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Das Gold von Maraskan - Darpatien

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„Wusste ich nicht. Ich wollte hier auf die Nachtwind warten. Die wollte uns in drei Tagen hier abholen. Die Klause<br />

hier war unser Treffpunkt. Ich wollte meine Mannschaft warnen, denn ich weiß nicht ob meine Gefährten so lange<br />

schweigen können beim Verhör im Kerker <strong>von</strong> Jergan. Gut möglich, dass es hier bald <strong>von</strong> Soldaten wimmelt.“<br />

Farjion ließ erschrocken seinen Schnitter sinken. „Dann sind wir hier auch nicht mehr sicher. Zum Bruderlosen<br />

noch mal, das hat uns gerade noch gefehlt!“ fluchte er. „Was nun?“ der Rebell blickte ratlos seine Gefährten an.<br />

<strong>Das</strong> mit der Gefangennahme der Fremden konnten sie jetzt wohl vergessen. Die Fremdijas waren, wenn er das jetzt<br />

richtig mitbekommen hatte, ja doch Verbündete, auch wenn sie Garethjas waren. Oder besser sie waren immerhin<br />

Feinde der Haffaxijas und damit keine unmittelbaren Gegner.<br />

„Wir müssen weg. Weg <strong>von</strong> hier. Wir wissen nicht, ob die Haffaxijas die Klause finden oder nicht, aber wenn sie<br />

auf dem Weg hierher sind bleibt uns vielleicht nicht mehr viel Zeit. Darauf können wir es nicht ankommen lassen“<br />

stellte Alrik fest.<br />

„Es wäre das Beste wenn wir uns in Euer Lager durchschlagen können. Die Soldaten wissen nicht wo das ist, und<br />

mit ihnen gemeinsam können wir den Feind vielleicht sogar in einen Hinterhalt locken und aus dem Dschungel<br />

heraus besiegen. <strong>Das</strong> ist doch ohnehin Eure Taktik Sturmfejian, aus der Sicherheit des Dschungels heraus<br />

versprengte Truppenteile anzugreifen um damit die Dreckigen zu schwächen“ schlug Alvan vor.<br />

„Ja. Schon. Aber zu unserem Lager ist es... ein weiter Weg.“ beinahe hätte Sturmfejian zu viel über das Lager und<br />

seinen Ort gesagt. So weit vertraute er den Fremden doch noch nicht. „Aber vielleicht ist es wirklich das Beste, uns<br />

in den Dschungel zurück zu ziehen. Andererseits ist das ein heiliger Ort, der uns einen gewissen Schutz gewährt.<br />

Die Dreckigen kennen diesen Ort nicht. Auch wenn Kapitän Vegsziber den Platz verrät wird es eine Weile dauern<br />

bis sie ihn finden. Der einstige Pfad <strong>von</strong> der Straße zu Klause ist schon seit Jahren vom Dschungel zurückgeholt<br />

worden. Da gibt es nichts mehr zu finden, und die unheiligen Kreaturen in Seinen Diensten meiden diesen Ort<br />

allemal. Niemand, der seine Existenz den Verderbten geweiht hat, kann die Klause betreten.“ Sturmfejian wusste<br />

nicht genau ob sie hier wirklich sicher waren. Aber er wollte auf keinen Fall das Lager der Rebellen verraten. Einer<br />

Priesterin der Zwillinge, ja, einer Schmugglerin des Widerstandes, vielleicht. Aber doch ganz gewiss keinem<br />

Priester der Praioskirche, unter welchen Umständen auch immer dieser zeitweise gemeinsam mit den Rebellen<br />

kämpfen mochte. Nein, es kam nicht in Frage diese Fremdijas ins Lager zu bringen. Sie würden hier bleiben<br />

müssen bis Rurmanjinn entschieden hatte wie mit den Fremdijas zu verfahren sei.<br />

