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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Mir tat Horace leid, er war kein schlechter Mensch, aber Jim war mir erheblich<br />

wichtiger. So fiel es mir leicht, todernst zu nicken.<br />

„Horace, du kannst dich auf <strong>mich</strong> verlassen. Ich brauche nur einen ... Plan, oder etwas<br />

Ähnliches. Ich habe ja keine Ahnung, wo ich hin muss.“<br />

Horace nickte.<br />

„Den wirst du bekommen. Pack alles, was du für die Behandlung eines Unfalles<br />

brauchst, zusammen und komm dann in den Videoraum, okay.“<br />

Ich nickte.<br />

„Ich werde <strong>mich</strong> beeilen.“<br />

<strong>Der</strong> Anführer verschwand und ich hätte fast in die Hände geklatscht. Stattdessen aber<br />

packte ich schnell eine Tasche mit Verbandmaterial, Nadeln, Faden, und allem, was ich für<br />

eine Wundversorgung brauchte. Ich schloss die Station ab und eilte im Laufschritt zu Horace<br />

hinüber. Er erwartete <strong>mich</strong> schon und zeigte mir eine Karte, die sehr anschaulich war. Etwas<br />

unsicher sagte ich jedoch:<br />

„Ich warne dich lieber vor, ich habe ein sehr schlechtes Orientierungsvermögen. Sei<br />

bitte nicht sauer, wenn ich <strong>mich</strong> verfahre.“<br />

Horace verzog das Gesicht.<br />

„Solange du überhaupt etwas findest bin ich in der derzeitigen Situation schon zu-<br />

frieden. Und nun mach dich auf den Weg. Nimm einen der VW Busse, die Geländewagen<br />

sind ja alle im Einsatz. Schlüssel stecken. Hier ist der Code für den Zaun.“<br />

Er drückte mir einen Zettel in die Hand. Ich sah mir die Zahlen an und fragte:<br />

„Was ist, wenn ich den Zaun passiert habe? Dann ist er doch deaktiviert, oder? Ist das<br />

nicht gefährlich für uns?“<br />

Horace schüttelte den Kopf.<br />

„Das ist schon in Ordnung. Du musst dir da keine Sorgen machen. Das Sonar geht<br />

nach zwei Minuten selbstständig wieder an. Du musst die Nummer erneut eingeben, wenn du<br />

zurückkommst. Außen an den Säulen sind ebenfalls Tastaturen angebracht.“<br />

„Verstehe. Okay, dann mache ich <strong>mich</strong> auf die Socken. Bis später.“<br />

Ich eilte also zum Fuhrpark hinüber und setzte <strong>mich</strong> in einen der Busse. Ich fuhr los<br />

und hatte binnen Kurzem den Zaun erreicht. Es war ein eigenartiges Gefühl, den Code zu<br />

kennen und den Zaun deaktivieren zu können. Ich holte tief Luft, sah <strong>mich</strong> unauffällig nach<br />

Kameras um und notierte gedanklich, wo ich welche erkennen konnte. Eilig stieg ich wieder<br />

in den Wagen und fuhr los. Die Perle lag eine ganze Ecke weiter südlich und ich beeilte <strong>mich</strong><br />

erst einmal wirklich. Ich kam an einigen Kreuzungen vorbei und hielt jedes Mal einige<br />

Minuten an, tat so, als müsse ich <strong>mich</strong> erst orientieren. Immer wieder entdeckte ich Kameras.<br />

Sollten die Kreuzungen auch überwacht werden, konnte ich durch die kurzen Stopps meine<br />

Ausrede, schlechtes Orientierungsvermögen zu haben, aufrechterhalten. Auf diese Weise<br />

brauchte ich zur Perle gute siebzig Minuten und tat erleichtert, als ich die Station schließlich<br />

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