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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Am Morgen nach diesem Gespräch wachte Kate auf und wusste einen Augenblick<br />

nicht, wo sie war. Verwirrt sah sie sich um, dann kamen die Erinnerungen an den Vortag mit<br />

Macht zurück. Sayid kam gerade hinter ihr aus dem Dschungel, zwei große Mangos in der<br />

Hand. Er warf Kate eine zu und sagte:<br />

„Frühstück.“<br />

Kate fing das Obst geschickt auf und fragte:<br />

„Hast du ein Messer?“<br />

Sayid schüttelte den Kopf.<br />

„Natürlich nicht, bei den Kontrollen heutzutage ...“<br />

Also mussten sie die Mangos mit den Fingern und Zähnen schälen. Während sie ihre<br />

Früchte aßen, suchten ihre Blicke immer wieder den Waldsaum ab.<br />

„Wollen wir hier warten oder am Strand entlang gehen?“, fragte Kate schließlich.<br />

Sayid überlegte. Dann meinte er langsam:<br />

„Ich denke, wir sollten eine Weile warten, wir wissen nicht, wo die anderen wenn<br />

überhaupt gelandet sind. Lassen wir ihnen ein wenig Zeit, uns zu erreichen, ja?“<br />

Gestresst nickte Kate.<br />

„Aber vielleicht könnte einer von uns ein Stück den Strand hinauf oder hinunter<br />

gehen? Möglich, dass wir so auf jemanden stoßen.“<br />

Sayid nickte.<br />

„Das ist eine gute Idee. Geh du zuerst, aber nicht weiter, als so, dass du mittags wieder<br />

hier bist. Ich werde dann am Nachmittag die andere Richtung nehmen.“<br />

Kate sprang auf.<br />

„Okay, dann mache ich <strong>mich</strong> auf die Socken. Bis später.“<br />

Sie eilte los, den Strand entlang, Richtung Norden und Sayid sah ihr besorgt nach. Sie<br />

wussten nicht, welche Gefahren jetzt hier lauerten. Aber dem Iraker war klar, dass Kate<br />

durchaus auf sich aufpassen konnte, das hatte sie mehr als einmal bewiesen. Er setzte sich in<br />

den Sand und richtete sich auf eine lange Wartezeit ein.<br />

************<br />

Ich wachte von lautem Vogelgezwitscher auf und hatte für eine Sekunde den Ge-<br />

danken, wieder in der Hütte zu sein. Als ich verwirrt die Augen aufschlug, wurde ich schnell<br />

eines Besseren belehrt. Ich war auf der Insel. Und ich hatte Jim verloren. Hastig rappelte ich<br />

<strong>mich</strong> auf die Füße und marschierte wieder los, weiter Richtung Westen. Ich rief immer wieder<br />

nach Jim, aber das Resultat war das Gleiche wie am Tage zuvor. Geradezu höhnisch schwieg<br />

<strong>mich</strong> die einzigartige Natur um <strong>mich</strong> herum an. Ich hatte Hunger und Durst, aber darauf<br />

achtete ich nicht. Ich hatte nur noch den einen Wunsch,<br />

Jim zu finden, lebend und halbwegs gesund. Plötzlich<br />

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