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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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war sichtlich bemüht, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. <strong>Das</strong>s man <strong>von</strong> den Besatzern einmal<br />

etwas geschenkt bekam war gelinde gesagt eine Seltenheit, die man annehmen musste, bevor die Herrschaften es<br />

sich anders überlegten. Ortwin sagte nichts mehr. Er wählte zwei Söldner aus, packte ein kleines Bündel seiner<br />

wichtigsten Habseligkeiten und überlegte indes, wo er Berngrimm und Sindian schon einmal gesehen haben<br />

könnte.<br />

Odilon war dankbar, dass Efferjina sie nicht hatte auffliegen lassen. Sie hätte Hauptmann Adelgunde die Wahrheit<br />

lediglich sagen müssen und das ganze Boltanspiel hätte ein wahrhaft übles Ende genommen. Aber vermutlich<br />

hasste die Fischertochter die Haffaxijas noch mehr als ihn und seine Gefährten.<br />

Drei Stunden vor Sonnenuntergang stach der kleine Segler wieder in See. Ein kräftiger Söldner saß neben Ortwin<br />

und sah Efferjina und Berngrimm dabei zu, wie sie den Segler über die Wellen steuerten. Hesindian befand sich im<br />

kleinen Boot, das wieder in Schlepptau genommen wurde, und "beaufsichtigte" gemeinsam mit einem weiteren<br />

Söldner Ortwins die "Gefangenen Zwölfgötterkultisten". So hatte Ortwin nicht die Chance, möglicherweise doch<br />

noch Hesindian zu erkennen. Allein Odilon konnte er<br />

näher anschauen. Ortwin grübelte noch, während die Sonne glutrot über dem <strong>Maraskan</strong>sund versank.<br />

Alrik betrachtete Gunelde. Seine Schwester wirkte noch etwas verwirrt, schien aber bei guter Gesundheit zu sein.<br />

Zumindest waren keine Verletzungen zu erkennen. <strong>Das</strong>s sie schwieg war gut, so konnte sie nicht versehentlich den<br />

Plan der Gefährten verraten.<br />

Der Söldner Gurban hatte sich soeben <strong>von</strong> seinem Platz neben dem Samthandschuh erhoben und suchte sich einen<br />

Platz auf der Ruderbank, neben Efferjina. Auf Tuchfühlung eng setzte er sich neben sie. Efferjina zeigte keine<br />

Reaktion und starrte ausdruckslos geradeaus. Lediglich ihre Handknöchel färbten sich weiß, weil die Finger ihrer<br />

rechten Hand sich um die Ruderpinne verkrampften. Efferjina zeigte auch keine Reaktion, als die schwielige Hand<br />

des Söldners ihren Rock nach oben schob und er seine Pranke in den Schoß der <strong>Maraskan</strong>erin legte. Alvan sah der<br />

Fischerstochter in die Augen. Sie las weniger Angst und Scham, als vielmehr Teilnahmslosigkeit daraus. Sie muss<br />

schon mehrfach dergleichen erlebt haben mutmaßte Alvan, deren eigene Erinnerung ihr wieder in den Kopf stieg.<br />

Mit einem angeekelten Kopfschütteln verbannte sie die Gedanken an Gion im hintersten Winkel ihres<br />

Gedächtnisses.<br />

Gurban, dessen Hose jetzt eine unübersehbare Ausbeulung aufwies, nahm die linke Hand Efferjinas und legte sie<br />

sich in den Schoß. Er brauchte der <strong>Maraskan</strong>erin keinen Befehl zu erteilen. Mit teilnahmsloser Miene kümmerte<br />

Efferjinas linke Hand sich um das Glied des Söldners.<br />

Alvan war es plötzlich wieder, als sehe sie Gion am achteren Ende des Bootes sitzen. Für einen Moment nahm ihr<br />

Gesicht einen hasserfüllten Gesichtsausdruck an. Dann jedoch zwang sich Alvan zu einem verführerischen<br />

Lächeln.<br />

"Heda, Söldner, willst Du Deine Kraft an eine <strong>von</strong> diesem <strong>Maraskan</strong>ergesocks verschwenden? Mit so einem<br />

einzigartigen Gemächt kann man doch Besseres anfangen." Alvan fuhr sich spielerisch mit der Zunge über die<br />

Lippe und ging auf den Söldner zu. "Du da!" herrschte sie Efferjina an. "Kümmere Dich um das Schiff und lass ab<br />

<strong>von</strong> den Spielen der Erwachsenen." Die <strong>Maraskan</strong>erin gehorchte und Alvan setzte sich auf die Knie des Söldners<br />

und griff ihm an den Gürtel. Mit aufreizendem Fingerspiel zog sie ihm den Gürtel aus den Schlaufen der Hose und<br />

warf ihn auf den Grund des Bootes. Es schepperte, als der Gürtel samt dem daran hängenden Säbel des Söldners<br />

auf den Holzplanken aufschlug.<br />

"Ich habe neulich ein Buch gelesen." hauchte Alvan Gurban an und ließ ihre Stimme, auch wenn das gar nicht zu<br />

der Aussage Alvans paßte, verführerisch klingen.<br />

"Ein Buch?" fragte Gurban unwillig, der anderes als eine Unterhaltung über Bücher im Sinn hatte und sich darüber<br />

wunderte was diese Scheija vorhatte. Ortwin amüsierte sich köstlich über die Szene. Jetzt würde er hier wenigstens<br />

etwas zu sehen bekommen. Auch Odilon verfolgte etwas verwundert das Tun seiner Tochter. Seine Nackenhaare<br />

stellten sich auf. Irgendetwas würde sich ereignen, das spürte er.<br />

"Ja, das Buch der Anwesenden." Alvan zog Gurban die Hose herunter, die nun lasch über die Stiefel hing. Alvan<br />

atmete hörbar schneller als wäre sie höchst erregt und fuhr spielerisch mit der Zunge über Gurbans Glied. "Weißt<br />

Du, was mich gewundert hat?"<br />

"Mach weiter." frohlockte Gurban ohne auf die Frage der Halbelfe einzugehen. "Los, mach weiter." Gurban wurde<br />

lauter, nicht erfreut über die Unterbrechungen. <strong>Das</strong> Frauen immer soviel dabei reden mussten!<br />

Wo hatte er Elfenohren schon einmal gesehen, fragte sich Ortwin. Irgendwo... und die Gesichtszüge, nein, die<br />

waren doch anders damals. Älter und viel kühler, aber doch irgendwie ähnlich. Odilon warf Alrik einen warnenden<br />

Blick zu. Alrik war seinerseits überrascht, hatte er doch Alvan noch nie so erlebt, noch nicht einmal unter dem<br />

Verderbten Einfluß Orons. Dann sah Odilon sich um. Ortwin war natürlich bewaffnet, aber Gurban würde ihm so<br />

abgelenkt und mit hängender Hose keine Hilfe sein. Und im anderen Boot dürften Hesindian, Sigismund<br />

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