie bald wieder genesen wird, ich bin gespannt darauf, selbst einmal den Kladj mit Eurer Tochter zu<br />

betreiben. Aber Rur wird sich schon etwas gedacht haben bei seinem Schöpfungsplan. Vielleicht ist es in dieser<br />

schweren Zeit nötig, Verbündete auf dem Festland zu haben. In welchen Tempel wollte Scheyhathjida den Schatz<br />

bringen? Nach Sinoda?"<br />

"Ich weiß es nicht. Meine Tochter hat nichts darüber gesagt. Aber ich denke sie hat sich schon darüber Gedanken<br />

gemacht. Ich weiß auch gar nicht, aus was der Schatz bestehen soll. Meines Wissens werden in den Tempeln der<br />

Zwillinge jedenfalls keine großen Reichtümer gehörtet."<br />

"Genaues weiß ich auch nicht. Aber man sagt, dass viele Schriften des Tempels dort in Sicherheit gebracht wurden.<br />

Also nichts <strong>von</strong> materiellem Wert, aber für die Priesterschaft natürlich wichtig weil darin unsere Geschichte<br />

überliefert ist." Odilon war sich nicht sicher, ob Rurmanjinn das jetzt nur sagte, um sicherzustellen, dass<br />

<strong>Gold</strong>sucher jetzt vielleicht das Interesse am Schatz verlieren würden.<br />

"Also gibt es diesen Schatz wirklich?"<br />

"Gute Frage. Aber nach dem so viele Menschen dem Schatz nachjagen scheinen es zumindest viele zu glauben und<br />

bereit zu sein, dafür zu sterben. Aber wenn es den Schatz geben soll, dann ist er bei der Priesterschaft der Zwillinge<br />

in den richtigen Händen. Wir werden Euch daher ins Tal der Glühwürmchen führen. Wenn Rur das nicht gewollt<br />

hätte, dann hätte er es nicht so vorgesehen, dass ihr vier Dutzend Soldaten besiegt. Außerdem habt ihr uns einen<br />

großen Dienst erwiesen. Die Garnison in Nuran hat uns viel Kopfzerbrechen bereitet, weil der Posten sich nahe an<br />

unserem Gebiet befindet. Für die nächste Zeit dürften wir unsere Sorgen diesbezüglich los sein. Wer ist eigentlich<br />

diese <strong>Maraskan</strong>erin, die bei den Verwundeten liegt? Ihr habt sie noch gar nicht erwähnt?" wollte Rurmanjinn<br />

wissen.<br />

"Die <strong>Maraskan</strong>erin? Ja richtig. Andromejia. Als die Nuraner Soldaten dabei waren die Klause zu stürmen ist sie<br />

ihnen in den Rücken gefallen und hat uns vielleicht damit gerettet. Erst dachte ich, sie gehöre zu Euch. Aber sie<br />

sagte, sie heiße Andromejia und gehöre zu den Dajinim."<br />

"Zu den Dajinim?" Merkwürdig. Die kämpfen doch eigentlich weiter im Süden. <strong>Das</strong> ist unser Gebiet. Aber es<br />

scheint gut gewesen zu sein, dass sie sich so weit in den Norden verirrt hat. Rur hat wahrlich alles bedacht. Ich<br />

werde einen Boten zu den Dajinim schicken."<br />

"Wie kommt es eigentlich, dass die Rebellen zu Schiff angreifen und nicht aus dem Dschungel heraus wie wir das<br />

vermutet hatten?"<br />

"<strong>Das</strong> erklärt sich eigentlich <strong>von</strong> selbst. Als Farjion uns berichtete <strong>von</strong> den Ereignissen haben wir beschlossen, dass<br />

es unerlässlich ist, die Nachtwind zu warnen, bevor sie in eine Falle fährt. Schließlich würden wir mit den<br />

Schmugglern unsere wichtigste Versorgungsquelle verlieren. Um beide Ziele - die Schmuggler zu warnen und die<br />

Soldaten zu vernichten - zu erreichen mussten wir zuerst die Nachtwind finden. Also haben wir die Rote Maraske<br />

bestiegen. Wir hatten gehofft, die Nachtwind zu finden und dann gemeinsam in der benachbarten Bucht sicher<br />

anlegen zu können, um dann mit vereinter Kraft die Soldaten angreifen zu können. Leider haben wir die Nachtwind<br />

verfehlt, wir haben sie erst gefunden, als sie der Dämonenkrone schon fast in die Falle gegangen war. Dann haben<br />

wir gehofft, dass wir mit zwei Schiffen doch wohl die Bireme der Jerganer versenken können. Aber da haben wir<br />

uns wohl überschätzt. Wir sind halt doch Dschungelkrieger und keine Seefahrer. Wir können <strong>von</strong> Glück sagen,<br />

dass wir nur das Schiff verloren haben und nicht auch noch unser Leben. So haben wir noch einmal verdammtes<br />

Glück gehabt, dass wir in dem haifischverseuchten Gewässer hier nicht noch mehr unserer Leute verloren haben."<br />

"Aber der Verlust des Schiffes wiegt schwer für Euch möchte ich meinen" warf Alrik ein.<br />

"Ja. Aber letztlich ist es eher ein Verlust für die Jerganer, die ja letztlich ihr eigenes, wenn auch <strong>von</strong> uns gekapertes<br />

Schiff, versenkt haben. Wie man gesehen hat haben wir ohnehin nicht die Erfahrung, ein erfolgreiches Seegefecht<br />

zu führen. Schwerer wiegt der Verlust der Klause. Wir werden uns einen anderen Ort suchen müssen, um mit den<br />

Schmugglern zu handeln. <strong>Das</strong> bedeutet weitere Wege, einen Zeitverlust und auch ein größeres Risiko auf dem<br />

längeren Weg. <strong>Das</strong> macht mir weitaus mehr sorgen."<br />

"Rurmanjinn!" unterbrach einer der Rebellen mit lautem Rufen die Unterhaltung. "Die Nachtwind! Die Nachtwind<br />

ist zurückgekehrt!" Sie lassen gerade den Anker herunter, im Sichtschutz hinter dem Kormorankliff."<br />

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