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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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Rurmanjinn war merklich erleichtert. Die weiteren Verhandlungen über den Preis verliefen moderater. Letztendlich<br />

verlangte Meldorjin immer noch mehr als der eigentliche Marktwert war, aber es hielt sich im Rahmen, und<br />

Rurmanjinn wusste, dass der Preis angesichts der Verluste angemessen war.<br />

"Gut. Morgen bei Tagesanbruch werden wir alles <strong>von</strong> Bord laden."<br />

"Wunderbar. Dann werde ich morgen den Hauptteil der Rebellen mit der Ladung und den hier <strong>von</strong> den Soldaten<br />

erbeuteten Waffen zurück ins Lager der Rebellen schicken. Ich werde dann die Garethjas in das Tal der<br />

Glühwürmchen führen. Der Eukolizana kommt natürlich mit uns - ohne seine Führung brauchen wir uns gar nicht<br />

in den Dschungel zu getrauen. Dann noch Ramajida und Groajin. <strong>Das</strong> dürfte reichen."<br />

"Von uns kommen natürlich auch noch ein paar Matrosen mit.", stellte Meldorjin fest. Rurmanjinn sah ihn fragend<br />

an.<br />

"Haben die Garethjas das nicht erwähnt? Die Priesterin hat uns zugesagt, dass sie unsere Unkosten mit <strong>Gold</strong> und<br />

Silber aus dem Schatz zu decken gedenkt. Natürlich werde ich daher einige Leute mitschicken. Sagen wir fünf<br />

Matrosen. Ich werde sie morgen früh auswählen."<br />

Rurmanjinn lachte laut. "Wie Du willst, Meldorjin. Aber ich glaube kaum, dass der Schatz <strong>Gold</strong> und Silber enthält.<br />

Eher alte Schriftrollen. Für die Priesterin gewiss interessant, für dich wohl kaum. Aber mach was du willst."<br />

Meldorjin zuckte mit den Schulten, wenig beeindruck <strong>von</strong> Rurmanjinns Neuigkeiten, und sinnierte nach, wen er auf<br />

die Mission schicken sollte. Er wäre zu gern selbst mit gegangen, aber da er gedachte, selbst Kapitän werden zu<br />

wollen auf der Nachtwind war es gänzlich falsch, sich für mehrere Tage abstinent zu machen. Er hatte gewiss<br />

genug damit zu tun, die Mannschaft auf sein Kommando einzuschwören.<br />

"Da wäre noch etwas.“ sagte Odilon. „Die Soldatin Rauline. Wir haben sie gefangen genommen, aber sie ist schwer<br />

verletzt. Ich glaube, dass sie zwar auf der falschen Seite gekämpft hat, aber dass ihre Seele noch nicht verloren ist.<br />

Ich bitte darum, sie auf der Nachtwind aufzunehmen bis wir zurück sind aus dem Tal der Glühwürmchen. Nehmt<br />

Euch ihrer an und pflegt sie gut."<br />

"Was denn, eine Soldatin der Feinde soll ich pflegen?"<br />

"Ja. Ich bitte darum. Wenn sich herausstellt, dass sie sich den Dämonenpaktierern verschrieben hat magst Du sie<br />

ebenfalls in die Sklaverei verkaufen. Aber wenn nicht würde ich ihr gerne die Möglichkeit zu einer Rückkehr in die<br />

zwölfgöttlichen Lande geben."<br />

"Nagut. Aber wenn du keinen Beweis führen kannst, dass sie bereit ist auf der richtigen Seite zu stehen wird sie mit<br />

den anderen verkauft." Meldorjin ging da<strong>von</strong> aus, dass Odilon den Beweis nicht führen können würde, und dass er<br />

daher hier vermutlich ein Geschäft zu erwarten, aber ganz gewiss nichts zu verlieren habe.<br />

"Bleibt noch eine Frage zu klären.", warf Selbfried ein. Was geschieht mit dieser Andromejia?"<br />

"Wieso, sie kann ja zurück zu den Dajinim kehren. Oder bei den Sira Jerganak bleiben?" antwortete Odilon.<br />

"Bei uns?" widersprach Rurmanjinn. "Keinesfalls!" Niemand den wir nicht kennen kommt in unser Lager. Auch<br />

keine Rebellin der Dajinim!"<br />

"Aber wieso? Sie kämpft doch letztendlich mit Euch!"<br />

"Odilon!" herrschte Selbfried den Waldläufer an. „Seid Ihr völlig naiv? Die Geschichte mit der Verirrten Rebellin<br />

glaubt Ihr doch nicht im Schlaf, oder?"<br />

Odilon sah ihn fragend an.<br />

"Denkt doch mit, Odilon! Von Euch hätte ich mehr Scharfsinn erwartet. Eine Rebellin der Dajinim spaziert so<br />

mirnichtsdirnichts allein durch das Gebiet der Sira Jerganak. Zufällig kommt sie an einer Schlacht vorbei und denkt<br />

sich: Aha, wen die Soldaten angreifen, das müssen meine Freunde sein, also greife ich mal eben allein eine<br />

Übermacht an. Die Sache stinkt doch zum Himmel! Erzählt nicht, Ihr habt der Frau geglaubt."<br />

"Ich, na ja, aber es kann ja so gewesen..."<br />

"Ach Mumpitz, Odilon. <strong>Das</strong> ist nicht der scharfsinnige Waldläufer, der da aus Euch spricht. Wer auch immer dieses<br />

Luder ist oder für wen sie kämpft weiß ich nicht. Aber auf alle Fälle hat sie nur einen Teil der Wahrheit gesagt,<br />

wenn die Sache nicht vielleicht gar völlig erlogen ist. Ich rate zur Vorsicht was dieses Weib betrifft." Selbfried<br />

wusste selbst nicht, warum er so sehr gegen die <strong>Maraskan</strong>erin eingenommen war. Als der Wahrheit Verpflichteter<br />

hätte er zunächst Andromejia befragen müssen und dann dies Aussage überprüfen. Aber irgendetwas in ihm ließ<br />

alle Alarmglocken schrillen, wenn er an Andromejia dachte. Irgendetwas war da, an irgendetwas erinnerte<br />

Andromejia ihn, auch wenn er selbst nicht recht sagen konnte an was.<br />

"Auf alle Fälle kann sie nicht zu uns ins Lager kommen. Wie geht es ihr eigentlich?" wollte Rurmanjinn wissen.<br />

"Die Verletzungen sind nicht so schwer.“ antwortete Alemanjinor.<br />

"Dann lass uns morgen sehen was sie zu sagen hat wenn es ihr wieder besser geht.“ Rurmanjinn wandte sich um.<br />

Andromejias Schicksal kümmerte ihn jetzt nicht weiter.<br />

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