„Nein“ bestimmte Sturmfejian. „Wir werden nicht ins Lager zurückkehren. Wir werden hier bleiben. Farjion, du<br />

kehrst zurück ins Lager und erstattest Bericht und holst neue Order ab, wie mit den Fremdijas zu verfahren ist. Wir<br />

werden hier ausharren. Selbst wenn Söldner aus Jergan eintreffen wird es mindestens einen Tag dauern bis diese<br />

zur Klause marschiert sind. Aber zuerst müssen sie herausfinden wo sie ist, wenn sie das überhaupt schaffen, diese<br />

´schazzak´ verderbten Gesellen.“ Sturmfejian spuckte verächtlich auf den Boden. Bis dahin wird Rurmannjin<br />

entschieden haben und wir sind längst im Dschungel verschwunden bevor hier auch nur der Schatten eines<br />

Soldaten zu sehen ist.<br />

Alrik war da weniger optimistisch, aber er verstand dass die Rebellen sie natürlich nicht in ihr Lager führen<br />

würden. Selbstverständlich würde kein Freischärler ein solches Risiko eingehen. Es war töricht <strong>von</strong> Alvan, das zu<br />

erwarten. Sie überschätzte den Respekt den man ihr als Priesterin entgegenbrachte. Natürlich würde man keine<br />

mittelreichischen Adeligen oder gar einen Praiospriester in die Geheimnisse der maraskanischen Rebellen<br />

einweihen. und wenn sie hundertmal <strong>von</strong> einer Priesterin der Zwillinge<br />

begleitet wurden.<br />

„Vielleicht könnten wir dennoch diesen Tempel verlassen und an einem anderen Ort Zuflucht suchen. Farjion kann<br />

uns dort benachrichtigen sobald Rurmanjinn eine Entscheidung getroffen hat. Wir wären dann aber sicher vor den<br />

Soldaten aus Jergan“ schlug Alrik vor.<br />

„Irgendwo im Dschungel? So etwas kann doch nur ein Garethja vorschlagen! Ohne unseren Eukolizana wird<br />

niemand einen Tag im Dschungel ausharren. Der Heerbann ist nicht weit. Da kämpfe ich lieber gegen ein Dutzend<br />

Soldaten bevor der Heerbann uns zum Frühstück verputzt. <strong>Das</strong> schlag´ Dir mal lieber aus dem Kopf. Nein, da sind<br />

wir hier allemal sicherer, zumal wir nicht länger als einen Tag hier bleiben werden. Also los, Farjion. Du hast nicht<br />

viel Zeit zu verschwenden.“ Sie würden hier bleiben müssen bis Rurmanjinn entschieden hatte wie mit den<br />

Fremdijas zu verfahren sei. Und nicht zuletzt wollte er noch etwas darüber sinnieren, ehe er eine Entscheidung fiel.<br />

Ein Gedanke formte sich in Sturmfejians Kopf. Der Anführer des Rebellentrupps nickte Farjion unmerklich zu.<br />

Alrik war sich nicht sicher, ob Sturmfejian das nur sagte um einen Vorwand zu haben, hier in der Klause zu bleiben<br />

oder ob wirklich Gefahr im Dschungel drohte. Schließlich waren die Rebellen ja auch ohne die Eukolizana<br />

gekommen. Wen auch immer er sich unter Eukolizana vorstellen musste. Vermutlich eine besonders<br />

Dschungelerfahrene Rebellin. Im Gegensatz zu Alvan wusste er nicht, dass die Angehörigen des Eukolizana-<br />

Ordens, einem Orden der Zwillingsgötter, sich der Erforschung des Dschungels und seiner Tiere verschrieben<br />

hatten und wussten, dass der Heerbann der friedlichen Schwestern die Nähe <strong>von</strong> Marasken mied. Darin bestand das<br />

Geheimnis dieses Ordens. Solange man in Begleitung einer Maraske war drohte einem vom übrigen gefräßigen<br />

Krabbelgetier des Waldes keine Gefahr. In der Nähe <strong>von</strong> Marasken zu verweilen ohne <strong>von</strong> diesen gefährlichen und<br />

giftigen Tieren angegriffen zu werden war allerdings eine Kunst, die nur die Eukolizana verstanden. Aber es blieb<br />

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