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1) Der Angriff - Über mich

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Frauke Feind<br />

Ich hatte keine Idee, in welchem Zeitraum sich die dramatischen Ereignisse, die <strong>mich</strong><br />

letztlich her geführt hatten, abgespielt hatten. So saß ich da und beobachtete erst einmal meine<br />

neue Umgebung. Juliet versuchte oft, mit mir ins Gespräch zu kommen, aber ich ertrug es<br />

immer weniger, mit ihr zu Reden. Zu sehr war der Gedanke, dass sie bei Jim war und nicht<br />

ich, ein Störfaktor. Es kostete <strong>mich</strong> alle Kraft, überhaupt freundlich zu ihr zu sein, dabei<br />

mochte ich sie. Ihre ruhige, beherrschte Art entsprach ganz meiner Denkweise. Dass ich<br />

Krankenschwester war hatte ich Horace erzählt und so teilte er <strong>mich</strong> schließlich zum Dienst<br />

auf der Krankenstation ein, da Opals Dienstzeit gerade abgelaufen war. Ich übernahm ihre<br />

Wohnung, die sie sich mit einem jungen Mann Namens Wayne teilte. Er versuchte, bei mir zu<br />

landen, gab aber sehr schnell auf. Ungefähr eine Woche nachdem ich meinen Dienst an-<br />

getreten hatte, beobachtete ich zufällig, wie Sayid sich mit einem vielleicht dreizehn Jahre<br />

alten Jungen unterhielt. Aufmerksam behielt ich die Beiden im Auge. <strong>Der</strong> Junge schien Sayid<br />

einige Fragen zu stellen, die dieser bereitwillig beantwortete. Da der Ablauf der Geschehnisse<br />

sich bereits dadurch geändert hatte, dass Sayid nicht hatte aus dem Gefängnis ausbrechen<br />

müssen, konnte es sein, dass es nicht zu dem verheerenden Schuss auf Ben, denn er musste<br />

der Junge sein, kam. Aber sicher war ich mir nicht. Möglich war auch, dass es nur unter<br />

anderen Umständen geschehen würde. Sicher hätte Sayid diese Idee auf jedem Fall, da er Ben<br />

hasste wie kaum etwas anderes auf der Welt.<br />

Dass ich die Beiden in den nächsten Tagen häufiger zusammen sah, machte mir<br />

Sorgen. Bens Vater Roger beobachtete die Beiden ebenfalls mit erheblichem Misstrauen. Er<br />

schnauzte seinen Sohn wiederholt an, dass er sich von dem Fremden fernhalten sollte. Doch<br />

Ben kümmerte sich nicht um die Weisungen und besuchte Sayid weiter, sobald es ihm einmal<br />

möglich war. Da sich im Moment keine Gefahr dabei andeutete, beschloss ich, <strong>mich</strong> erst ein-<br />

mal damit zu beschäftigen, wie ich das Vertrauen Kates, Jacks, Hurleys und besonders Jims<br />

und Juliets erringen konnte. Hurley war kein Problem, ich fragte ihn einfach, ob er Back-<br />

gammon spielte und da ich wusste, dass er das tat, war es kein Problem, <strong>mich</strong> mit ihm anzu-<br />

freunden. Kate und Jack waren da schon ein größeres Problem, zumal ich zugeben musste,<br />

dass ich beide nicht besonders mochte. Das größte Problem aber waren Jim und Juliet, da ich<br />

die blonde Frau am liebsten von der Insel gebeamt hätte. Die Tage vergingen ruhig, ich ging<br />

meiner Arbeit nach und verhielt <strong>mich</strong> möglichst unauffällig. Schließlich, ungefähr zwei<br />

Wochen nach meiner Ankunft in Dharmaville, sortierte ich Medikamente in einen abschließ-<br />

baren Schrank, als plötzlich die Tür schwungvoll aufgestoßen wurde. Miles kam herein und<br />

rief: „Kelly, bist du da?“<br />

Ich eilte nach vorne in den kleinen Empfangsraum und blieb wie angewurzelt stehen.<br />

Miles war nicht alleine. Er hatte Jim bei sich, der sich stöhnend den linken Oberschenkel<br />

hielt. Blut lief an seinem Bein herunter und er wankte. Schnell trat ich zu ihm und legte auf<br />

der anderen Seite meinen Arm um ihn. Zusammen mit Miles schaffte ich ihn in den Be-<br />

handlungsraum und fragte dabei:<br />

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